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Das Schweigen der Schwaene

Das Schweigen der Schwaene

Titel: Das Schweigen der Schwaene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Tanek.«
    »Das habe ich nie geleugnet. Wir sind nun mal, was wir sind...
    oder waren.«
    Kabler sah sich noch einmal um, bis sein Blick auf eine chinesische Vase fiel. »Offenbar hat sich das, was Sie waren, sehr gut bezahlt gemacht. Von der Vase allein könnte ich meine Kinder aufs College schicken.« Mit einem Mal bekam seine Stimme einen verbitterten Klang. »Sie haben einen ziemlich hohen Lebensstandard, nicht wahr? Sie und dieser widerliche Gardeaux. Stört es sie eigentlich nie, dass...«
    »Auf Wiedersehen, Kabler.«
    Kabler öffnete den Mund, um noch etwas zu sagen, doch als er  Taneks Blick begegnete, klappte er ihn wieder zu. Er wandte sich an Nell. »Begleiten Sie mich noch zu meinem Wagen? Ich möchte gern ein paar Worte unter vier Augen mit Ihnen wechseln. Das heißt, falls Tanek Sie überhaupt außer Sichtweite lässt.«
    »Wenn's unbedingt sein muss«, sagte Tanek mit regloser Stimme. »Aber nimm eine Jacke mit, Nell.«
    Nell nahm sich eine Jacke vom Kleiderständer neben der Tür und folgte Kabler hinaus.
    Der Schnee fiel dichter und schneller als zuvor, und die Windschutzscheibe von Kablers Wagen war unter der weißen Decke nicht mehr zu sehen. »Ich habe Glück, wenn ich es noch in die Stadt schaffe, bevor ein Schneesturm daraus wird«, murmelte Kabler, während er die Fahrertür öffnete.
    »Bleiben Sie doch einfach hier.«
    »Nachdem Tanek mich rausgeworfen hat? Da gehe ich lieber das Risiko eines Schneesturms ein.«
    »Er ist kein Ungeheuer. Falls die Rückfahrt wirklich gefährlich für Sie wird, überlässt er Ihnen bestimmt ein Zimmer hier im Haus.«
    »Er ist kein Ungeheuer, aber ebenso wenig ist er wohl als der Inbegriff menschlicher Güte anzusehen.« Müde fügte er hinzu:
    »Außerdem könnte ich sowieso nicht bleiben. Ich muss nach Washington zurück. Eins meiner Kinder ist krank, und meine Frau kommt auf Dauer nicht allein damit zurecht.«
    Erst jetzt fiel ihr auf, dass er älter und erschöpfter aussah als an dem Tag, an dem sie ihm zum ersten Mal begegnet war.
    »Das tut mir leid.« Impulsiv legte sie ihm die Hand auf den Arm. »Ich weiß, dass das schlimmer ist, als selbst krank zu sein.
    Was fehlt ihm denn? «
    Er zuckte mit den Schultern. »Vielleicht einfach eine Grippe.
    Aber offenbar wird er sie einfach nicht mehr los.«
    »Ich hoffe, dass es ihm bald besser gehen wird.«
    »Bestimmt.« Er setzte ein angestrengtes Lächeln auf. »Das haben wir mit den anderen beiden auch schon durchgemacht.
    Kinder sind härter im Nehmen, als man denkt.«
    Sie nickte. »Jill hatte einmal eine Lungenentzündung, und zwei Wochen später sprang sie schon wieder putzmunter im Park herum. Es war, als ob...« Sie unterbrach sich. »Er wird es schaffen.«
    »Sicher. Danke für Ihr Verständnis. Ich schätze, ich brauchte einfach jemanden, der das sagt, was ich im Grunde meines Herzens selber weiß.« Er blickte zum Haus zurück. »Vertrauen Sie ihm nicht. Wer einmal ein Gauner war, bleibt es sein Leben lang.«
    »Sie irren sich. Menschen ändern sich.«
    »Er ist nicht wie wir, keiner von ihnen ist wie wir. Können Sie sich vorstellen, dass er außer sich ist vor Sorge um ein krankes Kind? Diese Kerle stapfen durch den Schlamm, und der Schlamm wird hart und lässt nichts mehr durch.«
    »Das ist nicht wahr.«
    Er schüttelte den Kopf »Ich erlebe es seit siebenundzwanzig Jahren. Sie sind nicht wie wir.« Er ballte die Faust. »Aber Sie sind die Könige der Erde. Sie haben haufenweise Geld und halten sich an kein Gesetz. Alles, was sie tun, ist nehmen und nehmen und nehmen, bis es nichts mehr zu nehmen gibt.«
    »War es das, was Sie mir sagen wollten? «
    »Er hat Sie bereits in der Tasche. Sein Täuschungsmanöver ist ihm gelungen, das war nicht zu übersehen. Aber ich will nicht, dass Ihnen ein Leid widerfährt.«
    »Mir wird nichts passieren, und er täuscht mich auch nicht.
    Nicht mehr.«
    »Warum hat er Ihnen dann nichts von Nigel Simpson erzählt? «
    »Keine Ahnung. Aber wenn ich ihn darum bitte, wird er es tun.«
    Mit zusammengepressten Lippen knurrte er: »Er hat Sie wirklich in der Tasche, nicht wahr? Schlafen Sie mit ihm? «
    »Das geht Sie wohl kaum etwas an«, war ihre kühle
    Erwiderung.
    »Tut mir leid. Sie haben recht. Ich wollte Ihnen nur behilflich sein. Haben Sie meine Karte noch? «
    »Ja.«
    »Sie brauchen nur anzurufen, und schon bin ich da.« Er stellte den Motor an. »Aber warten Sie nicht allzu lange, sonst ist es vielleicht zu spät.«
    Er lenkte den Wagen vom Hof, und sie

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