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Das Schweigen der Schwaene

Das Schweigen der Schwaene

Titel: Das Schweigen der Schwaene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Nicholas mich nicht in irgendein dunkles Verließ gesteckt. Ist das der Grund, weshalb Sie gekommen sind? «
    »Zum Teil.«
    »Kabler«, rief Tanek.
    »Ziemlich ungeduldig, der Kerl«, murmelte Kabler und betrat das Haus.
    Sie folgte ihm und schloss die Tür, damit die Kälte draußen blieb.
    »Nette Bleibe«, sagte Kabler, als er das Wohnzimmer betrat.
    »Luxuriös, aber gemütlich. Gefällt mir.« Vor dem Delacroix blieb er stehen. »Neu? «
    »Nein, Sie haben ihn schon beim letzten Mal gesehen.« Tanek machte eine Pause. »Sie haben sogar eine Bemerkung über das Bild gemacht.«
    »Allerdings.« Kabler grinste. »In der Tat habe ich nach meinem letzten Besuch sogar überprüft, ob er auf legalem Wege von Ihnen erworben worden ist.«
    »Warum? Kunstdiebstähle fallen doch gar nicht in Ihr Ressort.«
    »Ich hatte gehofft, das Bild gäbe mir vielleicht irgendetwas gegen Sie in die Hand. Schließlich weiß man nie, wann man so etwas mal brauchen kann.« Er schüttelte resigniert den Kopf.
    »Unglücklicherweise musste ich feststellen, dass alles in Ordnung war. Sie sind eine ganz schön harte Nuss, Tanek.«
    »Warum sind Sie hier? «
    »Nachdem sie das Krankenhaus verlassen hatte, war Mrs.
    Calder spur los verschwunden. Und irgendwie dachte ich, nicht der Erdboden, sondern Sie hätten sie vielleicht verschluckt.« Er sah Tanek an. »Weshalb ist sie hier? Wollen Sie sie als Köder verwenden? «
    »Sie sagten, der Überfall auf mich wäre reiner Zufall gewesen«, warf Nell eilig ein. »Wenn das stimmt, gebe ich für Tanek wohl kaum einen geeigneten Köder ab.«
    »Wie schnell sie Ihnen zu Hilfe eilt«, sagte Kabler. »Aber Sie hatten schon immer ein außerordentliches Talent, wenn es  darum ging, das Vertrauen der Leute zu gewinnen. Haben Sie vergessen, dass Tanek der Ansicht ist, dass es einen Grund für den Überfall auf Sie gegeben hat, Mrs. Calder? Sagen Sie mir, hat er Ihnen von Nigel Simpson erzählt? « Er lächelte. »Nein.
    Wie ich sehe, hat er das nicht getan.«
    »Erzählen Sie es ihr doch selbst.« Tanek sah ihn reglos an.
    »Offensichtlich sind Sie ja ganz versessen darauf.«
    »Sie sind ein guter Beobachter. Nigel Simpson war einer von Gardeaux' Buchhaltern, der mir hin und wieder gewisse Informationen zukommen ließ, Mrs. Calder. Aber dann verschwand er plötzlich.« Er schüttelte den Kopf. »Genau zu der Zeit, als unser Mr. Tanek hier in London war. Ein hübscher Zufall, finden Sie nicht? «
    London. Nell versuchte, sich ihr Entsetzen nicht anmerken zu lassen, als sie sich an den Anruf aus London und an Taneks plötzliche Reise erinnerte.
    »Denken Sie, ich hätte ihn auch irgendwo hier versteckt? «
    fragte Tanek.
    »Nein. Ich denke, der arme Hund wurde wahrscheinlich irgendwo auf dem Grund des Meeres versenkt.«
    »Von mir? «
    »Vielleicht.« Kabler zuckte mit den Schultern. »Oder vielleicht haben Sie sich ebenfalls an ihn gehängt und ihn zu auffällig angezapft, so dass Gardeaux zu dem Schluss kam, Simpson würde gefährlich für ihn. Was hat er Ihnen erzählt, Tanek? «
    »Nichts. Ich habe ihn gar nicht gesehen.«
    »Ich könnte Sie zum Verhör mitnehmen.«
    »Dafür gibt es keinen Grund. Das einzige, was Sie wissen, ist, dass ich zur selben Zeit wie er in derselben Stadt gewesen bin.«
    »Bei Ihnen reicht das vollkommen aus.« Er machte eine Pause.
    »O.k. Ich kann Sie nicht zwingen. Aber haben Sie das, was Sie herausgefunden haben, wenigstens der jungen Dame hier  mitgeteilt? «
    »Bisher ist doch wohl gar nicht klar, dass von mir irgendetwas herausgefunden worden ist.«
    »Warum sonst hätte Reardon wohl herumschnüffeln sollen? «
    Tanek sah ihn fragend an. »Herumschnüffeln? Wo? «
    »In Athen.«
    Nell erschauderte, doch Tanek lächelte. »Griechenland ist wunderschön. Vielleicht hat er einfach ein bisschen Urlaub gebraucht. Haben Sie etwa den weiten Weg hierher gemacht, nur um mir diese Frage zu stellen? «
    »Nein. Ich glaube, ich kenne die Antwort bereits.« Kabler sah ihn grimmig an. »Ich bin lediglich gekommen, um Ihnen zu sagen, dass Sie mir nicht noch einmal in die Quere kommen sollen, sonst nagele ich Sie fest. Ich habe Simpson gebrauc ht.«
    »Ich auch.« Tanek ging zur Tür und öffnete sie. »Auf Wiedersehen, Kabler.«
    Kabler zog die Brauen hoch. »Sie liefern mich einfach der Kälte aus? Was sind Sie doch für ein schlechter Gastgeber. Soll das etwa der Ehrenkodex des Westens sein? « Er trat neben Tanek.
    »Im Grunde Ihres Herzens sind Sie immer noch ein Gangster,

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