Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das schwarze Manifest

Das schwarze Manifest

Titel: Das schwarze Manifest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
Vom Netzwerk:
Umgeht man die erste Sperre, wird man glauben, der Anruf käme von einer Telefonzelle am Ende der Straße. Bis dahin wissen wir Bescheid.«
    Monk begann mit dem Privatanschluß von General Nikolajew. Eine männliche Stimme antwortete.
    »Geben Sie mir General Nikolajew«, sagte Monk.
    »Wer ist da?« fragte die Stimme.
    »Das gleiche könnte ich fragen.«
    »Der General ist nicht zu sprechen. Wer sind Sie?«
    »General Malenkow, Verteidigungsministerium. Was ist los?«
    »Tut mir leid, General. Hier spricht Inspektor Nowikow vom Morddezernat der Moskauer Miliz. General Nikolajew ist tot.«
    »Wie? Was reden Sie da?«
    »Es hat letzte Nacht einen Überfall gegeben. Sieht nach Einbrechern aus. Sie haben den General und seinen Hausdiener umgebracht. Und den Hund. Die Putzfrau hat sie kurz nach acht gefunden.«
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Er war ein Freund von mir.«
    »Tut mir leid, General Malenkow. Wir leben in schweren Zeiten…«
    »Lassen Sie sich bei Ihrer Arbeit nicht aufhalten, Inspektor. Ich werde den Minister informieren.«
    Monk legte auf. Also hatte Grischin schließlich doch den Kopf verloren. Darauf hatte Monk gesetzt, aber er verfluchte die Halsstarrigkeit des alten Generals. Dann rief er im Hauptquartier des GUVD in der Schabolowkastraße an.
    »Verbinden Sie mich mit General Petrowski.«
    »Er ist beschäftigt. Wer sind Sie?« fragte die Vermittlerin.
    »Gehen Sie zu ihm. Sagen Sie, es geht um Tatjana.«
    Petrowski war zehn Sekunden später am Apparat. Angst klang in seiner Stimme.
    »Petrowski.« »Ich bin's, Ihr später Besucher.«
    »Verdammt, und ich habe geglaubt, es wäre was mit meinem Kind.«
    »Sind beide aus der Stadt, Frau und Kind?«
    »Ja, kilometerweit fort.«
    »Ich glaube, es hat einen Überfall gegeben.«
    »Sie waren zu zehnt, allesamt maskiert und bis an die Zähne bewaffnet. Sie haben vier Leute von OMON und meine Wohnungswache umgebracht.«
    »Sie waren auf der Suche nach Ihnen.«
    »Natürlich. Ich habe Ihren Rat befolgt. Ich wohne in der Kaserne. Wer zum Teufel waren diese Leute?«
    »Keine Gangster. Sie gehörten zur Schwarzen Garde.«
    »Grischins Bande. Warum?«
    »Diese Papiere. Sie haben Angst, man könnte dadurch einen Zusammenhang zwischen der Dolgoruki-Mafia und der UPK nachweisen.«
    »Nun, kann man nicht. Das Zeug ist wertlos, meist nur Casinoquittungen.«
    »Das weiß Grischin aber nicht, General. Er fürchtet das Schlimmste. Haben Sie schon von Onkel Kolja gehört?«
    »Dem Panzergeneral? Was ist mit ihm?«
    »Sie haben ihn erwischt. Ein zweites Überfallkommando. Letzte Nacht.«
    »Scheiße.«
    »Er hat sich gegen Komarow ausgesprochen. Erinnern Sie sich?«
    »Natürlich, aber ich hätte nie geglaubt, daß sie so weit gehen. Dreckskerle. Zum Glück fallen Politiker nicht in mein Metier. Ich hab's mit Gangstern zu tun.«
    »Nicht mehr. Kennen Sie jemanden im Milizkollegium?« »Sicher.«
    »Warum geben Sie denen keinen Wink? Ein Tip aus der Unterwelt.«
    Monk legte auf und rief dann die Moskowski-Bundesbank an.
    »Ilja, Herrn Bensteins persönlicher Assistent. Ist er da?«
    »Einen Augenblick, bitte.«
    Dann vernahm er Iljas Stimme. »Ja?«
    »Sagen wir, Sie hätten mir vor kurzem fast eine Kugel in den Rücken gejagt«, sagte Monk auf englisch.
    Er hörte ein tiefes Lachen.
    »Ja, das hätte ich fast.«
    »Ist der Chef in Sicherheit?«
    »Kilometerweit fort.«
    »Raten Sie ihm, daß er bleiben soll, wo er ist.«
    »Keine Sorge. Sein Haus wurde letzte Nacht gestürmt.«
    »Gab es Tote?«
    »Vier von unseren Leuten. Und zwei von denen, vermuten wir jedenfalls. Sie haben alles auseinandergenommen.«
    »Sie wissen, wer diese Leute waren?«
    »Wir nehmen es an.«
    »Grischins Schwarze Garde. Und das Motiv ist offensichtlich Vergeltung für die Einstellung der Berichterstattung über Komarow.«
    »Das wird ihnen noch leid tun. Der Chef hat verdammt viel Einfluß.«
    »Aber entscheidend sind die kommerziellen Fernsehsender. Deren Reporter sollten sich mit einigen Generälen der Miliz unterhalten. Fragen Sie doch mal an, ob sie nicht daran denken würden, Oberst Grischin über einige weitverbreitete Gerüchte zu interviewen…«
    »Dann sollten Sie lieber einige Beweise vorlegen können.«
    »Nein. Dafür sind Reporter da. Sie schnüffeln, sie stochern herum. Können Sie den Chef erreichen?«
    »Falls nötig, ja.«
    »Warum schlagen Sie es ihm nicht vor?«
    Sein nächster Anruf galt der überregionalen Zeitung
Iswestija.
    »Die Nachrichtenredaktion.«
    Monk nahm

Weitere Kostenlose Bücher