Das Schloss der tausend Sünden
nachzudenken, nach vorn und küsste ihn.
Genauso als würde man eine Frau küssen, dachte der unerfahrene Mann und spürte gleichzeitig, wie André die Arme um ihn schlang. Die Gefühle waren dieselben: samtene Lippen auf den seinen, die sich provokativ öffneten und seine Zunge einließen. Jonathan war es so gewohnt, wie ein Mann zu küssen – hart, fordernd und die Initiative ergreifend –, dass er diesen Stil auch bei dem Grafen beibehielt. Der hingegen schien völlig damit zufrieden zu sein. André lehnte sich entspannt auf dem Sofa zurück und zog Jonathan mit sich.
«Mmmmmh …», stöhnte der Graf, als ihre Münder sich für einen Moment voneinander trennten. «Gar nicht soschlecht, was?» Er lächelte, nahm die Hand seines neuen Gespielen, die immer noch seinen Kopf hielt, und küsste ihre Innenfläche.
«Nein … Nein, tatsächlich nicht», stammelte Jonathan beunruhigt, denn André richtete sich sofort wieder auf, um diesmal beim Küssen in die Offensive zu gehen und ihm gleichzeitig die Hemdknöpfe zu öffnen. Ehe Jonathan sich’s versah, stand das Hemd auch schon bis zur Taille offen, und André rutschte auf ihm herum und küsste seine Brustwarzen. Er stöhnte laut auf, als er die Zähne des Grafen spürte.
Jonathans Nippel waren schon immer überaus empfindlich und dankbar für jede Form der Berührung gewesen. Einen kurzen Augenblick dachte er an Belinda und wie geschickt sie sich immer um dieses spezielle Bedürfnis gekümmert hatte. Doch schon im nächsten Moment wurde er wieder zurück in die Realität geschleudert, denn sein Körper reagierte ungeahnt heftig auf die besondere Pikanterie, die der Kuss eines Mannes für ihn bedeutete.
Das Paar rangelte und balgte. Jonathan lag oben und seine Hände rieben und strichen über jedes Körperteil seines Partners, das er nur in die Finger bekam. André lag unter ihm, klammerte sich an Jonathan und bearbeitete weiter dessen Brustwarzen. Die ganze Zeit, während sie sich wanden und schlängelten, war Jonathan sich peinlich seiner Erektion bewusst. Sie war so groß und hart wie nie zuvor und bohrte sich irgendwo in Andrés Mitte. Auch der Graf war steif, und sein Organ presste sich gegen Jonathans Bein. Selbst durch zwei Schichten Jeansstoff fühlte seine Beule sich noch riesig an. Langsam wurde Jonathan neugierig, wie der Schwanz seines Verführers wohl aussehen mochte. War er glatt oder von Adern überzogen? Beschnitten oder unbeschnitten? Würde er lang und dünn sein? Oder aber kürzer und dafür dicker?
Plötzlich zeigte der Graf wieder genau die telepathischen Fähigkeiten, die Jonathan bei ihm vermutete, befreite sich aus der Umarmung und sprang auf die Füße.
«Machen wir es uns doch ein bisschen bequem», sagte er mit einem verspielten Grinsen, das Jonathan ein wenig an Belinda erinnerte. Was für ein Rätsel dieser Mann doch war. In der einen Minute noch das archetypische, dominante Alphamännchen, um in der nächsten viel weiblicher und verführerischer zu sein. Dieser seltsame Gegensatz war zwar verwirrend, aber absolut anziehend. Jonathan sah gespannt zu, wie André erst sein Hemd aufknöpfte, die Schöße aus seiner Hose zog und dann, elegant auf jeweils einem Bein stehend, aus seinen Stiefeln schlüpfte. Er trug keine Socken, und als er seinen Gürtel geöffnet und die Jeans ausgezogen hatte, entdeckte Jonathan, dass er auch keine Unterwäsche trug. Sein Schwanz hatte eine ansehnliche Größe und war steinhart.
«Und jetzt du», forderte der Graf ihn mit ruhiger Stimme auf. Sein schimmerndes blaues Hemd hatte er immer noch an.
Nervös, voller Scham, aber auch erregt begann Jonathan mit derselben Prozedur. Er war überzeugt, dass er sich nicht mit derselben flüssigen Mühelosigkeit seiner Kleidung entledigen konnte wie André. Immerhin gab er sich alle Mühe und wurde dafür mit einem ermutigenden Lächeln belohnt. Runter mit den Turnschuhen und den Socken. Weg mit dem Gürtel und der Jeans. Schließlich zog Jonathan auch noch seine Boxershorts aus und warf sie fort.
André sagte nichts, beobachtete ihn aber mit festem Blick, der irgendwann unterhalb seiner Taille hängenblieb.
Jonathan spürte, wie er erneut rot und sein Riemen dabei so hart wurde, dass es wehtat. Er wusste, dass sich bisher noch keine seiner Gespielinnen über seinen ansehnlichenKörper beschwert hatte, doch neben seinem männlichen Liebhaber fühlte er sich dann doch etwas unterlegen.
Nach einer scheinbaren Ewigkeit richtete der Graf das Wort an ihn.
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