Das Schicksal des Highlanders
Körper das erste Mal seit so langer Zeit wieder berührten. Maldie konnte gar nicht genug von seinem starken Körper bekommen, der sich gegen sie presste, von seiner warmen Haut, die sie unter ihren Händen spürte, und von seinem Mund, der sie fieberhaft mit Küssen bedeckte. Sie versuchte jede seiner Liebkosungen zu erwidern, doch rasch liebten sie sich so wild, dass ihr verzweifeltes Bedürfnis nach dem anderen es ihnen unmöglich machte, die berauschende Zeit vor dem Höhepunkt ihres Verlangens auszukosten.
Als er schließlich ihre Körper vereinigte, klammerte sich Maldie mit aller Kraft an ihn. Sie versuchte, ihn immer tiefer in sich zu ziehen, jeden seiner harten Stöße mit ihrer eigenen Wildheit beantwortend. Während sich ihr Körper in einer mächtigen Entladung zusammenkrampfte und sie seinen Namen hinausschrie, fühlte sie, wie er erbebte und sich sein Schrei mit dem ihren mischte. Sie schloss die Augen und hielt ihn fest in dem Versuch, sich an die Lust zu klammern, die sie beide gerade geteilt hatten, an dieses blendende Entzücken, das alle Ängste und Zweifel so leicht zerstreuen konnte.
Als sie wieder bei Sinnen war, spürte sie, wie kühl die Luft an diesem späten Nachmittag war, und wurde sich schmerzlich bewusst, dass sie nackt war. Hastig setzte sie sich auf und zog ihr Hemd über. Zum ersten Mal, seit sie ein Liebespaar waren, wurde Maldie wahrhaftig verlegen. Sie hatten der Leidenschaft das Kommando überlassen und sich einander in die Arme geworfen. Dabei war doch noch so vieles zwischen ihnen unausgesprochen, so viele Probleme ungelöst und Fragen unbeantwortet. Ihr fiel wieder ein, dass sie nicht einmal wusste, warum er sie aufgestöbert hatte. Nachdem ihre Leidenschaft verebbt war, fürchtete sie, einen schweren Fehler gemacht zu haben. Ein kurzes Eintauchen in die Lust konnte den Schmerz nicht lindern, sich wie eine Närrin zu fühlen, und das wäre sie, wenn Balfour nur gekommen wäre, um mit ihr zu schlafen.
»Du denkst das Schlimmste von mir, nicht wahr, Mädchen?«, fragte Balfour, setzte sich auf und wickelte sich in sein Plaid. »Vertrau mir, Liebste, wenn ich dir sage, dass ich keinen so weiten Weg geritten wäre, nur um ein bisschen im Gras zu rangeln, so süß es auch war.«
»Entschuldige«, murmelte sie und lächelte ihn schwach an. »Wie immer habe ich nur gemacht, was ich wollte. Und erst nachdem ich alles überstürzte und es zu spät ist, es ungeschehen zu machen, halte ich inne und überlege, ob ich auch recht und klug gehandelt habe.« Sie lachte kurz und voller Selbstverachtung. »Ich mache nie das Richtige.«
Balfour zog sie in die Arme. »Oh doch, das machst du.«
»Ich habe dich betrogen«, flüsterte sie.
»Nein, obwohl ich das eine Zeit lang auch so gesehen habe. Ich wünschte, ich fände die Worte, um dir zu sagen, wie leid mir all der Schmerz tut, den ich dir mit meinem Misstrauen zugefügt habe. Aber das, was du gemacht hast, war kein Verrat. Du hast niemandem meine Geheimnisse verraten, und du hast auch keinem geholfen, mir auf irgendeine Art zu schaden, weder mir noch meinem Clan. Du hast nur gelogen.«
Sie starrte Balfour überrascht an. »Nur gelogen?«
»Ja, und noch dazu schlecht. Du hast dir auf die Zunge gebissen, um die Wahrheit nicht zu erzählen, dabei aber auch nicht zu sehr zu lügen. Meist hast du Halbwahrheiten erzählt oder gar nichts geantwortet.« Müßig begann er, ihr Haar zu ordnen, wohl wissend, dass es nutzlos war, aber er genoss es viel zu sehr, ihr dichtes, weiches Haar zu berühren. »Nachdem ich mich so weit beruhigt hatte, um über meine Wut und Verletztheit hinauszuschauen, habe ich genauer über alles nachgedacht, was du mir erzählt hast. Ich bin all unsere Gespräche und all deine Antworten auf meine Fragen durchgegangen. Die Lügen, die du mir aufgetischt hast, sollten nur die Wahrheit verbergen. Du wolltest nicht, dass ich wusste, wer dein Vater war. Und du hattest recht, mir das vorzuenthalten. Wenn ich es erfahren hätte, hätte ich dir nie mehr getraut und auch nicht geglaubt, dass du ihm nicht helfen würdest.« Er schüttelte den Kopf. »Es ist nicht recht, einem Kind vorzuwerfen, was seine Mutter, sein Vater oder ein anderer seiner Verwandten getan haben. Ich weiß das wohl. Und dennoch hätte ich genau das getan, sobald ich erfahren hätte, dass Beaton dich gezeugt hat.«
»Nach allem, was dieser Schuft getan hat, musst du dir deswegen keine Vorwürfe machen.« Sie streichelte sein Kinn. Sie war über alle
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