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Das Schwebebahn-Komplott

Das Schwebebahn-Komplott

Titel: Das Schwebebahn-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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Menschen schrien panikartig durcheinander. Zeitgleich
heulte der Motor eines Wagens auf. Das Geräusch kam eindeutig
vom Willy-Brandt-Platz herüber, - eigentlich unmöglich,
denn der Willy-Brandt-Platz gehörte zu einer kleinen
Fußgängerzone.
    »Das ... das
darf nicht wahr sein«, entfuhr es Stefan, als er den dunklen
BMW heranschießen sah, der jetzt genau auf die Männer
zuhielt. Andere Passanten brachten sich mit beherzten
Seitensprüngen aus dem Weg, denn niemand bezweifelte, dass der
Kerl hinter dem Steuer der großen Limousine es ernst meinte
und im Zweifelsfall sogar über Leichen ging. Oder eben
fuhr.
    »Scheiße
...« Stefan konnte nicht glauben, was er sah.
    »Was ist denn
los?«, tönte Karins Stimme aus dem Handy.
    »Ein
Amokfahrer«, murmelte Stefan. »Er will uns alle
umbringen ...«
    »Stefan ... hast
du was getrunken?« Karins Stimme klang
empört.
    »Unsinn«,
erwiderte dieser.
    Der BMW schoss auf die
Friedrichstraße zu. Hinter dem Lenkrad erkannte Stefan eine
hochgewachsene Gestalt mit Pferdeschwanz - eine Spezies Mann, die
ihm von Natur aus eher unsympathisch war. Der Kerl trug dunkle
Kleidung - es sah wie ein topmodischer Anzug aus. Auf dem
Rücksitz erkannte Stefan Seiler schemenhaft zwei
Personen.
    Dann war der
große Wagen heran, geriet ins Schlingern.
    Sekundenlang
befürchtete Stefan, der Fahrer würde die Gewalt über
den Wagen verlieren und seinen Käfer rammen. Im letzten
Augenblick hatte er das Lenkrad herumgerissen und damit die sichere
Kollision verhindert.
    »Heike«,
rief Peter Göbel so unvermittelt, dass Stefan ihm beinahe eine
gescheuert hätte. »Da sitzt Heike
drin!«
    Er konnte es nicht
glauben, aber Peter hatte Recht: Im Fond des Wagens saß
Heike. Ihr Blick war stur nach vorn gerichtet, und eigentlich ging
alles viel zu schnell, um Details erkennen zu können.
Tatsächlich saß Heike im BMW - neben einem untersetzten
Mann mit dunklen Haaren und Vollbart. Der Wagen schoss in
atemberaubendem Tempo auf den Karlsplatz zu, kollidierte um ein
Haar mit einem Linienbus, der dort an der Haltestelle stand und
soeben losfahren wollte. Rechts war Akzenta, links lag der neue
Karlsplatz, denn die Parkplätze, die es in den Siebziger
Jahren hier gegeben hatte, waren unter der Erde verschwunden. Ein
letztes Quietschen der Reifen auf der viel befahrenen
Karlstraße, als der BMW-Pilot über eine rote Ampel fuhr,
dann kehrte gespenstische Stille ein.
    Der Spuk war
vorüber - Heike wieder verschwunden.
    Stefan stand da wie
angewurzelt.
    »Ihm
nach«, hörte er Peters Stimme wie durch
Watte.
    Stefan reagierte, ohne
nachzudenken. Er schwang sich auf den Fahrersitz des Käfers
und drehte am Zündschlüssel. Das Handy warf er Peter zu,
der es mit einer ungeahnten Geschicklichkeit auffing und fast
gleichzeitig den Sicherheitsgurt anlegte. Diesmal sprang der gute
alte Clemens ohne zu murren an. Trotzdem bockte der kleine Wagen,
als Stefan die Kupplung kommen ließ.
    »Was ist
das?«, fragte Peter beängstigt.
    Stefan zuckte mit den
Schultern. »Er muss mal eingestellt werden.« Der
Käfer beschleunigte träge, fast so, als hätte man
ihm eine Kartoffel in den Auspuff gestopft. Nach quälend
langen Sekunden erreichten sie den großen Supermarkt. Der Bus
war inzwischen von der Bildfläche
verschwunden. 
    »Das
Handy«, rief Stefan Peter zu, ohne den Blick von der
Straße abzuwenden. »Ruf sofort die Polizei an. Mit dem
Käfer haben wir keine Chance, die Kerle zu schnappen. Aber
nimm nicht die offizielle Notrufnummer - das dauert zu
lange.« Er diktierte Peter die Durchwahl von Kommissar
Ulbricht.
    »Wer ist
das?«, fragte Peter, während er dem Freizeichen
lauschte.
    »Kommissar
Verdammt.«
    »Wer?« Er
musterte ihn wie einen Geistesgestörten.
    Stefan grinste
verbissen. »Ein ... Bekannter «, erwiderte er. Die
Ampel am Karlplatz stand natürlich immer noch auf Rot, und
noch immer herrschte auf der Karlstraße reger Verkehr.
Langsam bugsierte Stefan den Käfer über die Ampel und
orientierte sich erst links, dann rechts. Links war frei, nur von
rechts zockelte ein schwer beladener Lastwagen von der Gathe heran.
Stefan überlegte kurz, taxierte dessen Geschwindigkeit und gab
Gas. Der Fahrer tobte in seinem Führerhaus und verfluchte ihn,
weil er ihm den mühsam erarbeiteten Schwung auf der steil
ansteigenden Karlstraße genommen hatte. Seinem Frust verlieh
er mit Lichthupe und Nebelhorn Ausdruck, doch das Pech des Truckers
kümmerte Stefan augenblicklich nicht sonderlich. Hier ging es
um Heike. Und

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