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Das schottische Vermächtnis: Roman (German Edition)

Das schottische Vermächtnis: Roman (German Edition)

Titel: Das schottische Vermächtnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Kearsley
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nicht, was er meinte.
    Ein Mann in seiner Position, erklärte er, könne in Zeiten wie diesen nicht einfach sein eigenes Süppchen kochen, doch immerhin habe er getan, was er konnte. Er hatte die Edinburgh, so lange es ging, am Lossegeln gehindert und war selbst an Land geblieben, in der Hoffnung, dass der König die Zeit nutzen würde. Vergebens. Am Ende hatte Captain Gordon den Befehl erhalten, die Leopard nach Norden zu bringen.
    »Selbst Kapitäne müssen Befehle befolgen.«
    Als er vor dem Firth angekommen war, hatte er die Leopard aus dem Kampf der englischen gegen die französischen Schiffe herausgehalten, und mit augenscheinlich unbeholfenen Manövern war es ihm gelungen, der fliehenden Proteus Deckung zu geben.
    »Mehr war nicht möglich«, sagte er mit einem Blick auf die beschädigte französische Fregatte. »Die Salisbury konnte ich nicht retten. Sie fuhr früher unter englischer Flagge, wussten Sie das? Die Franzosen haben sie uns vor einer Weile abgenommen. Als der französische Kommandant sein Geschwader nach Norden abdrehen ließ, bildete sie die Nachhut.«
    Die englischen Schiffe holten sie ein, und auch die beiden französischen Fregatten, die umkehrten, konnten der Salisbury nicht helfen. Die Schlacht tobte den ganzen Nachmittag und Abend, bis die anderen französischen Schiffe schließlich flohen und die Salisbury den Feinden überließen.
    »Ich dachte, wenn ich sie schon nicht retten kann, müsste ich wenigstens versuchen, der Mannschaft einen Dienst zu erweisen«, sagte Captain Gordon. »Es war besser, wenn sie in meine Hände fielen als in die von Jakobiten-Hassern.«
    Also gab er Anweisung, sofort ein Boot zu Wasser zu lassen, mit dem er durch Rauch und verkohltes Treibgut zur Salisbury hinübergebracht wurde, bevor die anderen englischen Schiffe sie erreichen konnten.
    Der Kapitän der französischen Fregatte empfing ihn trotz seiner Müdigkeit und seiner blutbefleckten Kleidung mit ausgesuchter Höflichkeit. »Sehr freundlich von Ihnen«, sagte er, als Gordon ihm seine Hilfe anbot. »Ich würde gern ein paar Briefe nach Paris schicken, wenn das möglich wäre.«
    »Dafür sorge ich.«
    »Und noch eins: An Bord meines Schiffs befindet sich ein sehr wichtiger Passagier, Lord Griffin …«
    »Griffin! Ist er am Leben?«
    »Er wird wegen einer leichten Verletzung gerade von unserem Schiffsarzt versorgt, aber es ist nicht auszudenken, was passiert, wenn die Engländer ihn gefangen nehmen.«
    Diese, da pflichtete ihm Gordon bei, wären alles andere als erfreut, den betagten Lord an Bord anzutreffen, der vor langer Zeit dem alten King James gedient hatte und seitdem am Hof von Saint-Germain lebte. »Wieso haben sie ausgerechnet Lord Griffin geschickt, einen Mann seines Alters?«
    »Es war sein eigener Wille«, antwortete der Kapitän mit einem Achselzucken. »Lord Griffin erfuhr erst kurz vor unserer Abreise von den Plänen des jungen Königs, besorgte sich ein Pferd und ritt sofort nach Dünkirchen, um sich einen Platz auf meinem Schiff zu sichern. Ich möchte nicht, dass ihm etwas geschieht.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Kommen Sie, ich bringe Sie zu ihm.«
    Der alte Mann wirkte inmitten der Verletzten und Toten trotz seines bandagierten Kopfs ausgesprochen lebendig. Er hörte sich Captain Gordons Pläne höflich an, winkte dann jedoch ab: »Ach, machen Sie sich nicht die Mühe, mein Junge. Mir passiert schon nichts.«
    »Mylord, wenn die Engländer einen französischen Adeligen gefangen nehmen, fassen sie ihn mit Glacéhandschuhen an, aber einen englischen wie Sie müssen sie wegen Hochverrats anklagen. Sie werden Ihren Kopf fordern.«
    »Ich bin ein alter Mann«, erwiderte Lord Griffin, »und meine Knochen tun mir in einem Palast genauso weh wie im Gefängnis. Aber«, fügte er hinzu, »wenn Sie das beruhigt, mein Junge, begleite ich Sie.«
    Er erklärte sich bereit, sich auf einer Bahre von Bord tragen und in die Obhut des Schiffsarztes auf der Leopard bringen zu lassen. »Der ist«, erklärte Gordon, »Jakobit wie ich und wird Sie verbergen, bis wir Sie an einen sichereren Ort verlagern können.«
    Da wurde Gordon angerempelt, so dass er gegen einen Verwundeten stieß, der bewusstlos und flach atmend dalag.
    In dem trüben Licht war sein Gesicht nicht zu erkennen. »Was ist mit diesem Mann passiert?«, fragte Gordon.
    »Er wurde verwundet, als er einen Burschen vor einer Kanonenkugel rettete«, antwortete Lord Griffin. »Der Junge blieb unverletzt. Leider hat diese Kugel die Decke getroffen,

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