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Das schmutzige Spiel Kommissar

Das schmutzige Spiel Kommissar

Titel: Das schmutzige Spiel Kommissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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recht?"
    „Wenn Sie so gut informiert sind, begreife ich nicht, woher Sie die Frechheit nehmen, mich des . . . des Mordes an meinem Mann zu bezichtigen."
    Berger seufzte und lehnte sich ein wenig zurück. Er schaute versonnen an die Zimmerdecke und meinte: „Ich will versuchen, Ihnen das zu erklären. Zunächst sollten Sie zur Kenntnis nehmen, daß ich ein Mann bin, der gelernt hat, einen untrüglichen Instinkt für gewisse dramatische Vorgänge innerhalb unserer exklusiven Gesellschaftsklasse zu entwickeln. Es gab einmal eine Zeit, wo ich als Skandalreporter für ein Boulevardblatt arbeitete. Ich habe Grund zu der Annahme, daß ich damals meine Begabung zu entwickeln vermochte. Mein besonderes Interesse galt seit jeher den Selbstmorden und ihren Hintergründen. Sie wurden, wie sich bald herausstellte, mein bestes Geschäft. Warum? Nun, unsere Polizei ist aus Gründen eines mißverstandenen Taktes von geradezu sträflichem Entgegenkommen, wenn es darum geht, einen Selbstmord zu untersuchen. Sobald die höchst oberflächlichen Nachforschungen die Möglichkeit eines Selbstmordes außer Frage zu stellen scheinen, werden rasch und diskret die notwendigen Papiere ausgefertigt. Man wünscht die schmerzerfüllten Hinterbliebenen nicht mit dem Schock schmutziger Verdächtigungen zu konfrontieren. Dies, wie angedeutet, ist allerdings nur in jenen Kreisen der Fall, wo Geld und Namen eine bedeutende Rolle spielen. In den unteren Schichten der Bevölkerung geht man bei ähnlichen Fällen weitaus kritischer und weniger rücksichtsvoll vor."
    „Warum erzählen Sie mir diesen Unsinn?" fragte die Gräfin gereizt. „Ich glaube Ihnen kein Wort. Ich kann mich genau an die Untersuchungen erinnern, die die Polizei nach jenem furchtbaren 14. Juli in unserem Haus anstellte. Sie waren keineswegs oberflächlich."
    „Das erschien Ihnen nur so", unterbrach Berger. „Sie hatte eben kein reines Gewissen. Ich komme gleich auf diesen Punkt zu sprechen. Gestatten Sie mir aber bitte, vorher noch ein paar allgemeine Worte zum Wesen meiner Arbeit zu sagen. Ich hatte, wie schon erwähnt, sehr bald begriffen, mit welcher Laxheit die Behörden oft die Selbstmordfälle überprüfen, und ich begriff, daß es klug und profitbringend sein konnte, eine gründliche Nachuntersuchung anzustellen. Ich hatte anfangs eine ganze Reihe von Fehlschlägen zu verzeichnen . . . aber andererseits war ich insgesamt vielmal erfolgreich. Sie werden von meinen sensationellen Erfolgen nie etwas gehört haben. Keine Zeitung hat je davon berichtet. Es besteht auch nicht die geringste Aussicht, daß jemals etwas über die Früchte meines Tuns publiziert wird. Denn schließlich zahlten mir die Mörder der Unglücklichen höchst beachtliche Summen, um mein Schweigen zu erkaufen. So wird es, mit Verlaub zu sagen, auch bei Ihnen sein. Ich bin in der Lage, zu beweisen, daß Ihr Gatte, der Earl of Clarkstone, keineswegs an einem Selbstmord zugrunde ging . . . sondern daß er erschossen wurde. Und zwar von Ihnen!"
    Bergers Stimme war zusehends schärfer und drohender geworden. Der letzte Satz war wie das Knallen einer Peitsche.
    Die Gräfin war blaß. Sie saß sehr aufrecht. Abgesehen von dem jähen Wechsel der Gesichtsfarbe deutete nichts darauf hin, daß sie ihre Haltung zu verlieren drohte.
    „Sie haben keine Beweise", sagte sie tonlos. „Ich habe ein Alibi, ein Alibi, das von der Polizei nachgeprüft und für richtig befunden wurde. Meine Schwester gab es zu Protokoll. Sie kann keine gegenteilige Aussage mehr machen, denn sie ist inzwischen gestorben."
    Er nickte. „Stimmt. Sie verschied nur wenige Monate nach dem großartigen Begräbnis, das man dem Earl zuteil werden ließ. Ich muß gestehen, daß ich mir im Verlauf meiner Untersuchungen eine dazu passende Theorie zurechtgezimmert hatte. Ich hielt es für denkbar, daß Sie die Schwester sterben ließen, um zu vermeiden, daß sie eines Tages unter dem Druck ihres Gewissens das gefälschte Alibi widerrief . . .“
    „Das ist eine ungeheuerliche Verleumdung!" rief die Gräfin mit bebenden Lippen.
    „Ich befand mich im Irrtum", gab Berger bereitwillig zu. „Ihre Schwester wurde das Opfer einer Krebsoperation."
    „Sie befinden sich auch im Irrtum, wenn Sie glauben, ich sei die Mörderin meines Mannes", sagte die Gräfin sehr leise, aber bestimmt. „Ich habe ihn mehr geliebt als mein Leben. Ich wäre nie in der Lage gewesen, ihm etwas anzutun."
    Berger lächelte dünn. „Nun, in diesem Punkt werden wir uns einigen

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