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Das schottische Vermächtnis: Roman (German Edition)

Das schottische Vermächtnis: Roman (German Edition)

Titel: Das schottische Vermächtnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Kearsley
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fest. »Ich möchte doch nicht, dass du hinfällst. So würd ich’s jedenfalls der Countess erklären, wenn du mich anschwärzt. Ich bin schon ein bisschen länger hier in Slains wie du, Mädel, und die Lady gibt was auf mein Wort.« Als er die andere Hand nach ihrer Taille ausstreckte, wurde Sophia bewusst, dass man sie vom Haus aus nicht sehen konnte. Voller Panik und Abscheu wiederholte sie: »Lassen Sie mich los.«
    »So schnell noch nicht.« Seine Hand wanderte weiter nach oben. »Ich muss doch sicher sein, dass du dir nicht wehgetan hast.«
    Als sie Schritte auf dem Weg hörte, atmete sie erleichtert auf. Billy Wick nahm sofort die Hand weg, so dass die Situation Mr. Moray, der sich ihnen nun näherte, unverfänglich erscheinen musste. Doch offenbar merkte er, dass etwas nicht in Ordnung war, denn er blieb stehen und musterte den Gärtner mit kühlem Blick.
    »Guten Morgen, Mr. Wick«, begrüßte er ihn. »Die junge Dame will Sie sicher nicht länger von der Arbeit abhalten.«
    Der Gärtner tippte mit mürrischem Gesicht gegen seine Kappe, bückte sich, um sein Werkzeug vom Boden aufzuheben, und entfernte sich geräuschlos wie eine Schlange im Gras.
    Sofort fiel die Anspannung von Sophia ab. Sie erwartete Fragen von Mr. Moray, doch die kamen nicht. Er erkundigte sich lediglich, ob alles in Ordnung sei.
    Aus Angst, dass er sich genötigt fühlen könnte, ihre Ehre zu verteidigen und so Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, bejahte sie.
    Moray nickte. »Dann möchte ich nicht weiter stören, denn wie ich sehe, sind Sie heute Morgen tatsächlich sehr beschäftigt.«
    Er hatte sich bereits ein paar Schritte entfernt, als sie ihm nachrief: »Mr. Moray?«
    »Aye?«, fragte er und blieb stehen.
    »Inzwischen sieht die Sache anders aus. Falls Sie immer noch ausreiten möchten, würde ich Sie begleiten … wenn Sie wollen.«
    »Aye, Mistress Paterson, das will ich allerdings.«
    Sie machte sich nicht die Mühe, das geborgte Reitgewand der Countess anzuziehen. Schmutz und Pferdehaare konnten ihrem eigenen Kleid keinen größeren Schaden zufügen, als es die Jahre des Tragens bereits getan hatten.
    Rory holte ihre Stute aus dem Stall und überprüfte den Sitz des Sattels, bevor Moray ihr hinaufhalf.
    Wie bei ihrer ersten Berührung spürte sie wieder diesen kleinen Stromstoß und zog unwillkürlich die Hand zurück.
    »Sie sollten Handschuhe tragen«, bemerkte er.
    »Nicht nötig, so zart sind meine Finger nicht.«
    »Ich finde schon«, widersprach er und reichte ihr die Handschuhe von seinem Gürtel, bevor er sich in den Sattel seines Wallachs schwang. Zu Rory sagte er: »Falls die Countess fragen sollte: Wir reiten nicht weit und halten uns an die Küstenlinie. Die junge Dame ist bei mir in guten Händen.«
    »Aye, Colonel Moray.« Als Rory zurücktrat, sah Sophia seinen interessierten Gesichtsausdruck, der ihr verriet, dass Kirsty schon bald von ihrem Abenteuer erfahren würde.
    Kirsty würde es gutheißen, aber die Countess und ihr Sohn? Immerhin war Mr. Moray ein ehrenwerter Mann aus gutem Haus. In seiner Gesellschaft würde einer Frau mit Sicherheit nichts geschehen.
    Sie ritten in Richtung Süden. Moray ließ sein Pferd Schritt gehen. Sophia ahnte, dass er sich, wäre er allein gewesen, für eine seinem Temperament angemessenere Gangart entschieden hätte. Für einen Soldaten wie ihn war es bestimmt schwierig, so viele Tage an einem Ort bleiben zu müssen. Oft hatte sie ihn Zuflucht in der hauseigenen Bibliothek suchen sehen, doch die meiste Zeit erinnerte er sie an ein Tier im Käfig.
    Nun allerdings genoss er schweigend die Seeluft und das Gefühl der Freiheit.
    Er sagte erst etwas, als sie einen Bach durchquerten, an einer kleinen Siedlung vorbeikamen und die Pferde in Richtung Dünen lenkten. »Na, wie sind die Handschuhe?«
    Sie waren warm und zu groß und ein wenig rau an ihren Fingern, aber das empfand sie als durchaus angenehm, als schlössen sich seine Hände um die ihren. »Gar nicht schlecht«, antwortete sie. »Obwohl ich sie wohl nur dann ganz würdigen könnte, wenn ein Falke auf meinem Handgelenk säße.«
    Er lächelte, und seine Zähne blitzten auf.
    »Aye«, pflichtete er ihr bei, »sie sind wirklich nicht sehr modisch. Meine Schwester Anna, die Rittergeschichten liebt, hat sie mir einmal als Weihnachtsgeschenk geschickt.«
    »Meine Schwester hieß auch Anna«, sagte Sophia und erwiderte sein Lächeln.
    »›Hieß‹?«
    »Sie ist letztes Jahr gestorben.«
    »Das tut mir leid. Haben Sie noch

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