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Das Schlangental - Neal Carey 3

Das Schlangental - Neal Carey 3

Titel: Das Schlangental - Neal Carey 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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dachte Neal. Er ließ Cal nicht aus den Augen, während er die Entfernung zum Abbruch des Plateaus abschätzte. Von dessen Ende aus führte eine steile Schräge hinab in die Schlucht, in der Jory das Pferd angebunden hatte.
    Cal kam auf ihn zu. »Ihr werdet uns niemals schlagen«, sagte er. »Ihr seid schwach. Deswegen laßt ihr die Nigger in den Städten Amok laufen und die Juden an die Regierung. Sie wissen, daß ihr schwach seid. Deswegen werden wir siegen. Es ist wie heute nacht, Neal, du kannst einfach den Abzug nicht drücken.«
    Neals linker Arm kam langsam hoch, stieg nach außen, die Hand offen in der Messerposition. »Den Tiger reiten« und »den Stich mit der Schlangenhand«. Drei Jahre Üben auf seinem chinesischen Hügel, und er hatte es nie wirklich hinbekommen.
    Jetzt ist die Zeit dafür, dachte er.
    Langsam hob er das rechte Bein und balancierte auf dem linken Fuß. Er wirbelte herum, genau in dem Moment, als Cal auf ihn zusprang, so daß ihm nur der Junge als Ziel blieb. Cal zögerte einen kurzen Augenblick.
    Neal vollendete die Drehung und verlagerte sein Gewicht, als er den Fuß absetzte und seine linke Hand vor das Gesicht hob, die rechte flach hinter dem Kopf.
    Er stieß zu wie eine Viper, legte alle Kraft der Kreiselbewegung, sein ganzes Gewicht und all seine Konzentration in seine rechte Hand, deren Kante hart auf Cals Hals auftraf.
    Der Schlag ließ Cals Kopf nach links zucken, brachte ihn aus dem Gleichgewicht, ließ ihn im Schnee wegrutschen. Eine halbe Sekunde, dann glitt er vom Felsen.
    »Okay, Cody, halt dich fest«, sagte Neal. Er setzte sich, hielt Ausschau nach der flachsten Stelle, sprang hinunter. Er landete unsanft, blieb aber im Stand, und dann rutschte, fiel und glitschte er den Abhang hinunter. Unterwegs griff er nach Zedernästen, um das Gleichgewicht zu halten, und schließlich landete er in der Schlucht. Nach ein paar Minuten hatte er Midnight erreicht. Er knotete die Zügel los, und das Pferd begann zu bocken und auszuschlagen. Cody begann wieder zu schreien, Neal quetschte einen Fuß in den Steigbügel und hievte sich in den Sattel. Midnight stieg, und Neal fiel beinahe vom Rücken des Pferdes. Gerade noch rechtzeitig traf er mit dem rechten Fuß den Steigbügel und bohrte dem Pferd die Knie in die Flanken.
    »Los, du bescheuertes Vieh!« brüllte Neal. Er zog am Zügel und lenkte das Pferd in Richtung der schmalen Rampe.
    Hansen trug Jorys Leiche und arbeitete sich über die Schräge hinunter, als er die Hufschläge kommen hörte. Er wandte sich nach rechts und sah ein schwarzes Pferd aus der Dunkelheit direkt auf sich zukommen.
    »Halt an , du bescheuertes Vieh!« brüllte Neal. Er zerrte an den Zügeln, das Pferd stieg wieder. Es trat mit seinen vorderen Hufen nach dem Mann, der ihm im Weg stand. Neal und Hansen starrten einander erstaunt an. Dann ließ Neal die Zügel knallen und das Pferd preschte die Schräge hinunter ins Tal. 
     
    Craig hob sein Gewehr und zielte auf Neals Rücken. Hansen schrie: »Nicht schießen. Er hat den Jungen!« Craig ließ das Gewehr sinken. Hansen legte Jorys Leiche in die kleine Schlucht. Dann rannten die drei Männer hinunter zu ihren Pferden. 
     
    Bill McCurdy hörte das Geschrei. Er riß sein Gewehr vom Rücken des Pferdes und ging am Fuß der Rampe in Position. 
     
    Neal ahnte jetzt, daß sie sterben würden. Midnight galoppierte mit voller Kraft die schmale Rampe hinunter. Der einzige Grund, weshalb er nicht ausrutschte und seitlich herunterstürzte, lag darin, daß seine Hufe den glatten Untergrund nie zu berühren schienen. Neal beugte sich tief über den Hals des Pferdes. Er packte die Zügel mit einer Hand und mit der anderen den Sattelknauf. Hinter ihm schrie Cody McCall. Vor Freude.
    Dann sah Neal knapp vor sich einen Menschen aufstehen und ein Gewehr heben.
    »Anhalten, oder ich schieße!« brüllte Bill.
    »Ich kann nicht anhalten, du Idiot!« brüllte Neal zurück.
    Bill zielte.
    Midnight sah Bill, wandte sich um und sprang ohne zu zögern den Abhang hinunter.
    Sie schienen ewig lange in der Luft zu schweben, Neal klammerte sich an dem Pferd fest. Sein Kopf lag auf Midnights Schulter, und er hatte das Gefühl, direkt auf die Erde herunter zu schauen. Codys Gewicht katapultierte ihn beinahe über den Kopf des Pferdes hinweg.
    Sie landeten mit einem Donnern, das Neal zurück in den Sattel krachen ließ. Cody kicherte begeistert, während das Pferd langsamer wurde und durch den Canyon lief.
    Neal hörte Hufschläge hinter

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