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Das Schlimmste kommt noch oder Fast eine Jugend

Das Schlimmste kommt noch oder Fast eine Jugend

Titel: Das Schlimmste kommt noch oder Fast eine Jugend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Bukowski
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warfen, desto weiter konnte man ihn wegschlagen.
    Eines der Mädchen kreischte, als er seinen Wurf abzog. Er hatte nichts an Wucht verloren. Der Ball sah aus, als käme er richtig, doch dann wurde er merkwürdig groß - er flog schon wieder auf meinen Schädel zu. Ich warf mich hin, so schnell ich konnte und bekam eine Ladung Dreck in den Mund.
    »SEERIKE TWO! « hörte ich den Alten brüllen. Er konnte das Wort nicht einmal richtig aussprechen. Wenn einer sonntags umsonst als Schiedsrichter arbeitet, hat er auch sonst nichts los.
    Ich stand auf und klopfte mir den Dreck ab. Sogar in der Unterhose hatte ich welchen. Ich konnte schon meine Mutter hören: »Henry, wie bringst du es bloß fertig, deine Unterhosen so dreckig zu machen? Und mach nicht so ein Gesicht! Tu doch mal lächeln und sei fröhlich!« Ich ging zum Pitcher hinaus und blieb vor ihm stehen. Wortlos starrten wir einander an. Ich hob den Schläger und drückte ihm damit die Nase platt. Er schlug ihn weg. Ich drehte mich um und ging zurück in Richtung Platte. Auf halbem Wege blieb ich stehen, drehte mich um und starrte ihn noch einmal an.
    Dann ging ich zur Platte, nahm Aufstellung und schwenkte wieder die Keule. Der nächste Ball
würde mir gehören. Kitten hielt Ausschau nach seinem imaginären Zeichen. Er spähte
geraume Zeit mit seinen grünen Augen durch die schmutzigen Haarsträhnen und schüttelte
schließlich den Kopf.
Ich schwenkte die Keule etwas energischer.
»Drisch ihn raus, Butch!« schrie eines der Mädchen.
»Butch! Butch! Butch!« kreischte eine andere.
    Dann wandte uns Kitten den Rücken zu und starrte einfach ins Centerfield.
    »Auszeit«, sagte ich und verließ meine Position. Mein Blick streifte für einen Augenblick eine sehr reizende Kleine, die ein orangefarbenes Kleid trug und lange blonde Haare hatte, die ihr wie ein gelber Wasserfall über den Rücken fielen und wirklich wunderschön anzusehen waren. »Bitte tu es, Butch«, sagte sie. »Halt die Klappe«, sagte ich und nahm wieder Aufstellung.
    Ich sah den Ball kommen. Genau richtig, wie es schien. Dummerweise erwartete ich wieder einen zum Kopf. Ich wollte, dass er nochmal so einen warf, damit ich zu ihm rausgehen und ihn zu einem Kampf auf Leben und Tod herausfordern konnte. Der Ball sauste aber direkt auf die Mitte der Platte zu. Bis ich mich darauf eingestellt hatte, konnte ich nur noch schwach drüber wegschlagen. Der Bastard hatte mich voll reinrasseln lassen.
    Einem von unseren Jungs gelang es schließlich, einen Treffer zu landen, der wenigstens für einen Run zur First Base reichte.
    Als Feldspieler dagegen war ich gut. Ich rannte da draußen herum und fing einige Bälle ab. Ich wusste, je länger ich den mörderischen Wurf von Kitten beobachtete, um so besser würde es mir gelingen, ihn zu parieren. Es war nicht mehr nötig, dass er versuchte, mir ein Loch in den Kopf zu werfen. Er setzte mir auch so schon genug zu. Ich hoffte, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis es mir gelang, ihm einen abzuschmettern.
    Doch es wurde zusehends schlimmer. Es gefiel mir gar nicht. Auch die Girls wurden kleinlaut. Der Grünäugige war nicht nur ein guter Werfer, er war auch gut mit dem Schläger. Er schlug einen Home Run und einen Double, und beim dritten Mal traf er den Ball schräg von unten, so dass er in hohem Bogen zwischen mir im Centerfield und Abe auf Second Base angesegelt kam. Ich rannte darauf zu, die Girls kreischten, doch Abe kam mir rückwärts entgegen, sah über die Schulter nach hinten, schaute mit offenem Mund nach oben. Er wirkte wie der letzte Idiot mit seinem offenen Mund voll Spucke. »Der gehört mir!« schrie ich in vollem Lauf. Eigentlich war es sein Ball, aber irgendwie fand ich den Gedanken unerträglich, ihm den Fang zu überlassen. Der Kerl war nichts als ein dämlicher Bücherwurm, und ich konnte ihn eigentlich gar nicht leiden, also rannte ich stur weiter auf ihn zu. Als der Ball herunterkam, prallten wir zusammen, der Ball sprang ihm aus dem Handschuh in die Luft, als er zu Boden ging, und im nächsten Augenblick hatte ich den Ball in der Hand.
    Dann stand ich mit gespreizten Beinen über ihm. »Steh auf, du Blödmann«, sagte ich.
Abe blieb liegen. Er flennte und hielt sich den linken Arm.
»Ich glaub, mein Arm ist gebrochen«, sagte er.
»Steh schon auf, Schlappschwanz.«
    Schließlich rappelte er sich hoch, ging schluchzend vom Feld und hielt sich seinen Arm. Ich sah mich um. »All right«, rief ich, »jetzt spielen wir mal

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