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Das Schweigen der Laemmer

Das Schweigen der Laemmer

Titel: Das Schweigen der Laemmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Harris
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das gesagt, falls es Ihnen entfällt. Sie sind in Ordnung, Officer Starling. Hören Sie, wenn Sie Buffalo Bill schnappen...«
    »Ja?«
    »Bringen Sie ihn bloß nicht zu mir, nur weil ich einen freien Platz habe, in Ordnung?« Er lächelte. Barney hatte kleine Milch-zähne.
    Starling grinste ihn unwillkürlich an. Sie winkte über die Schulter zurück, als sie zum VW-Bus rannte.
    Crawford war zufrieden.

32. Kapitel

    Die Grumman Gulfstream mit Dr. Hannibal Lecter an Bord setzte mit zwei Wölkchen blauen Rauchs vom Reifenabrieb in Memphis auf. Den Anweisungen vom Tower folgend, rollte sie rasch zu den Air National Guard-Hangaren hin, weg vom Passagierterminal, Im ersten Hangar warteten eine Ambulanz des Notfalldiensts und eine Limousine.
    Senatorin Ruth Martin sah durch das Rauchglas der Limousine zu, wie die State Troopers Dr. Lecter aus dem Flugzeug rollten. Sie wollte zu der gefesselten und maskierten Gestalt hinlaufen und ihr die Informationen entreißen, doch sie war klüger als das.
    Senatorin Martins Telefon summte. Vom Notsitz aus griff ihr Assistent Brian Gossage nach dem Hörer.
    »Es ist das FBI - Jack Crawford«, sagte Gossage.
    Ohne den Blick von Lecter abzuwenden, streckte Senatorin Martin die Hand nach dem Telefon aus.
    »Warum haben Sie mir nichts über Dr. Lecter gesagt, Mr. Crawford?«
    »Ich habe befürchtet, daß Sie genau das tun würden, was sie gerade tun, Senatorin.«
    »Ich bekämpfe Sie nicht, Mr. Crawford. Wenn Sie mich be- kämpfen, wird es Ihnen leid tun.«
    »Wo ist Lecter jetzt?«
    »Ich sehe ihn mir an.«
    »Kann er Sie hören?«
    »Nein.«
    »Senatorin Martin, hören Sie mir zu. Sie wollen persönliche Ga-rantien für Lecter erbringen - schön, in Ordnung. Tun Sie aber das eine für mich. Lassen Sie sich von Alan Bloom genaue Anweisungen geben, bevor Sie sich mit Lecter anlegen. Bloom kann Ihnen helfen, glauben Sie mir.«
    »Ich habe professionelle Beratung.«
    »Hoffentlich besser als Chilton.«
    Dr. Chilton pochte an das Fenster der Limousine. Senatorin Martin schickte Brian Gossage nach draußen, damit dieser sich um ihn kümmern konnte.
    »Interne Streitereien vergeuden Zeit, Mr. Crawford. Sie haben einen völligen Neuling mit einem Scheinangebot zu Lecter geschickt. Ich kann mit Besserem aufwarten. Dr. Chilton sagt, Lecter sei fähig, auf ein anständiges Angebot zu reagieren, und das habe ich für ihn - kein Amtsschimmel, keine Persönlichkeiten, keine Fragen der Glaubwürdigkeit. Wenn wir Catherine sicher zurückbekommen, riecht jeder wie eine Rose, Sie eingeschlossen. Wenn sie... stirbt, sind mir Entschuldigen scheiß -
    egal.«
    »Dann machen Sie von uns Gebrauch, Senatorin Martin.«
    Sie hörte keinen Ärger in seiner Stimme, nur eine professionelle, kalkulierende Kühle, die ihr bekannt vorkam. Sie reagierte darauf. »Fahren Sie fort.«
    »Wenn Sie etwas bekommen, lassen Sie daraufhin uns agie -
    ren. Vergewissern Sie sich, daß wir alles haben. Vergewissern Sie sich, daß die örtliche Polizei die Informationen mit uns teilt.
    Lassen Sie sie nicht in dem Glauben, sie würde Ihnen einen Gefallen tun, wenn sie uns ausschaltete.«
    »Gerade kommt Paul Krendler vom Justizministerium. Er wird dafür sorgen.«
    »Wer ist nun Ihr rangältester Beamter da?«
    »Major Bachman aus dem Tennessee Bureau of Investigation.« »Gut. Wenn es nicht zu spät ist, versuchen Sie, die Medien auszuschalten. Drohen Sie Chilton - er mag Aufmerksamkeit. Wir wollen nicht, daß Buffalo Bill irgend etwas erfährt. Wenn wir ihn finden, wollen wir das Geiselrettungsteam benutzen. Wir wollen ihn rasch treffen und Zeitverluste vermeiden. Haben Sie vor, Lecter selbst zu befragen?«
    »Ja.«
    »Werden Sie zuerst mit Clarice Starling sprechen? Sie ist auf dem Weg.«
    »Für welchen Zweck? Dr. Chilton hat dieses Material für mich zusammengefaßt. Wir haben genug Zeit verplempert.«
    Chilton pochte erneut ans Fenster und formte unhörbar Worte durch das Glas. Brian Gossage legte eine Hand auf sein Handgelenk und schüttelte den Kopf.
    »Ich möchte Zugang zu Lecter, nachdem Sie mit ihm gesprochen haben«, sagte Crawford.
    »Mr. Crawford, er hat versprochen, daß er Buffalo Bill im Austausch gegen Privilegien - eigentlich Annehmlichkeiten - beim Namen nennen wird. Wenn er das nicht tut, können Sie ihn für alle Ewigkeit haben.«
    »Senatorin Martin, dies ist heikel, ich weiß, aber ich muß es Ihnen sagen: Was immer Sie tun, bitten Sie ihn nicht.«
    »Gut, Mr. Crawford. Ich kann jetzt wirklich nicht reden.«

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