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Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus

Titel: Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Stephen;Straub King
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den Höhlen liegenden Augen steht ein gehetzter Ausdruck. Jack vermutet, dass der Beez letzte Nacht nicht viel Schlaf abbekommen hat. Er sieht noch mal zur Wanduhr hinüber und beschließt – rein aus Aberglauben -, dass er eigentlich doch noch nicht zu Black House aufbrechen will. Sie werden die Sand Bar verlassen, wenn die Zeiger der Kingsland-Uhr sich um Punkt zwölf Uhr überdecken. Zu Gary Coopers Geisterstunde, keine Sekunde früher.
    »Bald«, sagt er. »Hast du die Karte dabei, Beez?«
    »Ich hab sie, aber ich hab auch den Verdacht, dass du sie eigentlich nicht brauchst, stimmt’s?«
    »Mag sein«, sagt Jack, »aber ich nehme alles, was ich an Rückversicherung kriegen kann.«
    Beezer nickt. »Das kann ich verstehen. Ich hab meine Alte zu ihrer Mama nach Idaho geschickt. Nach dem, was dem armen alten Mousie zugestoßen ist, hat’s nicht viel Mühe gekostet, sie dazu zu überreden. Ich hab sie noch nie zurückgeschickt, Mann. Nicht mal, als wir echt Zoff mit den Pagans hatten. Aber bei der Sache hier hab ich ein schlimmes Gefühl.« Er zögert, dann rückt er damit heraus, was er denkt: »Ich glaube, dass keiner von uns heil zurückkommen wird.«
    Jack legt Beezer eine Hand auf den muskulösen Unterarm. »Noch kannst du aussteigen. Ich würde trotzdem nicht weniger von dir halten.«
    Beezer scheint kurz darüber nachzudenken, dann schüttelt er den Kopf. »Amy besucht mich manchmal im Traum. Wir reden miteinander. Wie soll ich ihr da in die Augen schauen können, wenn ich mich nicht für sie in den Kampf stürze? Nein, Mann, ich komme mit.«
    Jack sieht zu Doc hinüber.
    »Beez hat Recht«, sagt Doc. »Manchmal muss man Farbe
bekennen. Und nach dem, was Mouse zugestoßen ist …« Er zuckt mit den Schultern. »Gott weiß, was wir uns vielleicht von ihm eingefangen haben. Oder bei dem Rumgemache da draußen bei dem Haus. Vielleicht haben wir sowieso nicht mehr lange zu leben.«
    »Wie ist’s eigentlich mit Mouse ausgegangen?«, fragt Jack.
    Doc lacht trocken. »Genau, wie er gesagt hat. Heute Morgen gegen drei Uhr haben wir den alten Mousie in der Badewanne weggespült. Nichts übrig außer Schaum und Haare.« Er verzieht das Gesicht, als würde sein Magen rebellieren, und trinkt dann schnell seine Cola aus.
    »Wenn wir was tun wollen«, stößt Dale hervor, »sollten wir’s einfach tun.«
    Jack sieht wieder zur Reklameuhr auf. Inzwischen ist es 11.50 Uhr. »Bald.«
    »Ich hab keine Angst vor dem Sterben«, sagt Beezer plötzlich. »Ich hab nicht mal Angst vor diesem Höllenhund. Er ist verwundbar, wenn man ihn mit Blei voll pumpt, das haben wir ja gesehen. Das Schlimme ist nur, wie man sich in der Nähe von diesem gottverdammten Hauses fühlt . Die Luft wird dick. Man kriegt Kopfschmerzen und ist auf einmal ganz schwach.« Dann fügt er mit überraschend gepflegtem britischem Akzent hinzu: »Verkatert ist ein Dreck dagegen, alter Junge.«
    »Bei mir waren die Magenschmerzen das Schlimmste«, sagt Doc. »Die und …« Aber er spricht nicht weiter. Er will um nichts in der Welt über Daisy Temperly reden, das kleine Mädchen, das er durch einen irrtümlichen Federstrich auf einer Verschreibung umgebracht hat, aber er sieht sie jetzt so deutlich vor sich wie die angeblichen Cowboys auf dem Fernsehschirm der Sand Bar. Sie ist blond gewesen. Braune Augen. Manchmal hat er sie zum Lächeln gebracht (trotz ihrer Schmerzen), indem er ihr diesen Van-Morrison-Song, »Brown-Eyed-Girl«, vorgesungen hat.
    »Ich komme für Mouse mit«, sagt Doc. »Ich muss einfach. Aber da draußen … da ist’s echt schlimm. Davon hast du keine Ahnung, Mann. Du glaubst vielleicht, dass du’s verstehst, aber vergiss es.«
    »Ich verstehe es besser, als ihr denkt«, sagt Jack. Nun muss
er eine Pause machen, um sich die Sache durch den Kopf gehen zu lassen. Erinnern Beezer und Doc sich an das Wort, das Mouse gesagt hat, bevor er gestorben ist? Erinnern sie sich an d’yamba? Das müssten sie eigentlich, schließlich waren sie ja dabei und haben gesehen, wie die Bücher vom Regal rutschten und in der Luft hingen, als Jack dieses Zauberwort ausgesprochen hat … aber Jack weiß ziemlich sicher, dass sie ihn verwirrt oder auch nur verständnislos anstarren würden, wenn er sie jetzt danach fragen würde. Das liegt auch daran, dass d’yamba so schwierig im Gedächtnis zu behalten ist wie die genaue Lage der Zufahrt, die von der vernünftigen, von Verwerfungen unbehelligten Route 35 zu Black House führt. Vor allem jedoch daran, dass

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