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Das Schlangental - Neal Carey 3

Das Schlangental - Neal Carey 3

Titel: Das Schlangental - Neal Carey 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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von Craig Vetter und Randy Carlisle. Neal erkannte die beiden Hansens und Dave Bekke direkt hinter ihnen.
    Als alle drinnen waren, trat Neal die Tür auf und hob eine Pistole, die er aus dem Waffenarsenal hatte mitgehen lassen.
    Strekker kam auf ihn zu.
    »Nur zu, Securitychef«, sagte Neal, und zielte auf ihn.
    Strekker erstarrte.
    »Du solltest nicht hier sein«, sagte Vetter.
    »Ach was.«
    »Was machst du hier, Neal?« fragte Hansen.
    Das ist eine lange Geschichte, dachte Neal. Er mußte jetzt alles riskieren.
    »Also, Mr. Hansen«, entgegnete Neal, »ich versuche bloß, Ihnen zu zeigen, was ich kann … Ich bin ein Mann, der hier einsteigen kann, trotz vier Metern Zaun, Stacheldraht und Kampfhund. Ich bin jemand, der die Security umgeht und sich nimmt, was er will – beachten Sie bitte die Waffe in meiner Hand. Ich bin ein Mann, der ZOG schaden will. Ich will für die weiße Rasse kämpfen, und ich bin clever genug, darauf gekommen zu sein, daß hier mehr läuft als Versteckspiele. Daran will ich teilhaben. Sie hatten schon recht, Mr. Hansen: Sie können einen Mann wie mich gebrauchen.«
    Neal zog das Magazin aus der Pistole und warf es Hansen zu.
    Cal Strekker sprang Neal an. Hansens Kommando ließ ihn erstarren.
    »Laß das, Cal.«
    Hansen wandte sich an Neal. »Wir nennen uns die Sons of Seth , die Söhne Seths. Reverend C. Wesley Carter selbst hat uns diesen Namen gegeben, deswegen tragen wir ihn mit großem Stolz. Und du hast recht, Neal, wir wollen der militärische Arm der True Christian Identity Church werden. Wir trainieren für einen Angriff auf ZOG und wollen als Operationsbasis agieren, wenn die Endzeit kommt. Aber man kann nicht einfach so mir nichts dir nichts ein Son of Seth werden, Neal. Nur weil du ein paar nützliche Dinge beherrschst und, wenn ich das hinzufügen darf, ganz schön dreist bist. Du mußt es dir verdienen.«
    Neal starrte ihn an, so markig er konnte. »Geben Sie mir eine Chance, Sir.«
    »Das werde ich, Neal«, sagte Hansen. »Verlaß dich drauf. Du kriegst die Chance, uns zu zeigen, was für ein Mann du wirklich bist.«
    In Wirklichkeit bin ich ein Idiot, Bobby. Denn weder Harley McCall noch Cody sind in deiner beschissenen Festung. Ich habe zwei Monate damit verschwendet, dumm, stur und egozentrisch zu sein.
    So bin ich in Wirklichkeit. 
     
    »Er ist süß«, sagte Karen Hawley zu Peggy Mills, »aber ist er nicht zufällig auch verrückt oder so?«
    »Nein, er hat nur ein bißchen Zeit für sich alleine gebraucht.«
    »Na, ich schätze, die hat er, wenn er in der Hütte wohnt. Ich weiß nicht, ob ich noch so einen Überlebenskünstler brauche, Peggy.«
    »Tanz einfach mal mit ihm.«
    »Er hat mich nicht gefragt.«
    »Das stimmt.«
    Peggy Mills und Karen Hawley besprachen, was Frauen eben so auf Damentoiletten besprechen, wenn man den Abtritt in Phil and Margie’s Country Cabaret als »Damentoilette« bezeichnen konnte. Es gab keine rosa Tapete, keine Ablagen oder zugehörigen Spiegel mit Make-up-Lämpchen. Nur zwei Klokabinen, ein Waschbecken mit einem Gummistöpsel an einer kaputten Kette, und einen Spiegel, der mit einer Neonröhre beleuchtet einige unangenehme Wahrheiten über die kosmetischen Erfolge der Damen vom Lande verriet.
    Peggy und Karen standen Hüfte an Hüfte und beugten sich vor, um sich den einzigen Spiegel zu teilen, während Peggy sich das Gesicht ein wenig nachpuderte und Karen den Lippenstift ersetzte, den sie an ihrem Bierglas zurückgelassen hatte. Lippenstift war eines der wenigen Zugeständnisse, die Karen an die Zeitschriften-Images von Weiblichkeit machte, das und Samstag abends noch ein bißchen Eyeliner. Schon vor langer Zeit hatte sie ihr Gesicht genauer betrachtet und auch für sich allein akzeptabel gefunden. Sie hatte dichtes schwarzes Haar, knapp schulterlang, und dunkelblaue Augen, die glitzerten wie Saphire. Sie hatte ein schmales Gesicht, einen kräftigen Kiefer, ein scharfes Kinn, und wenn irgend jemand fand, daß ihre Nase ein bißchen zu groß war, bitte! Ihr gefiel sie, sogar der kleine Höcker in der Mitte. Ihr Mund war breit, ihre Lippen ein bißchen schmaler, als sie es gern gehabt hätte, aber mit ihrem Lächeln hatte sie schon große Holzhacker in kleine Jungs verwandelt, und wenn diese kleinen Jungs sich wieder in Männer zurückverzaubern ließen, durften sie herausfinden, daß Karen gut küssen konnte.
    Sie mochte auch ihren Körper. Sie war groß – jetzt, mit ihren Cowboyboots an, sogar noch größer – und hatte lange

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