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Das schmutzige Spiel Kommissar

Das schmutzige Spiel Kommissar

Titel: Das schmutzige Spiel Kommissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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können. Es ist nur eine Frage des Preises, wie ich in Zukunft über den Tod Ihres Mannes urteilen werde."
    „Ich wußte, daß Sie kriminelle Neigungen haben!" sagte die Gräfin. „Jetzt weiß ich endlich, wer und was Sie sind: ein schmutziger Erpresser!"
    Berger nickte gleichmütig. „Ich habe diesen Vorwurf schon so oft gehört, daß er mich kaum berührt. Er gleitet an mir ab wie ein Regentropfen auf der glatten Oberfläche eines Regenmantels. Da ich Sie um einen beträchtlichen Teil Ihres Vermögens zu erleichtern trachte, will ich Ihnen gern das Vergnügen einräumen, mich mit diesem wenig schmeichelhaften Titel zu versehen."
    „Sie werden keinen Penny erhalten!"
    „Oh, da bin ich anderer Meinung. Mein Material ist umfangreich und unwiderlegbar. Sie werden, um es in die Hände zu bekommen, einen hohen Preis dafür zahlen."
    „Ich habe meinen Mann nicht ermordet!"
    „Das war es, was Sie der Polizei versichern konnten . . . denn schließlich befanden Sie sich ja bei der Schwester in Leeds, nicht wahr? Aber die Aussage, die Sie der Polizei gegenüber machten, wich trotzdem in den wesentlichsten Punkten von dem ab, was Sie der Schwester erzählten."
    Vor den Augen der Gräfin begann sich alles zu drehen. Es war, als ob das Zimmer plötzlich zu rotieren begänne, schnell und immer schneller, in einem atemberaubenden Tempo. Eine Gleichgewichtsstörung, dachte sie flüchtig. Das geht vorüber. Ich muß etwas sagen. Irgend etwas. Er darf nicht merken, wie es um mich steht. „Was wissen Sie denn davon, was zwischen mir und meiner Schwester gesprochen wurde?"
    Noch während sie diese Frage stellte, überfiel sie ein furchtbarer Verdacht. Die Schwester war eine gut aussehende Frau gewesen, unverheiratet und vergnügungssüchtig. Diese Lebenslust hatte sich noch gesteigert, als die Aerzte ihr sagen mußten, daß sie an Krebs litt. Berger war ein attraktiver Mann. Es war gut möglich, daß er die Schwester umgarnt und gewonnen hatte. War es denkbar, daß er auf diese Weise in den Besitz höchst gefährlicher Informationen gelangte?
    „Sie haben meine Schwester gekannt?" erkundigte sich die Gräfin, da Berger ihre erste Frage nicht beantwortete.
    „Nein. Ich habe sie nie zu Gesicht bekommen."
    Die Gräfin lehnte sich zurück. Sie wollte sich entspannen, aber alles an ihr war wie verkrampft. Gleich breche ich in Tränen aus, dachte sie entsetzt. Wenn ich die zu Fäusten geballten Hände öffne, werden sie zittern wie Espenlaub. Lieber Himmel . . . laß mich die Beherrschung nicht verlieren. Ich muß stark bleiben, ganz stark . . .
    Berger betrachtete seine sorgsam manikürten Fingernägel. Dann hob er den Blick und sagte verbindlich: „Niemand macht Ihnen den Mord zum Vorwurf . . . ich am allerwenigsten! Sie werden Ihre Gründe gehabt haben, obwohl ich, offen gestanden, hierbei im Dunkeln tappe. Warum mußte der Earl sterben?"
    „Es war ein Unfall!"
    Berger hob die Augenbrauen. „Ja, diese Version kenne ich. Er reinigte seine Jagdwaffen. Sie kamen ins Zimmer und traten zu ihm. Während der Unterhaltung nahmen Sie wie spielerisch eine der Waffen in die Hand. Dabei löste sich ein Schuß. Die Kugel traf den Grafen in die Brust. Er war sofort tot."
    Die Gräfin schloß die Augen. Jetzt ist es aus, dachte sie. Er weiß alles. Aber woher? WOHER?
    „Sie begriffen und erkannten sofort, daß es für den Unglücklichen keine Hilfe mehr gab", fuhr Berger sachlich fort. „Sie befreiten die Tatwaffe mit Hilfe eines Taschentuches von Ihren Fingerabdrücken. Dann verließen Sie ungesehen das Haus. Mit dem nächsten Zug fuhren Sie nach Leeds und erklärten der Schwester, in Tränen aufgelöst, was geschehen war. Sie ließen durchblicken, daß die Polizei kaum glauben würde, daß der Unfall die Folge eines Versehens, eines unglücklichen Handgriffs gewesen sei, und Ihre Schwester schlug vor, das Ganze als einen beim Gewehrputzen verursachten Unglücksfall hinzustellen . . . als einen Unglücksfall, für den es bedauerlicherweise keinen Zeugen gab. War es nicht so?"
    Der Blick, mit dem die Gräfin an Bergers Lippen hing, wurde geformt von der Faszination der Furcht. Jedes Wort, das er sagte, stimmte. Genauso hatte es sich zugetragen. Woher nahm Berger die Fähigkeit, die Dinge so präzise zu erahnen?
    Berger schwieg einen Moment. Er legte den Kopf zur Seite und lauschte dem Heulen des Sturmes.
    „Eine wahrhaft furchterregende Nacht", meinte er. „Kalt, regnerisch und unheimlich." Er schaute sich erneut im Zimmer um. „Zum

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