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Das Schlangental - Neal Carey 3

Das Schlangental - Neal Carey 3

Titel: Das Schlangental - Neal Carey 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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getan, was Neal gefordert hatte. Die Bunkertür aufgeschlossen, das Tor zur Festung geöffnet und die Schlüssel ins Zündschloß des Lasters gesteckt. Sie hatten die Suchscheinwerfer ausgeschaltet und die Männer aus den Wachtürmen abgezogen.
    Aber es konnte noch jede Menge schiefgehen, vor allem wenn Cal daneben traf.
    »Ich bin sicher«, entgegnete Cal.
    Er lag neben Hansen auf der anderen Seite des Festungsgeländes gerade noch innerhalb des Zauns. Cal hielt das Scharfschützengewehr und zielte auf die Tür des Bunkers. Mit dem Infrarot-Fernglas konnte er hervorragend durch die Dunkelheit sehen.
    In jedem der Türme duckte sich einer seiner Männer, weitere verbargen sich im Hauptbunker. Alle waren ganz wild darauf, mit ihren neuen M-16 zu spielen. Einer von Carters Bodyguards stand im großen Bunker am Maschinengewehr und war bereit, die vierzig Meter freies Gelände, die zwischen den Gefangenen und ihrem Laster lagen, unter Feuer zu nehmen.
    Das Tor stand zwar offen, aber Cal hatte Craig nach draußen in den Beifuß geschickt. Er konnte es zuwerfen, sobald der Schußwechsel begann, und falls es einer der Eindringlinge tatsächlich bis zum Truck schaffen sollte.
    Aber das wird sowieso keiner von ihnen fertigbringen, dachte Cal. Nicht mit einem Verwundeten, den sie tragen mußten. Das wird sie langsam werden lassen, und unser Freund Neal wird ein leichtes Ziel sein, egal wie sehr er auch versucht, sich hinter Jory zu verstecken.
    Ich muß einfach nur den jungen Hansen zuerst abknallen, danach gehört Neal mir. Und falls dieser Riese tatsächlich bis zum Laster kommt, semmeln wir ihn einfach mit den Minen gen Hölle.
    Also kommt raus, Jungs. Wir sind bereit. 
     
    »Was glaubst du, wie viele dort draußen sind?« fragte Ed.
    »Zwanzig oder mehr«, antwortete Neal. »Jeder von ihnen mit einem der Gewehre, die du mitgebracht hast.«
    »Das Leben ist hart, nicht wahr?«
    »Sieht so aus«, entgegnete Neal.
    Er hielt seine Geisel fester und stieß die Tür auf. 
     
    Cal beobachtete durch sein Nachtfernglas, wie Neal herauskam, die Geisel vor sich. Ed folgte ihm, er hatte sich den einarmigen kleinen Schwanzlutscher wie einen Sack Mehl über die Schulter geworfen.
    »Ist das Jory?« flüsterte Hansen. Es war schwer, ihn im Mondlicht zu erkennen.
    »Yep«, entgegnete Cal. Er erkannte Jorys Cowboyhut. Pech für Jory. Er würde ihnen noch zehn Meter geben, um einen sauberen Schuß auf Neals Kopf abgeben zu können, aber dann … war nett, dich kennengelernt zu haben, Jory.
    Dieser Sack Carey hielt sich ganz gut in Deckung. Fünf Meter, sechs Meter … Cal richtete das Fadenkreuz auf Jorys Kopf aus.
    »Nicht schießen, nicht schießen«, flüsterte Hansen.
    Sieben Meter, acht … Cal erhöhte den Druck auf den Abzug.
    Okay, dachte er, zwei Schüsse schnell nacheinander. Zuerst Jory, dann Neal.
    Neun Meter … zehn. Wenigstens wird’s schnell gehen, Jory. Cal drückte auf den Abzug.
    Die Kugel ließ den Cowboyhut von Randys Kopf platzen und verspritzte Blut, Knochen und Hirn über Neal. Neal ließ los und sprang in Richtung Laster. Er hörte die Schritte, als Jory aus dem Bunker rannte und hinter ihm herkam. Die Suchscheinwerfer gingen an und badeten die Festung in einer Flut grellweißen Lichts. 
     
    Cal sah, was von Randys Gesicht übrig war, als die Leiche herumwirbelte und zu Boden fiel. In der halben Sekunde, die er brauchte, seinen Freund sterben zu sehen, verlor er Neal aus dem Zielfernrohr.
    »Scheiße!« brüllte er.
    Er stand auf, um Carter im südöstlichen Wachturm das Signal zu geben. 
     
    Der Bodyguard im braunen Hemd hinter dem Maschinengewehr wartete, bis die Scheinwerfer angingen. Dann richtete er das Gewehr ein paar Meter vor dem Riesen aus, der vorwärts taumelte, den Verwundeten auf der Schulter. Er würde dort ansetzen und dann den Kugelhagel nach hinten wandern lassen. Es war beinahe zu einfach.
    Er zielte und drückte den Doppelabzug. Die Welt explodierte in einem orangenen Feuerstoß, als das Schießpulver hochging und ihm die Augen versengte. 
     
    Reverend C. Wesley Carter hörte den Schuß, den gellenden Schrei und erhob sich abrupt im Wachturm. Er legte seine Hand auf die Schaltbox und wartete auf das Signal. 
     
    Cal konnte den Schrei aus dem Hauptbunker hören. »Schießt nicht mit den neuen Waffen!« brüllte Cal. Dieses Schwein Mackinnon hatte möglicherweise alle Waffen, die er nicht vorgeführt hatte, sabotiert.
    Einer der Männer im Turm hörte Cal rufen, verstand die Worte

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