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Das schmutzige Spiel Kommissar

Das schmutzige Spiel Kommissar

Titel: Das schmutzige Spiel Kommissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Erpresser, die Clarkstones besuchte, um seine Praktiken bei ihnen zu erproben!"
    „Genau!"
    „Aber..."
    „Aber was?"
    Allyson fuhr sich mit dem Taschentuch über die Stirn, ohne diesmal daran zu denken, was der Kommissar von der nervösen, erregten Geste halten mochte. Der Inspektor sah plötzlich, wie sich das Kaleidoskop der Möglichkeiten verschob, wie sich neue Kombinationen eröffneten und das Gesamtbild verzerrten.
    „Dann", fuhr Allyson mit kaum verhüllter Erregung fort", dann verschweigt uns eine der Damen, daß sie mit dem Mörder gesprochen hat! Wahrscheinlich tut sie es aus der wohl begründeten Furcht heraus, von dem Erpresser verraten zu werden! Das heißt also..."
    Allyson unterbrach sich und schwieg. Sein Respekt vor Morry erheischte, daß er dem Vorgesetzten die entscheidende Schlußfolgerung überließ, denn diese Folgerung war ja nur durch die Vorarbeit des Kommissars zustande gekommen. Aber Morry war bescheiden und kollegial genug, dem Inspektor den Ruhm und Triumph der Erkenntnis zu gönnen.
    „Nun?" fragte Morry.
    „Das heißt, daß eine der Clarkstoneschen Damen den Mörder kennt!" platzte Allyson heraus.
    „So ist es."
    Der Inspektor erhob sich.
    „Wenn Sie gestatten, werde ich die Untersuchungen unverzüglich unter Berücksichtigung dieser neuen Aspekte weiterführen", sagte er.
    „Ich werde augenblicklich die Clarkstones aufsuchen und mit ihnen sprechen."
    „Mit beiden?"
    „Mit der Tochter", sagte der Inspektor. „Vor allem mit der Tochter! Sie ist doch gewiß diejenige, die etwas zu verbergen hat!"
    „Warum?"
    „Nun... ich weiß es nicht genau. Sie kannte doch Raynes!" meinte Allyson ziemlich kläglich. Und sie hat mich schon einmal belogen."
    Morry beugte sich nach vorn und blickte dem Inspektor beinahe väterlich in die Augen. „Es geht hierbei nicht um Raynes, sondern um den uns noch unbekannten Erpresser", erklärte er. „Denken Sie doch bitte einmal daran, daß der Earl of Clarkstone, genau wie der alte Raynes, durch einen scheinbaren Unfall aus dem Leben schied."
    „Sie vermuten...?"
    „Ich vermute, daß der gleiche Mann, der den jungen Raynes um sein Vermögen erleichterte, allen Grund hatte, auch Lady Clarkstone zu erpressen. Lady Clarkstone muß sich wohl schuldig fühlen... sie hätte sonst den Besuch des Erpressers nicht verschwiegen, sondern den Mann unverzüglich angezeigt."
    „Ich kenne den Fall ziemlich genau aus den Akten... und ich weiß, daß Lady Clarkstone ein hieb- und stichfestes Alibi besitzt! Sie war an dem Tag, als ihr Mann sich beim Gewehrreinigen erschoß, nicht in London."
    „Vielleicht meinte der Kommissar verträumt, „sollten wir dieses Alibi nicht allzu ernst nehmen. Es wäre ratsam, in dieser Richtung ein paar Erkundigungen einzuziehen."
     
    *
     
    Nachdem der Mann, der sich Berger nannte, gegangen war, fiel die Pose kühler Überlegenheit, die sie so viel Mühe gekostet hatte, jäh von ihr ab. Was würde er jetzt tun? Würde er zur Polizei gehen . . . oder beabsichtigte er den Behörden einen Brief zu schreiben? Er konnte mit jedem beliebigen Namen unterschreiben... er konnte sogar ganz auf die Unterschrift verzichten. Die Polizei würde der Sache nachgehen. Sie fürchtete sich plötzlich vor dem, was sie erwarten mochte, und sie bedauerte, die Bedingungen des Erpressers nicht erfüllt zu haben. Warum hatte sie zugelassen, daß er gegangen war? Vielleicht wäre es möglich gewesen, ein Übereinkommen mit ihm zu erzielen... vielleicht hätte er sich mit dem Geld beschieden und auf Clarissa verzichtet.
    Vielleicht, ja, aber vielleicht wären seine Forderungen auch ins Uferlose gegangen...
    Die Gräfin erhob sich und begann, ruhelos in dem großen Zimmer auf und ab zu laufen. Was sollte jetzt geschehen? Was sollte sie, falls Berger sie denunzierte, der Polizei das gefälschte Alibi verständlich machen? Es lag auf der Hand, daß man sie verdächtigen würde, eine weitaus schlimmere Tat vertuscht zu haben . . .
    Sie blieb am Telefon stehen und bedauerte, daß sie Berger nicht anrufen konnte. Dann fiel ihr ein, daß sie einen Fehler gemacht hatte. Warum war sie Berger nicht gefolgt? Es wäre wichtig gewesen, zu erfahren, wo er wohnte und wie er in Wirklichkeit hieß.
    Ob sie ihn noch erreichen konnte? Er hatte unweit des Hauses in seinem Wagen gesessen und den Weggang Clarissas abgewartet. Bestand nicht die Möglichkeit, daß er wieder in dem Wagen Platz genommen hatte, um sich die Situation gründlich durch den Kopf gehen zu lassen?
    Mit

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