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Das Schlangental - Neal Carey 3

Das Schlangental - Neal Carey 3

Titel: Das Schlangental - Neal Carey 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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verkündete Neal.
    »Auf wessen Seite stehst du?« brüllte Carlisle. Er packte Neal am Kragen.
    »Auf meiner«, entgegnete Neal.
    Carlisle boxte ihm aufs Auge, warf ihn zu Boden, traf ihn noch zweimal seitlich am Kopf. Steve sprang Carlisle an und donnerte ihm eine harte Rechte rein, die ihn bewußtlos in Vetters Arme sinken ließ. Vetter legte ihn hin, stand auf und boxte Steve gegen den Kiefer. Dave Bekke sprang Steve von der Seite an.
    Neal ging auf die Knie, sah Bekke an Steves Rücken hängen und zog an Bekkes Bein, wodurch der neben ihm zu Boden fiel. Bekke rollte zu ihm rüber, rollte auf ihn drauf und begann zuzuschlagen. Neal quetschte ein Bein zwischen Bekkes Beine und knallte Bekke das Knie in die Eier, was seiner Schlaglust Einhalt gebot.
    Steve und Vetter hielten einander jeweils mit einer Hand fest, während sie mit der anderen aufeinander einschlugen, als Bob Hansen zur Tür herein kam.
    »Schluß damit!« brüllte er.
    Dave Bekke rollte auf dem Boden herum und hielt sich den Sack, gerade als Randy Carlisle aufstand und sich auf Neal stürzte. Er schlug ihm in den Bauch, was ihn wieder zu Boden gehen ließ. Craig hatte Steve rückwärts über die Bar gebogen und die Faust erhoben, um ihm den Gnadenschlag zu versetzen.
    »Ich habe gesagt: Schluß jetzt!« donnerte Hansen.
    Steve langte nach oben, packte Vetters Faust und zog daran, als wollte er ein Kalb vom Boden reißen. Die beiden Männer rollten über die Bar und landeten polternd auf dem Boden. Neal schaffte es, Randy die Jeansjacke über den Kopf zu ziehen und so dessen Arme zu arretieren. Steve und Craig schlugen weiter aufeinander ein, Hansen zog eine Pistole aus dem Gürtel und schoß ein Loch in die Decke.
    Das Knallen ließ sie alle erstarren, sie schauten den Farmer verdutzt an.
    Hansen betrachtete sich den Schaden und sagte: »Ein oder zwei meiner Leute mußt du mir noch übriglassen, Steve.«
    »Dann mußt du ihnen mal Manieren beibringen, Bob.«
    »Schätze, da hast du recht.«
    Hansen betrachtete Neal fragend.
    »Carey hat Cal von hinten niedergeschlagen, Mr. Hansen«, schleuderte Carlisle ihm entgegen.
    »Stimmt das, Neal?« fragte Hansen.
    »Allerdings.«
    Hansen steckte seine Pistole weg. »Dann müssen wir wohl mal ein paar Dinge klären.«
    Ach was, dachte Neal.
    Cal Strekker stemmte sich auf die Knie. Er schüttelte seinen Kopf ein paarmal, dann packten Carlisle und Vetter ihn unter den Armen und halfen ihm auf.
    »Los jetzt, Jungs«, sagte Hansen. »Wir müssen morgen arbeiten. Neal Carey, wir sprechen uns noch.«
    Neal nickte. Wir sprechen uns allerdings, dachte er. Weil es so aussieht, als müßten wir der Sache ein bißchen Tempo verleihen.
    Hansen sah sich um, betrachtete die Scherben und das Blut am Boden, wo Strekker sein Schläfchen gehalten hatte.
    »Ich übernehm’ den Schaden«, sagte er zum Barkeeper.
    »Nein, wirst du nicht«, sagte Steve Mills. »Das werden wir – Neal Carey und ich.«
    »Verräter«, zischte Carlisle Neal an, als er hinausging.
    Ich wünschte, das hättest du nicht gesagt, dachte Neal. Wirklich.
    Die Band legte wieder los, und Steve schlang seine Arme um Neals Hals.
    »Teufel, ist lange her, seit ich so ‘nen Streit hatte!« johlte er. »Teufel, war das ein Spaß! Aber du hättest ihn nicht so mit dem Stuhl schlagen sollen. Ich hätt’ schon gegen ihn durchgehalten.«
    »Ja, ich weiß. Ich wollte ihn bloß schon seit langem mit ‘nem Stuhl schlagen. Schien einfach der richtige Augenblick dafür zu sein.«
    Sie saßen jetzt wieder am Tisch, die Frauen untersuchten sie auf Beschädigungen. Da gab es viel zu finden. Steve hatte eine gespaltene Lippe, einen bösen Schnitt über dem einen Auge, und seine eine Wange war geschwollen wie die eines Eichhörnchens im Herbst. Neals rechtes Auge begann zuzuschwellen, eine Beule wuchs auf seiner Stirn.
    »Barbaren«, murmelte Peggy. »Karen, wir schlafen mit Barbaren.«
    »Das wird noch zu klären sein«, entgegnete Karen. Auf ihrem Gesicht lag ein strenger Lehrerinnen-Ausdruck.
    »Was?« fragte Steve. »Das mit den Barbaren oder das mit dem Schlafen?«
    »Ich glaube, das mit den Barbaren steht außer Frage«, entgegnete Karen.
    Steve zwinkerte Neal zu. »Oh-oh«, sagte er. »Schätze, wir kriegen Ärger.«
    Aber Peggy schaute über seine Schulter hinweg Neal an und sagte stumm: »Danke.«
    Laut sagte sie: »Dann laß uns die Barbaren mal mit nach Hause nehmen. Mit einem bin ich verheiratet, der andere ist noch zu haben.«
    »Ich nehm’ ihn«, sagte Karen.

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