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Das Schloss der tausend Sünden

Das Schloss der tausend Sünden

Titel: Das Schloss der tausend Sünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Portia Da Costa
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«Du hast einen attraktiven Körper, Jonathan. Stark, aufrecht und sehr männlich. Kein Wunder, dass eine Frau wie Belinda sich für dich entscheidet.»
    Jonathan stand immer noch völlig sprachlos und wie eine Statue da. Er war zu schüchtern, um sich dem Grafen zu nähern. Doch André nahm ihm diesen ersten Schritt mit einem zärtlichen Lächeln ab.
    «Du brauchst keine Angst zu haben», flüsterte er, schloss Jonathan in seine Arme und presste seine kühle, glatte Haut an Jonathans warmen, leicht verschwitzten Körper. «Wirklich nicht.» Mit diesen Worten führte er seinen neuen Freund zurück zum Sofa.
    Als das Paar es sich mit verschlungenen Gliedmaßen und steil aufgerichteten Schwänzen auf dem Leder bequem gemacht hatte, dämmerte es Jonathan, dass sein merkwürdiger Gefährte recht hatte.
    Er seufzte zufrieden auf. Er hatte nicht die geringste Angst.

Kapitel 14
Vorbereitungen zur Abreise
    «Er hat mich nicht gefickt», sagte Jonathan mit feierlicher Stimme. «Und ich habe ihn auch nicht gefickt. Das war auch irgendwie gar nicht nötig.»
    Belinda fasste ihn beruhigend beim Arm. Es musste ihren Freund eine Menge gekostet haben, ihr zu gestehen, was da zwischen ihm und André passiert war. Wenn es um ihre Männlichkeit geht, sind Kerle überaus empfindlich. Da war auch Jonathan keine Ausnahme. Eine schwule Episode einzugestehen kam unter solchen Umständen schon einem innerlichen Befreiungsschlag gleich.
    «Was habt ihr denn gemacht?», fragte sie mit leiser Stimme. Wie gut für ihn, dass es Nacht war und die Dunkelheit ihn fast verschluckte.
    Es war schon nach Mitternacht gewesen, als sie mit Michiko die kleine Kapelle verlassen hatte. Seltsame Wolkenfetzen zogen über den Himmel, als Belinda mit gemischten Gefühlen den Rückweg durch den Garten zum Haus machte. Ihr Po glühte von den verabreichten Schlägen. Doch das war nicht das einzige Glühen, das sie verspürte. Da war noch diese tiefe, wärmende Zufriedenheit in ihr, die durch ein ganz besonderes Geheimnis ausgelöst wurde. Das Wissen, dass sie, mit einem weiteren neuen, beeindruckenden Liebespartner einen bisher unbekannten Weg beschritten und trotz der Schmerzen jede Sekunde davon genossen hatte.
    Sie hatte gehofft, dass sie Jonathan bald begegnen würde, damit sie ihm Bericht erstatten konnte. Und dastand er nun mit seiner eigenen Geschichte, die ebenso verwegen war.
    «Er hat mich in seine Arme genommen», erzählte ihr Freund, legte seinen eigenen Arm um ihre Schulter und zog sie enger an sich. Als Belinda ihm eine Hand auf die Brust legte, spürte sie, wie rasend sein Herz schlug. «Er hat mich geküsst und angefasst. Und ich habe dasselbe mit ihm getan. Eigentlich war es gar nicht so viel anders als die Dinge, die wir zusammen machen.» Er zögerte und schien einen Moment nachzudenken. «Bis zu einem gewissen Punkt   …»
    «Und dann?»
    Die hitzige Röte, die sich in Jonathans Gesicht ausbreitete, war bis zu seiner Brust zu spüren. «Er hat meinen Schwanz gerieben, bis es mir kam. Dann hat er meine Hand auf seinen   … seinen Schwanz gelegt und sich irgendwie so auf und ab bewegt, dass es ihm auch kam.» Jonathan zögerte erneut. Doch diesmal schien er keine Angst zu empfinden, sondern tiefe Ehrfurcht. «Sein Sperma war kalt, Lindi   … Genau wie seine Haut. Kalt und irgendwie dünnflüssig. Jedenfalls überhaupt nicht wie normales Sperma.» Belinda ergriff seine Hand und drückte sie fest. «An dem Punkt habe ich ihm endlich geglaubt. Ich habe ihm geglaubt, wer er ist. Ich konnte es erst wirklich begreifen, als dieses merkwürdige kalte Zeug an mir runterlief.»
    Eigentlich hatte Belinda ihm von Michiko und den Schlägen erzählen wollen, aber es hatte den Anschein, als könnten sie das wichtigere und auch gefährlichere Thema nicht mehr länger vermeiden: die seltsamen Dienste, die nur sie beide André und Arabelle leisten konnten.
    «Wirst du es tun?», fragte Jonathan, den in diesem Moment offenbar dieselben Gedanken bewegten.
    Obwohl Belinda eine Pause machte, als würde sie über eine Antwort nachdenken, war sie doch bereits zu einerEntscheidung gekommen. Eigentlich sogar schon vor einer ganzen Weile. Als sie dem schlafenden André zum ersten Mal in dem Turmzimmer begegnet war, hatte sie eine eigenartige Verbindung zu ihm gespürt. Vielleicht sogar noch früher, als sie während des Gewitters gespürt hatte, wie sie von einem anderen Wesen beobachtet wurden. Belinda war nicht sicher, ob sie an Schicksal oder Vorherbestimmung

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