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Das Schiff der Abenteur

Das Schiff der Abenteur

Titel: Das Schiff der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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seiner Er-zählung fort. »Sogleich rüstete er ebenfalls eine Flotte aus, um die Schiffe mit dem Schatz aufzuhalten.«
    »Und hat er sie getroffen?« fragte Lucy gespannt.
    »Ja, er griff die Rotte an und kaperte eine Menge Schiffe. Aber von dem Schatz fand er keine Spur.«
    »Wo war er denn aber geblieben?« fragte Dina erstaunt.
    »Hatten die Männer ihn etwa ins Meer geworfen, um ihn nicht in die Hand der Feinde fallen zu lassen?«
    Lucius schüttelte den Kopf. »Nein. Der Kapitän der Flotte hatte gar nicht die Absicht gehabt, den Schatz ab-zuliefern. Er wollte ihn auf eine einsame Insel bringen, dort verstecken und später heimlich wieder abholen. Den beiden Königen wollte er erzählen, daß er auf der Fahrt nach dem Festland angegriffen und beraubt worden sei.«
    »Und dann wurde er wirklich angegriffen — aber nachdem er den Schatz versteckt hatte«, rief Jack. »Und was geschah weiter, Lucius?«
    »Der Kapitän und die Hälfte der Mannschaft wurden im Kampf getötet. Die übrigen ergriffen die Flucht und zer-streuten sich in alle Winde. Es wurde noch lange nach dem verlorengegangenen Schatz gesucht, aber vergeblich.«
    »Und seitdem hat man nichts mehr davon gehört?« fragte Philipp enttäuscht.
    »O doch! Einige der Seeleute, die geflüchtet waren, machten sich heimlich nach der Insel auf, auf der der Schatz versteckt worden war. Aber sie gerieten miteinander in Streit und töteten sich gegenseitig, so daß schließlich nur noch zwei Männer übrigblieben. Einer von ihnen machte eine Kartenskizze.«
    »Eine Karte von der Schatzinsel?« stieß Dina aufgeregt hervor. »Wo ist sie geblieben?«
    »Viele Jahre später geriet sie in die Hände eines griechischen Kaufmanns. Er studierte sie lange Zeit gründlich und fand schließlich heraus, daß nur fünf von den unzähligen Inseln des Ägäischen Meeres als Schatzinsel in Betracht kommen konnten. Sogleich begann er eine nach der anderen zu untersuchen.«
    »Und hat er die richtige gefunden?« fragte Lucy mit glänzenden Augen. »Was für eine wundervolle Geschichte das ist, Lucius!«
    »Ja, er soll die Insel wirklich gefunden haben — und auch das Versteck des Schatzes. Aber bevor er ihn heben konnte, starb er plötzlich.«
    Die Kinder machten enttäuschte Gesichter. »Wer hat den Schatz denn schließlich bekommen?« fragte Jack.
    »Niemand hat ihn bekommen. Der alte Kaufmann hatte keinem Menschen etwas von seiner Entdeckung verraten.
    Den Plan von der Insel und von dem Versteck des Schatzes soll er vor seinem Tode an einem sicheren Ort versteckt haben. Aber leider weiß niemand wo. Der Mann lebte vor etwa hundert Jahren.«
    »Das ist ja eine aufregende Geschichte!« sagte Dina lebhaft. »Wenn wir doch die Karte finden könnten! Wo wohnte denn der alte Mann? Sicher hatte er sie doch in seinem Haus versteckt.«
    »Ach, das Haus hat man schon wer weiß wie oft vom Keller bis zum Boden durchsucht«, sagte Lucius. »Morgen kommen wir zu der Insel, auf der er lebte. Sie heißt Amulis.«
    »Werden wir dort landen?« fragte Lucy aufgeregt.
    »Ja, die meisten Schiffe landen an der Insel. Sie ist ziemlich groß. Es sind Städte und Dörfer darauf und ein paar Läden mit Antiquitäten. Die Passagiere gehen dort meistens an Land, um sich allerlei Andenken zu kaufen.«
    »Wir wollen auch an Land gehen«, schlug Dina vor. »Du könntest uns begleiten, Lucius, und uns alles Sehenswerte zeigen.«

Lucius ist sehr nützlich
    Frau Mannering freute sich ebenfalls, daß das Schiff auf der romantischen Insel Amulis anlegen würde. Die Fahrt durch die Inselwelt des Ägäischen Meeres gefiel ihr besonders gut, und sie brach jedesmal in Entzücken aus, wenn wieder eine Insel nebelhaft und geheimnisvoll aus dem dunkelblauen Meer auftauchte. Die Umgebung hatte sie dazu angeregt, ihre Kenntnisse der griechischen Geschichte aufzufrischen. Und nun schien es ihr manchmal, als lebte sie in ferner Vergangenheit.
    Die Kinder ließen sich von ihr die Bücher geben, die sie aus der Bibliothek geholt hatte, und lasen mit glühenden Wangen. Was hatte sich nicht schon alles im Laufe der Jahrhunderte auf diesen Inseln zugetragen! Lucy stand stundenlang an der Reling und schaute wie vezaubert in die Ferne.
    »Man kann die Inseln ja kaum zählen«, bemerkte sie staunend. »Wie nennt man doch eine große Ansammlung von Inseln, Tante Allie? Ich habe den Ausdruck vergessen.«
    »Archipel«, antwortete Frau Mannering. »Vor langer, langer Zeit sollen diese Inseln alle miteinander verbunden gewesen

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