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Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus

Titel: Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Stephen;Straub King
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daran, dass er jetzt genau diese Einschienenbahn hört, die in eben diesem Augenblick unter dem Bahnhofsvordach am Ende der Station House Road einfährt. Mr. Munshun wird nach seinem Jungen, nach seinem schbezellen Jungn Ausschau halten, und wenn er ihn nirgends sieht (und Burn-Burn auch nicht), wird er sich dann nicht auf die Suche nach ihm machen?
    »’türlich wird er das«, krächzt Ty heiser. »O Mann. Knutsch’ne Elfe.«
    Er sieht zu seiner linken Hand auf. Es wäre so einfach, sie aus der übergroßen Stahlfessel zu ziehen, wenn die Handschelle nicht wäre. Ty ruckt trotzdem mehrmals daran, aber die Handschelle schlägt nur klirrend an die Fessel. Die andere Handschelle, nach der Burny greifen wollte, als Ty ihn an den Hoden gepackt hat, baumelt schwankend herab und lässt den Jungen an den Galgen diesseits der Station House Road denken.
    Das Summen, von dem einem die Augen tränen und die Zähne klappern, verstummt schlagartig.
    Er hat den Zug abgestellt. Jetzt sucht er mich auf dem Bahnhof, um sicherzugehen, dass ich wirklich nicht dort bin. Und wenn er das sicher weiß, was dann? Kennt er die Hütte hier? Natürlich kennt er sie.
    Tys Verzweiflung verwandelt sich in eisigen Horror. Burny würde diese Tatsache leugnen. Burny würde behaupten, die Hütte hier unten in dieser kleinen Mulde sei sein Geheimnis, ein besonderer Ort, den nur er kenne. In seiner schwachsinnigen Arroganz wäre ihm nie der Gedanke gekommen, wie gut
diese irrtümliche Auffassung den Zwecken seines vermeintlichen Freundes dienen könnte.
    Ty glaubt wieder die Stimme seiner Mutter zu hören, und diesmal ist er sich ziemlich sicher, dass es wirklich die Stimme seiner Mutter ist. Du darfst dich auf niemanden verlassen. Vielleicht kommen sie rechtzeitig, vielleicht aber auch nicht. Du musst damit rechnen, dass sie’s nicht schaffen. Du musst dich selbst befreien.
    Aber wie?
    Ty starrt den verdrehten Körper des Alten an, der so weit von ihm entfernt auf dem blutigen Erdreich liegt, dass dessen Kopf fast ins Freie ragt. Der Gedanke an Mr. Munshun versucht sich vorzudrängen – wie dieser Freund des Alten in diesem Augenblick die Station House Road entlanghastet (oder vielleicht in einem eigenen Golfwagen der Marke E-Z-Go fährt), um sich ihn zu schnappen und dann dem Abbalah zu bringen. Ty schiebt dieses Bild von sich fort. Es kann nur dazu führen, dass er wieder in Panik gerät, und die kann er sich jetzt nicht leisten. Ihm bleibt nicht mehr viel Zeit.
    »Ich schaff’s unmöglich zu ihm hin«, sagt Ty laut. »Wenn er den Schlüssel also in der Tasche hat, bin ich erledigt. Klappe zu, Affe tot, macht eure …«
    Sein Blick fällt jetzt auf etwas anderes, das auf dem Fußboden liegt. Auf den Lederbeutel, den der Alte mitgebracht hat. Aus dem er die Mütze geholt hat. Und die Handschellen.
    Waren die Handschellen darin, ist vielleicht auch der Schlüssel darin.
    Ty angelt mit dem linken Fuß danach, wobei er ihn, so weit er nur kann, ausstreckt. Aussichtslos. Ihm fehlen mindestens zehn Zentimeter. Zehn Zentimeter, und Mr. Munshun kommt, er kommt unaufhaltsam.
    Ty kann ihn schon fast riechen.
     
    Doc kreischt und kreischt und nimmt dabei undeutlich wahr, dass die anderen ihn anschreien, er solle aufhören, alles sei in Ordnung, er brauche sich nicht zu fürchten, und spürt undeutlich, dass er sich die Kehle wund kreischt, die wahrscheinlich bald zu bluten beginnen wird. Das alles spielt keine Rolle.
Wichtig ist nur die Tatsache, dass Hollywood die offizielle Begrüßerin von Black House sichtbar gemacht hat, als er die Eingangstür aufgestoßen hat.
    Die offizielle Begrüßerin ist Daisy Temperly, Docs Mädchen mit den braunen Augen. Sie trägt ein hübsches rosa Kleid. Ihr Teint ist papierblass bis auf die rechte Stirnhälfte, wo ein Hautlappen herabhängt und den roten Schädel darunter sichtbar werden lässt.
    »Komm rein, Doc«, sagt Daisy. »Wir können darüber reden, wie du mich umgebracht hast. Und du kannst singen. Du kannst mir etwas vorsingen.« Sie lächelt. Das Lächeln wird zu einem Grinsen. Das Grinsen lässt einen Mund voller spitzer Vampirzähne sehen. »Du kannst mir bis in alle Ewigkeit vorsingen.«
    Doc stolpert einen Schritt rückwärts, will sich abwenden und flüchten, aber in diesem Augenblick bekommt Jack ihn zu fassen und schüttelt ihn kräftig. Doc Amberson ist ein stämmiger Kerl – zwei Zentner, wenn er aus der Dusche kommt, einiges mehr, wenn er wie jetzt die komplette Kluft eines Road Warriors trägt -,

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