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Das Schicksal des Highlanders

Das Schicksal des Highlanders

Titel: Das Schicksal des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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sie es als wahren Segen, James’ misstrauischem Blick eine Weile zu entkommen.
    Sie machte einen Abstecher in die Ställe, wo sie ein paar Worte mit dem Mann wechselte, der für die Hunde zuständig war. Dann sah sie dem Waffenschmied zu, wie er geschickt nutzloses Metall in ein prächtiges Schwert verwandelte. Innerlich belustigt dachte sie, dass ein misstrauischer Mensch ihre Neugier leicht für Spionage halten könnte. Und James war ein sehr misstrauischer Mensch. Einen Moment lang spielte sie voller Übermut mit dem Gedanken, sich doch einmal die Verteidigungsanlagen von Donncoill anzuschauen, um James Anlass zu geben, sich ernsthaft Sorgen zu machen, doch rasch siegte ihre Vernunft. Etwas zu tun, was James in seinen finstersten Vermutungen bestärkte, würde ihre Sorgen wahrlich nicht verringern. Es könnte sogar zu einem recht gefährlichen Spiel werden. Sich bei einem Clan, der Krieg führte, wie ein feindlicher Spion zu gebärden, wäre wahrhaftig der Gipfel der Torheit.
    »Worüber zerbrichst du dir gerade den Kopf?«, hörte sie jemanden fragen. Balfour war zu ihr getreten. Er grüßte den Waffenschmied mit einem knappen Nicken, dann zog er Maldie aus der Werkstatt. »Habe ich dich erschreckt?«, fragte er und runzelte die Stirn, als sie ihn düster anfunkelte.
    Als er begann, sie fortzuzerren, holte Maldie zur Beruhigung ein paar Mal tief Luft. Sein leises Herannahen hatte sie auch deshalb so erschreckt, weil sie wegen ihrer Täuschungsmanöver ein schlechtes Gewissen hatte. Immer wieder überkam sie die schreckliche Angst, etwas Falsches gesagt oder getan und sich dabei verraten zu haben. Sie wusste, dass sie diese Angst besser kontrollieren musste, denn schon ihre Unruhe konnte verdächtig wirken. Wahrscheinlich flüsterte James seine Zweifel in Balfours Ohr. Sie wollte nichts tun oder sagen, was den Worten dieses Mannes noch mehr Gewicht verliehen hätte.
    »Du solltest dich nicht so leise an die Leute heranschleichen«, meinte sie.
    »Manchmal kann es einem das Leben retten«, meinte er.
    »Schön und gut, aber ich bin nicht dein Feind.«
    »Nein, natürlich nicht.«
    Balfour fluchte innerlich, als sie ihn scharf und leicht abfällig musterte. Es gelang ihm wohl nicht allzu gut, seine wachsenden Zweifel an ihr zu verbergen. Manchmal wünschte er fast, sie möge sich endlich durch ein Wort oder eine Tat als Spionin erweisen, als eine von Beatons Handlangern. Damit hätten wenigstens die schrecklichen Schuldgefühle ein Ende, die ihn jedes Mal befielen, wenn Misstrauen in ihm aufstieg. Er hasste die Unsicherheit. Der Schmerz, den er manchmal in ihren Augen bemerkte, ihr Blick, der ihm sagte, dass sie sich seines Misstrauens bewusst war, zerriss ihm das Herz, doch gleichzeitig ärgerte er sich darüber. Wenn sie unschuldig war, dann war ihr Schmerz berechtigt, und er war daran schuld, doch wenn sie für Beaton arbeitete, dann war das nur wieder eine List, um ihn zu schwächen und ihre Macht über ihn zu stärken.
    Inzwischen war er sicher, dass er sie liebte, und das machte ihm schrecklich zu schaffen. Er wollte ihr sagen, was in ihm vorging, hatte aber Angst, dass sie es als Schwäche auslegen könnte. Er wollte, dass sie Donncoill verließ, hatte dann aber Angst vor dem Verlassenwerden. Er wollte sie nicht in seinem Bett und hielt sie doch die ganze Nacht lang fest umschlungen. All diese widersprüchlichen Gefühle zerrten so an ihm, dass er Angst hatte, wahnsinnig zu werden. Hoffentlich kam es bald zur Entscheidungsschlacht mit Beaton, bevor er völlig unfähig war, einen klaren Gedanken zu fassen und seine Männer anzuführen.
    »Wie weit sind die Pläne für die Schlacht gediehen?«, fragte Maldie. Sie schritten gerade durch das Tor der inneren Mauer, die den Wohnturm umgab, und gelangten in den Bereich, in dem der halbfertige Turm stand. »Ich höre wenig bis gar nichts mehr darüber. Aber die Planungen gehen doch bestimmt voran, oder?«
    »Na ja, du warst sehr mit Nigel beschäftigt. Du hast ja alle Hände voll zu tun, ihm zu neuen Kräften zu verhelfen.«
    »Und warum stellst du mir keine Fragen mehr über Dubhlinn? Weißt du denn inzwischen alles Nötige?«
    Er lehnte sich an die Wand, die den neuen Turm mit den älteren Mauern verband. »Ich glaube, ich habe inzwischen schon alles von dir erfahren, was mir nützlich sein könnte. Es gibt auch noch andere Möglichkeiten, herauszufinden, was wir brauchen, ohne dich mit in einen Kampf hineinzuziehen.«
    »Es macht mir nichts aus«, meinte Maldie,

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