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Das schoenste Maedchen der Welt

Das schoenste Maedchen der Welt

Titel: Das schoenste Maedchen der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Hanns Roesler
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tue es, doch —“
    Hugo ließ die Stimme sinken.
    Die Freunde drängten:
    „Und, Hugo? Und?“
    Hugo zuckte die Schultern:
    „Wieso und? Da bin ich.“

Der Kamin raucht für Hugo Euselius

    Es war ein Sauwetter. Der Himmel hatte alle Schleusen geöffnet. Es goß in Strömen. Der Wind peitschte durch die Straßen. Es war ein Wetter, bei dem man keinen Hund auf die Gasse jagt.
    Trotzdem saß Hugo vor seinem Hause.
    Er saß im Regen.
    Er starrte traurig in die trostlose Welt.
    Und stöhnte und seufzte bitterlich.
    Da kam Johannes des Weges daher.
    Er sah Hugo im Regen sitzen.
    „Nanu, Hugo?“
    „Ach, Johannes!“
    „Warum sitzt du hier draußen?“
    „Frag mich nicht!“
    „Warum gehst du nicht ins Haus?“
    „Ich kann nicht.“
    „Warum nicht?“
    „In meinem Zimmer raucht der Kamin.“
    „Der Kamin?“
    „Ja“, stöhnte Hugo.
    „Stark?“
    „Schrecklich stark! Man kann es drinnen nicht aushalten!“
    „Aber du kannst doch hier nicht —“
    Johannes ist ein gefälliger Knopf.
    Er klopft Hugo auf die schiefe Schulter.
    „Nur Geduld, Hugo!“
    „Was denn?“
    „Ich werde mir die Geschichte einmal ansehen.“
    „Den Kamin?“
    „Ja.“
    „Er raucht furchtbar, Johannes!“
    „Laß nur! Ich verstehe mich darauf.“
    Johannes trat ins Haus.
    Er öffnete vorsichtig die Tür.
    Kaum aber steckte er den Kopf ins Zimmer —
    „Kommst du endlich wieder?“ keifte eine Frauenstimme, „wo warst du denn so lange? Entwischt warste , Hugo, weil du Butter am Kopf hast, was? Also wie ist das jetzt mit den fünf Mark? Haste die gestern beim Kegeln verloren, ja oder nein? Dazu haste Geld, aber wenn ich was brauche, da fehlt’s hinten und vorne! Jeden Tag bereue ich, dich zum Mann zu haben! Wenn das meine selige Mutter wüßte, was ich für einen Schlappjeh zum Manne habe! Aber jetzt hat’s bei mir geklingelt, Hugo, jetzt hat’s abgeläutet, jetzt pfeift’s aus einem anderen Loch! Und da pfeift es heftig, worauf du dich verlassen kannst!“
    Johannes schloß schweigend die Tür.
    Langsam schritt er zur Hausbank zurück.
    Dann trat er zu Hugo.
    „Armer Freund!“ sagte er, „ich habe zwar daheim auch einen Kamin, der raucht —, aber beileibe nicht so stark, beileibe nicht so stark!“

Zwei in einem Boot

    Vries Andergest nahm heute schneller, als er gewohnt und es in den Hotels an den kleinen Gebirgsseen üblich war, sein Frühstück. Ein leiser, warmer Regen fiel auf die Terrasse, der See hatte einen hellgrünen Schimmer, gerade das richtige Wetter für einen leidenschaftlichen Angler. Schon wollte sich Vries Andergest erheben und mit einer leichten Verbeugung an den anderen Hotelgästen vorüberschreiten, als eine junge Dame auf ihn zutrat.
    „Wollen Sie mich nicht mitnehmen, Herr Andergest ?“
    „Mitnehmen? Wohin?“
    „Auf den See. Ich habe mein Angelzeug schon bereit.“
    „Mit Vergnügen.“
    Man sah Andergest keineswegs das Vergnügen an, das ihm die Begleitung der jungen Dame versprach. Er erinnerte sich nur, daß sie Erika hieß und daß er gestern abend einige Tänze mit ihr getanzt hatte. Wohl mehr aus Zufall, da sie unweit von seinem Tisch mit ihren Eltern Platz genommen hatte. Aber auch dann, wenn Erika ihm die Erfüllung einer Sehnsucht bedeutet hätte, liebte Andergest keineswegs eine Frau im Boot, während er angelte. Trotzdem erklärte er mit einem höflichen Lächeln:
    „Mit Vergnügen. Kommen Sie! Gehen wir.“
    Zwei Stunden schon saßen sie im schmalen Boot. Die Angelruten hingen traurig in der Windstille, und auch zwischen den beiden Menschen hatte ein Schweigen Platz gegriffen, das so eng verwandt ist mit der Einsamkeit des Wassers an stillen Stellen.
    Vries Andergest brach endlich das Schweigen.
    „Sie lieben die Fischweid ?“ fragte er.
    „Nein.“
    „Nein?“
    „Ich finde Angeln entsetzlich!“
    „Aber — „
    Erika bog sich lachend zurück.
    „Warum sehen Sie mich so erstaunt an, Andergest ? Glauben Sie wirklich, ich bin mit Ihnen auf den See gefahren, um zu angeln?“
    „Natürlich glaube ich das.“
    Erika strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn.
    „Sie sind ein wundervoller Mensch, Andergest “, sagte sie, „Sie gefallen mir ausgezeichnet. Von Angeln mögen Sie etwas verstehen, aber von Frauen und jungen Mädchen verstehen Sie nichts.“
    Andergest schwieg.
    Verärgert zog er die Schnur aus dem Wasser und warf sie in einem weiten Bogen wieder in den See.
    „Und Sie glauben“, sagte er dann spöttisch, „Sie glauben, daß ich jetzt — nach Ihrer

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