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Das Schicksal des Highlanders

Das Schicksal des Highlanders

Titel: Das Schicksal des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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stöhnte und wollte ihr den Becher grob in die Hand drücken, doch ihm fehlte die Kraft dazu. Er war kaum in der Lage, ihn mit einer Hand zu halten. »Wenn ich noch sehr viel länger im Bett bleiben soll, dann kann es zwar sein, dass ich stark genug sein werde, um wieder zu laufen, aber ich werde auch völlig verrückt sein.«
    Maldie musste lächeln. Sie nahm ihm den Becher ab, stellte ihn weg und holte eine Schüssel mit Wasser und einen Lappen, um ihn zu waschen. »Ich weiß, dass es einen wahnsinnig machen kann, wenn man nichts tun kann, außer im Bett zu liegen; wenn der Geist zwar wach ist, der Körper aber zu schwach, um den Wünschen des Geistes nachzukommen. Deshalb sage ich, dass du auf deinen Körper hören solltest. Ich kann es nicht oft genug wiederholen und lege es dir noch einmal dringend ans Herz.« Sie begann, ihm sanft den Schweiß abzuwaschen. »Ich weiß, dass die Leute glauben, ich rede Unsinn, wenn ich ihnen erzähle, dass ihr Körper ihnen etwas sagen will, aber es ist wirklich so. Als du aufgestanden bist, ist dir doch bestimmt ganz schwindelig geworden, dir ist der Schweiß ausgebrochen, und du hast zu zittern begonnen, stimmt’s? Damit, mein edler Ritter, wollte dir dein Körper eindringlich klarmachen, dass du dich sofort wieder hinlegen und ausruhen solltest.«
    »Es wäre nett, wenn mich mein Verstand warnen würde, bevor ich einen Fuß auf den Boden setze«, meinte Nigel matt lächelnd.
    »Stimmt, aber der Verstand ist wieder etwas ganz anderes. Der weist uns nicht immer den richtigen Weg, und manchmal gaukelt er uns sogar etwas vor. Und egal, wie scharfsinnig wir sind, oft lassen wir uns von ihm in die Irre führen. Bestimmt hast auch du schon Dinge gedacht, die weder klug noch ungefährlich waren, und schlimmer noch, du hast dich entsprechend verhalten.«
    »Na klar, und dann hat der verdammte Verstand nicht mal so viel Anstand, einen solchen Fehltritt zu vergessen!«
    Maldies Lachen blieb ihr im Halse stecken, als sie merkte, dass der Körper, den sie gerade wusch, nicht so kraftlos war, wie sie gedacht hatte. Zumindest ein Teil von Nigels Körper hatte überhaupt keine Probleme zu stehen. Sie hatte zwar vermutet, dass Nigel sie begehrte, aber der handfeste Beweis in seiner Hose trieb ihr dennoch die Schamesröte ins Gesicht. Sie stand da und starrte gebannt darauf, unfähig zu entscheiden, was sie nun tun sollte. Nur eines wusste sie genau: Soeben hatte sie die Chance verpasst, so zu tun, als habe sie nichts bemerkt.
    »Na ja, immerhin ein Trost zu wissen, dass ich nicht völlig entmannt wurde«, meinte Nigel lakonisch.
    Diese freche Bemerkung holte Maldie aus ihrem Schock. Im selben Moment wurde ihr der feuchte Lappen aus der Hand gerissen, und eine vertraute tiefe Stimme meinte: »Ich glaube, es ist an der Zeit, dass ein anderer die Pflicht übernimmt, meinen Bruder zu waschen.« Balfour schob Maldie vom Bett weg. »Mistress Kirkcaldy findet bestimmt noch andere sinnvolle Aufgaben.«
    »Aber Balfour, wir führten gerade ein faszinierendes Gespräch darüber, dass man stets darauf achten sollte, was einem der Körper sagen will.«
    Maldie hörte Nigel schmerzerfüllt stöhnen, konnte jedoch nichts sehen, da Balfour zwischen sie und das Bett getreten war. Am liebsten hätte sie ihn verscheucht. Es ärgerte sie, dass er sie weggeschubst hatte und ihre Pflichten übernahm, und außerdem wollte sie sich nicht von ihm sagen lassen, was sie zu tun oder zu lassen hatte. Doch ihre Klugheit siegte über ihren Stolz. Nigel begehrte sie und war offenbar gesund genug, ihr das mit mehr als einem Blick oder einer schwachen Berührung kundzutun. Zweifellos war es für sie beide das Beste, wenn sie sich ab sofort nicht mehr um seine persönlichen Bedürfnisse kümmerte. Ihn zu waschen hätte leicht den Streit auslösen können, den sie auf alle Fälle zu vermeiden trachtete.
    »Ich hole ihm sein Essen«, murmelte sie und zog sich unauffällig zurück.
    In dem Moment, als die Tür hinter ihr zugegangen war, warf Balfour den Waschlappen zur Seite und funkelte seinen Bruder finster an. Er bemühte sich nach Kräften, seinen Zorn zu bändigen, denn er wusste, dass der vor allem von seiner alten Eifersucht herrührte. Als er hereingekommen war und gesehen hatte, wie Maldie Nigel wusch, hatte ihn sofort die vertraute Eifersucht befallen, und als er Nigels offenkundige Erregung und den verführerischen Blick auf seinem Gesicht bemerkt hatte, hatte er seine ganze Willenskraft aufbringen müssen, um Maldie

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