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Das schmutzige Spiel Kommissar

Das schmutzige Spiel Kommissar

Titel: Das schmutzige Spiel Kommissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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glaube auch zu wissen, wer den Industriellen aus dem Fenster stürzte."
    Allyson schluckte. „Sie meinen, man hat den Alten getötet?"
    „Ich bin fast davon überzeugt", erklärte der Kommissar ruhig. „Wahrscheinlich war der Sohn der Täter. Er war der einzige Nutznießer des Ganzen.“
    Allyson meinte eifrig: „Natürlich habe ich diesem Punkt ebenfalls meine Aufmerksamkeit geschenkt. Schließlich gehörte es zu meinen Pflichten, das Vorleben
    des jungen Raynes zu erforschen. Dabei entdeckte ich, daß er stets über generöse Taschengelder verfügte ... er besaß zwei Sportwagen und lebte auch sonst auf großem Fuß. Wir konnten also annehmen, daß der Alte seinen Sohn mit ausreichenden Geldmitteln versorgte. Warum hätte der Sohn bei diesem Sachverhalt den Vater töten sollen?"
    „Mein lieber Allyson", sagte Morry, „warum wohl? Weil Raynes junior mit dem, was er kriegte, nicht mehr zufrieden war. Er wollte mehr. Er wollte alles! Es ist im Augenblick kaum von Bedeutung, zu erfahren, worüber sich der Alte an jenem Abend grämte... es ist wichtiger, die Möglichkeit zu erwägen, daß der Sohn den Vater aus dem Fenster stürzte. Für den jungen Raynes war der Zeitpunkt denkbar günstig gewählt. Er wußte, daß man bei dem Vater einen ungewöhnlich hohen Alkoholspiegel feststellen würde. Er konnte sich also mühelos errechnen, daß die Tat als Unfall ausgelegt werden mußte. Auf ihn würde kaum der Schatten eines Verdachtes fallen. Warum auch? Weshalb sollte ein liebender, vom Leben verhätschelter Sohn den Vater umbringen? Auf diesen Gedanken kommt kein braver Bürger. Die Rechnung des Burschen ging auf. Er wurde nicht einmal der Tat verdächtigt... obwohl er zur Tatzeit im Hotel war. Sein Zimmer befand sich neben dem des Vaters und war durch eine Tür mit ihm verbunden."
    „Ja, das ist richtig."
    „Meine Theorie läuft darauf hinaus, daß der Junge den Alten aus dem Fenster stürzte . . . und daß irgend ein anderer Zeuge der Tat wurde, oder doch Wind davon bekam. Dieser andere erpreßte mit seinem Wissen Raynes junior."
    Allyson wußte nicht recht, worauf Morry hinaus wollte. Schließlich ging es jetzt nicht darum, den Tod des alten Raynes zu klären. Man wollte wissen, wer Raynes junior umgebracht hatte.
    „Es kann sich natürlich so verhalten haben", meinte Allyson vorsichtig. „Aber es gibt keine konkreten Beweise dafür."
    Morry nickte und zog sich plötzlich wieder in das Schneckengehäuse seines Schweigens zurück.
    „Wie dem auch sei", nahm Allyson den Gesprächsfaden etwas widerwillig auf, „der Junior wurde gleichsam über Nacht ein reicher . . . sogar ein sehr reicher Mann. Wir konnten in Erfahrung bringen, daß er sich viel in Blackpool und Brighton herumtrieb, wir wissen auch, daß er in exklusiven Nachtbars mit dem Geld nur so um sich warf. Er machte auch einige Trips nach Monte Carlo und San Sebastian. Er hatte eine Menge Freundinnen, die er reichlich beschenkte. Es ist nicht ganz klar, wieviel Geld er in kurzer Zeit auszugeben vermochte . . . jedenfalls war er plötzlich so weit, daß er das Haus seines Vaters verkaufen mußte und ein kleines Gebäude in einer schmalen Seitenstraße von Kensington erwarb. Dort wohnte er zuletzt. Wir fanden heraus, daß er die letzten Wochen und Monate von mehr oder weniger zweifelhaften Geschäften lebte. Streng genommen war er nichts anderes als ein kleiner Wucherer. Als wir das wußten, lag natürlich der Verdacht nahe, daß er von einem seiner Schuldner ermordet worden war. Wir prüften daraufhin alle Quittungen und Unterlagen, die wir bei ihm finden konnten, und sahen uns die Leute an, die ihm Geld schuldeten. Die in Betracht kommenden Leute hatten ausnahmslos ein Alibi."
    „Gewiß schenkten Sie der Frage, was Raynes in Ridden Cross zu tun beabsichtigte, besondere Aufmerksamkeit?"
    „Natürlich, Sir. Ich war nicht überrascht, zu hören, daß die junge Clarkstone mit ihm Verbindung hatte. Sie versuchte diese Tatsache zunächst zu leugnen, aber schließlich gab sie zu, gelegentlich seine Dienste in Anspruch genommen zu haben. Sie bestreitet aber auch jetzt noch, Raynes an dem fraglichen Abend zu sich ins Schloß bestellt zu haben. Zur Untermauerung des Argumentes führt sie die gesprengte Tür an. Sie erklärt ganz glaubwürdig, daß ein Mann, den sie erwartet, nicht darauf angewiesen sei, das Schloß eine Tür zu sprengen."
    „Die kleine Clarkstone hat mit dem Mord nichts zu tun", sagte der Kommissar ruhig.
    „Sie kennen das Mädchen?" fragte

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