Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Schiff der Abenteur

Das Schiff der Abenteur

Titel: Das Schiff der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
seinen Arm.
    Die beiden Stunden vergingen ohne jedes Ereignis.
    Jack rüttelte Philipp am Arm, um ihn zu wecken. Aber Philipp schlief wie ein Toter. Sobald Jack ihn herumgerollt hatte, rollte er wieder zurück, ohne die Augen zu öffnen.
    Schließlich zog Jack ihm einen Schuh aus und kitzelte ihn an der Fußsohle.
    Philipp fuhr hoch und blinzelte ärgerlich in das Licht der Laterne. »Was in aller Welt. . .« begann er laut.
    »Ruhig, du Dummkopf!« fiel Jack ihm ins Wort. »Du weckst ja alle auf. Verzeih, daß ich dich kitzelte! Aber ich konnte dich nicht anders wachbekommen. Du bist mit der Wache dran.«
    Philipp murmelte einige unhöfliche Worte vor sich hin, während er den Schuh wieder anzog. Nun erwachte auch Micki und blickte sich erstaunt in dem finsteren Hof um.
    Jack erzählte Philipp flüsternd von Lucius.
    »Er ist also auf unserer Seite«, sagte Philipp belustigt.
    »Na, schlecht ist er ja eigentlich nicht, nur so nichtsnutzig.
    Er hat sich bestimmt sehr gefürchtet, als er in dem dunklen Gewölbe allein bleiben mußte. Ich glaube kaum, daß er es wagen würde, etwas zu tun, was Bill ihm verboten hat. Trotzdem werde ich gut auf ihn aufpassen. Und wenn unser lieber Herr Eppy aus der Säule auftauchen sollte, werde ich ihm mit dem größten Vergnügen eins auf den Kopf geben.«
    Jack grinste. »Ich lege mich jetzt schlafen. Gute Nacht, Philipp!«
    Immer wieder wollten Philipp die Augen zufallen. Er stand auf und ging umher, wie Jack es gemacht hatte. Es wäre unverzeihlich gewesen, auf der Wache einzuschlafen. Einfach unausdenkbar! Wie spät mochte es eigentlich sein? Er warf einen Blick auf seine Uhr, die ein Leuchtzifferblatt hatte. Beinahe fünf Uhr! Am östlichen Himmel zeigte sich bereits der erste silbrige Schimmer der Morgendämmerung.
    Die zwei Stunden von Philipps Wache waren fast um, als er plötzlich ein verdächtiges Geräusch hörte. Die Sonne war schon aufgegangen, und die Welt erglänzte neu und frisch in ihrem Schein. Philipp genoß gerade die Wärme der ersten schrägen Strahlen, als er plötzlich auf-horchte. Was war denn das? Micki begann leise zu plappern. »Leise!« machte Philipp, und sogleich schwieg das Äffchen.
    Wieder ertönte das Geräusch. Es hörte sich wie das Scharren von Schuhen auf Steinfliesen an. Philipp lief zu Bill, der das Gesicht im Gras vergraben hatte, und rüttelte ihn. »Bill, wach auf! Sie kommen!«
    Bill sprang auf die Beine. Er war sofort hellwach. Auch Jack und die Mädchen wachten auf. Nur Lucius schlief weiter, aber die anderen kümmerten sich nicht um ihn.
    Bill nahm Philipp die Holzlatte aus der Hand und lief zur Säule. »Geht ein wenig zurück!« sagte er zu den Mädchen. »Ich glaube kaum, daß es zu einer Schlägerei kommt, aber man muß auf alles gefaßt sein. Ich werde Eppy und Genossen auf jeden Fall in Schach halten.«
    Er stellte sich dicht neben die zerbrochene Säule und lauschte. Stimmen näherten sich. Nun schien jemand oben an der Wendeltreppe angelangt zu sein. Bill erkannte Herrn Eppys Stimme, konnte jedoch nicht verstehen, was er sagte. Er umklammerte die Latte fester. Herr Eppy blieb stehen und hörte offenbar darauf, was jemand hinter ihm sagte. Dann rief er leise: »Lucius, bist du da?
    Lucius!«
    Lucius war da, aber er schlief fest und antwortete daher nicht. »Lucius!« rief Herr Eppy noch einmal.
    Da antwortete Bill drohend: »Ich, Bill Cunningham, bin hier und erwarte Sie, Herr Eppy. Sobald Sie den Versuch machen sollten, aus der Säule zu klettern, werde ich Ihnen mit dieser Waffe hier eins auf den Kopf geben.« Er ließ die Holzlatte mit einer solchen Wucht auf die Säule fallen, daß alle zusammenfuhren und Lucius erwachte.
    In der Säule herrschte ein Weilchen Totenstille. Dann hörte man noch jemand die Treppe heraufkommen. Leise Stimmen flüsterten miteinander.
    »Wie kommt es, daß Sie frei sind?« fragte Herr Eppy.
    »Hat Lucius Ihre Fesseln gelöst? Er ist nicht hier.«
    »Nein, Lucius hat mich nicht befreit«, antwortete Bill.
    Wieder wurde in der Säule geflüstert. Dann rief Herr Eppy: »Herr Cunningham, ich höre soeben von meinen Männern, daß sie Lucius gefunden haben. Er muß ge-stürzt sein. Jedenfalls hat er sich böse verletzt und braucht dringend Hilfe. Lassen Sie uns sofort raus!«
    Das war eine erstaunliche Nachricht, besonders für Lucius, der mit offenem Mund zuhörte. Er wollte etwas sagen, aber Jack brachte ihn noch rechtzeitig durch einen Rippenstoß zum Schweigen. Bill führte jetzt die Ver-handlungen.

Weitere Kostenlose Bücher