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Das Schicksal des Highlanders

Das Schicksal des Highlanders

Titel: Das Schicksal des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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schleudern. Aber als sie etwas Passendes gefunden hatte, wusste sie, dass es kaum der Mühe wert war; zweifellos war er schon viel zu weit weg, um etwas zu hören. Also fluchte sie nur leise und setzte sich auf das dicke Lammfell vor den Kamin. Es wäre besser gewesen, wenn sie ihn gleich mit kalten Worten und scharfem Verstand heruntergeputzt hätte und ihn vor Beschämung wie einen geprügelten Hund davonschleichen hätte lassen – aber sie wusste, dass sie jämmerlich versagt hatte. Er hatte gesagt, was er hatte sagen wollen, dann war er gegangen, und sie war unfähig gewesen, einen einzigen ernst zu nehmenden Gegenangriff zu starten.
    Am meisten beunruhigte sie, dass er recht hatte. Sie konnte ihn als ungalant, arrogant oder eitel beschimpfen, aber all das änderte nichts daran, dass er recht hatte. Sie hatte dieselbe Leidenschaft gespürt wie er, die Hitze mit ihm geteilt. Ihr Begehren stand dem seinen in nichts nach; ihr Verlangen nach ihm war genauso stark wie umgekehrt. Die Leidenschaft hatte sie ebenso blind und hilflos gemacht wie ihn. Es war nicht fair, ihm die Schuld an dem zu geben, was geschehen war oder beinahe geschehen wäre.
    Dennoch tat sie es und ärgerte sich gleichzeitig über ihre Verwirrung. Es war ihr doch stets leichtgefallen, Leidenschaft mit Verachtung zu strafen und jeden Mann, der sich für sie interessierte, zu verscheuchen. Die Leichtigkeit, mit der sie jedes Begehren unterdrückt hatte, hatte sie hochnäsig gemacht und dazu verleitet zu glauben, sie sei stark genug, die leichtsinnige Tat ihrer Mutter nicht zu wiederholen. Balfour hatte diese Zuversicht zerstört, ihr mit einem einzigen Kuss gezeigt, dass sie ebenso töricht und schwach sein konnte wie alle anderen dummen Weiber. Diese unbehagliche Erkenntnis hatte sie ihm zu verdanken, und dafür hasste sie ihn. Aber jetzt wusste sie auch, dass sie diesem Mann in Zukunft noch entschlossener aus dem Weg gehen musste. Schließlich war sie nach Donncoill gekommen, um Beatons Vernichtung zu planen, und nicht, um die Geliebte des Lairds zu werden. Sobald Nigel stark genug war, seine Verletzungen ohne ihre Pflege auszukurieren, musste sie beschließen, ob sie bleiben und an der Seite der Murrays gegen Beaton kämpfen wollte oder vor Sir Balfour und der von ihm ausgehenden Versuchung fliehen sollte. Sie hegte keinen Zweifel, dass es sie wahrscheinlich ihre zäh verteidigte Jungfräulichkeit kosten würde, wenn sie bliebe, und vielleicht würde es sie sogar das Herz kosten. Bald musste sie sich überlegen, wie hoch der Preis sein sollte, den zu zahlen sie bereit war, wenn man ihr dabei half, Beaton zu vernichten.
    * * *
    Seufzend starrte Balfour auf seine Felder und die Leute, die dort die Frühjahrsarbeiten verrichteten. Er führte sich wie ein verliebtes junges Mädchen auf und ärgerte sich über sich selbst, doch er konnte nicht aufhören, an Maldie zu denken. Daran, wie gut sie geschmeckt hatte, wie perfekt sie in seine Arme gepasst hatte. Seitdem er sie verlassen hatte, war kaum eine Stunde verstrichen, und schon sehnte er sich danach, sie wiederzusehen, sie wieder in den Armen zu halten. Nur das sichere Wissen, dass es ein sehr großer Fehler wäre, hinderte ihn daran, sie gleich wieder aufzusuchen. Sie war gewiss noch immer zornig, und sie brauchte Zeit, um darüber nachzudenken, was zwischen ihnen vorgefallen war.
    »Und ich auch ….«, murmelte er kopfschüttelnd.
    Die Leidenschaft, die sie mit ihrem weichen, vollen Mund und ihrem kleinen, schlanken Körper in ihm auslöste, war köstlich und erregend, aber auch beunruhigend. Sie war so stark, dass es unmöglich war, einen klaren Kopf zu behalten. Diesen hatte er aber dringend nötig, denn schließlich ging es um das Leben des jungen Eric.
    »Geht es Nigel wieder schlechter?«, fragte James, der zu Balfour getreten war und sich neben ihn an die Brustwehr lehnte.
    »Nein. Er schläft. Das Fieber scheint endgültig gewichen.«
    »Das habe ich schon gehört, aber Eure Miene war so finster, dass ich Angst bekam, die Neuigkeit wäre falsch.«
    »An meiner finsteren Miene ist nicht Nigel oder seine Gesundheit schuld, sondern seine kleine Pflegerin.«
    »Ein hübsches Mädchen«, meinte James und musterte Balfour forschend, als dieser grinste.
    »Zu hübsch. Zu süß. Zu verführerisch.«
    »Und zu offenkundig da, als wir sie brauchten.« Balfour blickte James in die Augen und nickte langsam. »Jawohl. Wir brauchten dringend eine kundige Heilerin für Nigel, und – kaum zu glauben –

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