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Das schmutzige Spiel Kommissar

Das schmutzige Spiel Kommissar

Titel: Das schmutzige Spiel Kommissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Finanzsektor die" gebührende Aufmerksamkeit. Ich weiß, daß Ihr Bankguthaben gegenwärtig fünfundsechzigtausend Pfund beträgt. Die Haus- und Grundstückswerte, die Sie ebenfalls Ihr eigen nennen können, belaufen sich auf weitere dreißigtausend Pfund. Es wird nicht schwer sein, diese Grundstücke kurzfristig zu veräußern. Vom Wert Ihres Schmuckes will ich gar nicht sprechen. Kurzum . . . Ihr Gesamtvermögen beträgt weit über hunderttausend Pfund. Davon fordere ich etwa die Hälfte. Ich finde, das ist ein faires Angebot, denn ich könnte Sie ebensogut ruinieren. Das begreifen Sie doch?"
    „Sie sind ein Teufel!"
    Berger grinste. „Aber, aber!" mahnte er. „Wer wird sich denn so gehenlassen? Sie wiederholen sich! Ich bin ein Geschäftsmann, der wichtige Informationen verkauft. Umfang und Wert der Information bestimmen den Preis. In diesem Fall beträgt er siebzigtausend Pfund. Ich bedaure, nicht mit mir handeln lassen zu können. Siebzigtausend Pfund und nicht einen Schilling weniger!"
    „Ich habe weder das Recht noch die Absicht, Ihnen diesen Betrag zu zahlen", sagte die Gräfin entschlossen. „Ich selbst beanspruche kein Geld; ich könnte irgendwo in einem einfachen Vorstadtzimmer mein Leben beschließen. Aber ich muß an Clarissa denken. Sie ist meine Tochter. Ich betrachte es als meine Aufgabe, ihre Zukunft zu festigen und..."
    Bergers Lächeln erhielt plötzlich einen neuen, unheimlichen Ausdruck. „Gut, daß Sie die Tochter erwähnen", sagte er. „Ich wollte gerade auf sie zu sprechen kommen."
    Die Gräfin spürte, daß das Zittern plötzlich äufhörte. Statt dessen wurde ihr Körper kalt und starr, als wäre er am vereisen. Sie ahnte, daß Berger eine weitere Ungeheuerlichkeit in petto hielt.
    „Ich hatte vergessen, Ihnen davon Mitteilung zu machen, daß ich Ihre Tochter zu heiraten wünsche. Das ist die zweite und letzte meiner Bedingungen..."
    „Sie müssen verrückt sein!" kam es nach kurzer Pause über die Lippen der Gräfin. Sie erkannte die eigene Stimme nicht wieder.
    „Oh, nein", erwiderte Berger. „Durchaus nicht. Weshalb schauen Sie mich so entsetzt an? Sie müssen den Schock erst einmal abklingen lassen . . . dann werden Sie rasch begreifen, daß mein Vorschlag gar nicht so übel ist. Wie schon erwähnt, konnte ich meinen Instinkt für dramatische Gesellschaftsereignisse und ihre Hintergründe sehr nutzbringend anwenden. Ich bin heute ein reicher, sogar ein sehr reicher Mann. Es stimmt, daß mein Leben bedroht ist . . . aber das nehme ich nicht weiter tragisch. Der Haß von vier Menschen ist kein Feuer, das für immer und ewig brennt. Diese Leute werden sich früher oder später beruhigen und damit abfinden, daß ich klüger war als sie. Ich bin also reich, Madame, und ich werde sehr bald um siebzigtausend Pfund reicher sein! Wenn ich Ihre Tochter Clarissa heirate, bleibt dieses Geld, und alles, was ich sonst noch besitze, gewissermaßen in der Familie . . . das ist für Sie doch ein glattes Geschäft! Sie zahlen siebzigtausend Pfund . . . und können auch weiterhin durch die Tochter über dieses Geld verfügen."
    „Ein solcher absurder Vorschlag kann nur von einem Menschen gemacht werden, der sich von jeder Moral gelöst hat", sagte die Gräfin. „Lieber gäbe ich auch meinen letzten Penny hin, als daß ich das Leben meiner Tochter zerstören würde! Lieber nähme ich die Schrecken einer neuerlichen Polizeiuntersuchung auf mich . . . denn ich wüßte, daß ich auch Sie mit in die Tiefe reißen würde!"
    „Ich finde, wir sollten uns nicht gehenlassen", meinte Berger ruhig. „Gut. Sie sehen in mir einen Schurken . . . einen Erpresser, der davon lebt, aus der Gewissensnot seiner Mitmenschen ein Geschäft zu machen. Ich kann Sie nicht daran hindern, die Dinge auf diese Weise zu betrachten. Aber nun versuchen Sie doch bitte einmal, auch meinen Standpunkt zu verstehen. Bis jetzt habe ich in vier Fällen nachzuweisen vermocht, daß angebliche Selbstmorde in Wahrheit Morde waren. In jedem dieser Fälle waren die Mörder von materiellen Interessen getrieben ... sie setzten sich mit Gewalt in den Besitz einer mehr oder weniger großen Erbschaft. Diese Leute handelten aus Geldgier . . . genau wie ich. Aber sie waren weit schlechter als ich! Denn im Gegensatz zu mir waren sie bereit, zu töten! Ich bin ein Erpresser, aber kein Mörder. Ich habe diesen Leuten nur den gerechten Lohn zukommen lassen. Ich habe ihnen das genommen, was sie zu Mördern werden ließ: das Geld!" Er lachte

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