Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Schiff aus Stein

Das Schiff aus Stein

Titel: Das Schiff aus Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Pfeiffer
Vom Netzwerk:
das erkläre ich euch später!«
    Amilcars Schiff segelte nun unter ihnen vorbei und Filine stieß sich von der Leiter ab und sprang. Sicher landete sie auf dem Deck. Auch No und Oliver sprangen an Bord. Und nach kurzem Zögern folgten Anselm und Bent dem Beispiel der anderen. Auch sie schafften es problemlos auf das Schiff.
    Dort war die Mannschaft in heller Aufregung. Sogar der Kapitän sah schreckensbleich in den Himmel. »Bei diesem widrigen Wind werden sie uns bald einholen«, erklärte er Amilcars Onkel.
    »Gibt es denn keine Lösung?«, rief Amilcar.
    »Haben die denn keine Waffen oder so?«, meinte Anselm. »Griechisches Feuer oder einen Blendspiegel?«
    Bent schüttelte den Kopf. »Das wurde doch erst ein paar hundert Jahre später erfunden. Und ob die Blendspiegel funktioniert haben, weiß auch niemand wirklich.«
    »Aber sie müssen sich doch irgendwie wehren.«
    »Da habt ihr völlig recht«, sagte Filine ruhig. »Und ich glaube, das wird auch gelingen. Die Akademie hat uns diese Flut gesandt, weil es das Artefakt, um das es geht, gegeben hat. Und wenn Amilcar jetzt untergeht, kann es das wahrscheinlich nicht. Also muss mindestens er gerettet worden sein.«
    »Das heißt aber noch lange nicht, dass wir nicht untergehen!«, fauchte Anselm. »Und außerdem, wer sagt denn, dass er das Artefakt gemacht hat!? Das vermutest du nur. Ich will nicht ertrinken, auch nicht, wenn es nur das Ende der Flut bedeutet. Ihr wisst doch wohl noch, was Saurini gesagt hat. Es kann durchaus sein, dass man verletzt wird oder noch was Schlimmeres passiert.«
    »Aber vielleicht sind ja auch alle gerettet worden«, sagte Filine.
    »Und wie?« Anselm deutete auf das etruskische Kriegsschiff, das immer weiter aufholte. Die Lehrlinge konnten bereits die Ruder aufs Wasser schlagen hören.
    »Die Etrusker sind einfach schneller, weil der Wind in die falsche Richtung weht«, sagte Filine. »Deshalb holen sie mit ihren Ruderern auf. Hier herrscht nämlich meistens ein Wind namens Gregale. Das ist ein starker Nordostwind. Und diesem Wind, der eindeutig auch jetzt weht, wenn ihr den Wolkenzug verfolgt, müsste unser Kapitän folgen!«
    »Woher weißt du denn das schon wieder?«, erkundigte sich No leicht genervt.
    Filine lächelte knapp. »Die bislang älteste Darstellung eines Segelboots ist eine ägyptische. Deswegen habe ich mich ein wenig mit der Seefahrt beschäftigt!«
    No verdrehte die Augen.
    »Aber selbst wenn er das wüsste, müsste der Kapitän südlich um Sizilien herumfahren!«, rief Bent. »Und das traut er sich offenbar nicht. Diese Route widerspricht wahrscheinlich allem, was er gewöhnlicherweise tut. Die alten Handelsrouten verliefen nämlich allesamt durch die Meerenge von Messina und fast nie übers offene Meer.«
    »Ja, das wäre wirklich ein Wunder!«, sagte Anselm voller Furcht.
    »Jedenfalls können wir jetzt nur noch abwarten«, meinte Rufus.
    »Allerdings, was anderes bleibt nicht mehr übrig«, schnaufte Bent. Nervös begann er, auf dem Deck hin und her zu laufen.
    No ging zur Bordwand. »Kann man den Rammsporn eigentlich sehen, wenn die Etrusker nahe genug herangekommen sind?«
    »Mann, du hast Nerven!«, keuchte Anselm.
    »Na, wenn ich schon in einer Flut untergehen muss, will ich wenigstens wissen, warum und wie es genau passiert ist.« No legte die Hand über die Augen und sah kaltblütig dem etruskischen Kriegsschiff entgegen.
    Bent trat neben ihn. »Ja, das macht bestimmt ganz schön rums, wenn die uns den Rammsporn reinjagen!«
    Filine und Rufus blickten einander an.
    Oliver beobachtete mit weit geöffneten Augen das Geschehen.
    In diesem Moment schaute auch Hanno in den Himmel. Und plötzlich packte er Amilcars Schulter.
    »Der Wind!«, rief er. »Er weht um die andere Seite der Insel.«
    Amilcar starrte Hanno verständnislos an.
    »Wir müssen mit dem Segel dem Wind folgen!«, fügte Hanno hinzu.
    Plötzlich nickte Amilcar verstehend. Er hob den Kopf und verfolgte den Zug der Wolken. Dann sah er ins Segel. Ein verblüffter Ausdruck huschte über sein Gesicht.
    »Du hast recht, Hanno!« Amilcar wandte sich dem Kapitän zu. »Kapitän! Der Wind kommt vom Land. Bleiben wir auf unserem Kurs, so sind die Segel nicht mit Wind gefüllt. Der Wind aber ist eine mächtige Kraft! Wenn wir ihm folgen, können wir vielleicht entkommen.«
    »Aber ich kenne diese Route nicht, Junge!«, rief der Kapitän. »Ich weiß nicht, was uns dort erwartet.«
    »Nichts Böses!« Hanno trat vor. »Die Route ist befahrbar. Ich habe

Weitere Kostenlose Bücher