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Das schoenste Maedchen der Welt

Das schoenste Maedchen der Welt

Titel: Das schoenste Maedchen der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Hanns Roesler
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reinigt die Luft. Auch wenn grobe Worte fallen. Im Herzen sind sich Eheleute ja stets einig und nie ernstlich böse.“
    „Ist das nicht auch ein Aberglaube, Paul?“
    Paul nahm zärtlich ihre Hand.
    „Nein“, sagte er, „das ist mein Glaube. Sonst hätte ich nicht geheiratet.“

Männer!

    Nichts wie Dummheiten hat Otto im Kopf.
    Gestern ging ich mit ihm spazieren.
    „Heute ist der letzte Tag, Eduard!“
    „Der letzte Tag?“
    „Heute mache ich mein letztes Experiment.“
    „Und dann?“
    „Dann ist meine Forschung abgeschlossen.“
    „Welche Forschung?“ fragte ich.
    Otto klärte mich auf.
    „Ich arbeite seit Wochen an einem Problem“, sagte er, „ich möchte wissen, auf wie viele Arten Männer reagieren, wenn man ihnen den Vorschlag macht, uns ihre Frau abzutreten. Meine Experimente sind ganz einfach. Ich gehe mitten auf der Straße auf ein Paar zu und sage dem Mann: Ihre Frau gefällt mir! Das mache ich jetzt seit Wochen!“
    „Und das Resultat?“
    „Ich habe fünf verschiedene Grundarten feststellen können“, antwortete Otto, „die meisten Männer werden saugrob, beschimpfen uns, heißen uns einen Hanswurst, einen Narren, einen Zuchthäusler, und schnappen dabei vor Wut mit der Stimme über. Die zweite Gattung sind die vornehmen Leute. Meist tragen sie einen Bart oder einen Pelz, immer aber einen Bauch. Diese Männer beachten uns überhaupt nicht und sehen durch uns durch, als ob wir Luft wären. Dabei sieht man ganz deutlich, wie ihre Knie zittern. Sie haben einfach Angst, das ist alles. Ihnen nahe verwandt ist die dritte Art von Männern, die nach der Polizei rufen. Hier unterscheide ich zwei Untergattungen: die einen, die, ohne uns einer Antwort zu würdigen, sofort nach der Polizei rufen, und die anderen, die uns erst beschimpfen und dann nach der Polizei rufen. Du siehst, ich bin schon ziemlich weit vorgeschritten!“
    „Und die anderen Männer?“
    Otto hob den Zeigefinger.
    „Da gibt es die Gemütvollen und die Groben. Die Männer mit Gemüt verstehen keinen Spaß. Sie nehmen unseren Vorschlag für bare Münze und versuchen, ihn uns auszureden. Sie bitten uns geradezu um Verzeihung, daß sie unserem Wunsch nicht willfahren können, und begründen ihre Ablehnung ausführlich. Auch hier wieder in drei Untergruppen: mit eigener Liebe, aus Geschäftsrücksichten und drittens mit Mangel an Ersatz. Über die letzte Gattung, die Groben, brauche ich dir nichts zu erzählen. Sie nehmen den Stock oder die Faust und schlagen zu.“
    Ich lachte.
    „Daher dein blaues Auge, Otto?“
    „Du kennst meine Schienbeine und meinen Rücken nicht, Eduard!“
    Plötzlich blieb er stehen und deutete auf ein Paar, das daherkam.
    „In welche Gruppe würdest du ihn einreihen?“
    „Diesen Mann?“
    „Ja.“
    Ich betrachtete ihn genau. Nein, zu den Groben gehörte er nicht, dazu war er viel zu zart und zu blaß. Auch nicht zu den Gemütvollen, denn er trug ein derartig arrogantes Antlitz zur Schau, daß er entweder sehr dumm oder sehr hochgeboren sein mußte. Nach der Polizei würde er wohl kaum rufen. Er sah nicht aus wie einer, der gern mit der Polizei zu tun hat. Dazu war er viel zu elegant, einen grauen steifen Hut trug er, ja, sogar ein goldenes Kettchen um das Handgelenk.
    „Gruppe zwei!“ taxierte ich.
    Otto schüttelte den Kopf.
    „Irrtum! Gruppe eins! Wenn so einer die Haltung verliert, keift er wie ein altes Waschweib! Ich habe meine Erfahrungen.“
    Er sollte sie haben. Aber anders, als er glaubte.
    Otto trennte sich von mir, schlug einen Bogen und landete just in der Nähe meines Versteckes wieder vor dem Paar. Er blieb stehen, zog seinen Hut, lächelte freundlich und sagte:
    „Ihre Braut gefällt mir! Würden Sie verschwinden und hätten Sie etwas dagegen, wenn ich den Rest des Tages mit ihr verbringe?“
    Ich lauschte aufgeregt. Was würde wohl der Beleidigte tun? Würde er nicht jede Sekunde zuschlagen? Schon sah ich mich Otto zur Hilfe beispringen! Aber es geschah etwas ganz anderes, als ich erwartete. Der Herr neben dem Mädchen zog ebenfalls seinen Hut, schüttelte Otto die Hand, verabschiedete sich und sagte: „Viel Vergnügen!“

Der Mann, der seine Frau schlug

    Es war im Wirtshaus zum Wilden Pferd. Drei Männer saßen um einen Tisch. Die Männer erzählten von daheim. Jeder erzählte seines. Dann kam der Dritte an die Reihe. Biedermann hieß er. Und Biedermann begann:
    „Ich habe zwar meine Frau schon oft geschlagen, nach Strich und Faden geschlagen, daß ihr Hören und Sehen

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