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Das Schloss der tausend Sünden

Das Schloss der tausend Sünden

Titel: Das Schloss der tausend Sünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Portia Da Costa
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und doch war es ein Unterschied wie Tag und Nacht. Elisas Zunge war kleiner, schneller und herrlich beweglich. Sie schien Punkte der Erregung zu finden, die weder Jonathan noch Belinda mit ihren eigenen Fingern jemals gefunden hatte. Die Zunge erforschte alle Dimensionen ihrer sexuellen Landschaft. Hier und dort verweilte sie länger, hielt sich an anderen Stellen wiederum nur kurz auf. Schon bald konnte Belinda ihren Orgasmus nicht mehr länger zurückhalten.
    Die Frau hielt sie durch die Wogen dieses herrlichen Gefühls umklammert und beruhigte ihren Körper mit wortlosen Lauten der Zustimmung.
    Ich kann nicht glauben, was mir da gerade passiert ist, dachte die junge Frau, als die Zuckungen nachließen und sie sich endlich wieder etwas entspannen konnte. Sie saß jetzt in der Mitte zwischen den beiden Mädchen und schnurrte fast, als Feltris ihr über eine Augenbraue strich. Es fühlte sich absolut richtig und passend an. Je mehr Belinda über das Erlebte nachdachte, desto mehr drängte sich die Frage auf, wieso sie sich noch nie dem Liebesspiel mit einer Frau hingegeben hatte.
    Vielleicht war sie nur einfach nie der Richtigen begegnet? Oder sie hatte sich noch nie so empfänglich für diese Form von Zärtlichkeiten gefühlt? So empfänglich, wie sie sich an diesem merkwürdigen, aber wunderschönen Ort fühlte.
    Ganz plötzlich setzte sie sich auf und begann laut zu lachen. Elisa und Feltris schauten sie einen Moment verwirrt an, stimmten dann aber in ihr Gelächter ein – ein bisschen unterdrückt zwar, dafür aber ungemein sexy. Sie lächeltenund berührten ihre neue Freundin, als hätten auch sie gerade eine Offenbarung erlebt.
    «André von Kastel, du Teufel!», brüllte Belinda, warf den Kopf nach hinten und starrte an die Stuckdecke. «Du warst es, hab ich recht?», fragte sie den abwesenden Adligen und hatte dabei nicht den geringsten Zweifel, dass er sie irgendwie hören konnte. «Du hast mich verändert. Du hast mich dazu gebracht, dass ich   …», sie schaute von einem der wunderschönen Gesichter zum anderen, «…   dass ich Sex mit Frauen habe. Ich hatte nie den Hang dazu, aber ganz plötzlich habe ich mich verändert.»
    In diesem Moment stand Elisa in einer flüssigen Bewegung auf und zog Belinda mit sich. Auch Feltris erhob sich mit graziler Eleganz.
    «Was ist denn?», fragte Belinda die stumme Elisa und sah ihr dabei direkt in die Augen. «Hat dein Herr gerufen? Hat er dir gesagt, du sollst dich beeilen?»
    Die blonde Frau lächelte ruhig und schaute sie mit sanften, aber tiefgründigen Augen an. Mit einer tänzerischen Bewegung zeigte sie in Richtung Badezimmer, und Feltris eilte in den gekachelten Raum, um die Wasserhähne aufzudrehen.
    «Okay, ich verstehe», erklärte Belinda. Sie war sich voll bewusst, dass es ihr jetzt sicher nicht mehr gestattet war, allein zu baden – selbst wenn sie es gewollt hätte. Die Erkenntnis, dass ihre neuen Freundinnen sich nun auch im Bad zu ihr gesellen würden, zauberte ein vergnügtes Lächeln auf ihre Lippen, und als sie noch die Temperatur des Wassers prüfte, zogen die beiden Mädchen sich auch schon aus.
     
    Eine knappe Stunde später stand Belinda vor dem Spiegel im Schlafzimmer und betrachtete das Abbild einer Frau, diesie noch nie zuvor gesehen hatte. Eine neue Frau – verwandelt durch uralten Zauber.
    Theoretisch entsprach das Kleid in seinen changierenden Orangetönen überhaupt nicht ihrem Stil. Aber jetzt, wo sie es anhatte, empfand sie genau das Gegenteil. Die starken bunten Farben schienen ihr Haar, ihre Augen und ihre Lippen zum Strahlen zu bringen und verliehen ihrer Haut ein fast geisterhaftes Glühen. Wie ein Jazz-Baby sah sie in diesem Zwanziger-Jahre-Modell aus. Fast als wäre sie wie ihr geheimnisvoller Gastgeber geradewegs aus einem Bild herausgetreten. Ein Bild, das sie zwar noch nirgendwo gesehen hatte, von dem sie sich aber sicher war, dass es existierte.
    «Budubidu», murmelte sie in Richtung ihres Spiegelbildes und berührte eine Haarsträhne, die über ihre Wangen gelockt war und so ihre feinen Gesichtszüge betonte. Elisa, die hinter ihr stand, zog die Stirn in Falten und rückte genau diese Locke wieder gerade.
    Dass sie jetzt so besonders aussah, verdankte Belinda nur den Bemühungen von Feltris und Elisa. Sie hatten sie gebadet, sie parfümiert und herausgeputzt und ihr bei der intimen Toilette geholfen – einige Handreichungen intimer als andere. Nicht gänzlich ohne jedes Zögern seitens der so Umhegten, die immer

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