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Das Schweigen der Schwaene

Das Schweigen der Schwaene

Titel: Das Schweigen der Schwaene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Gardeaux. »Werden Sie mir erzählen, was das alles soll, oder muß ich Ihnen jede Information einzeln aus der Nase ziehen? «
    Er lächelte schwach. »Sie machen Ihre Sache so gut, daß ich dachte, ich sollte Sie noch eine Weile weiterfragen lassen.
    Gardeaux ist ein Verteiler. Er ist die direkte Verbindung zwischen Europa und dem Mittleren Osten. Er gehört zu einer Abteilung des kolumbianischen Drogenkartells, dessen Bosse Ramon Sandeques, Julio Paloma und Miguel Juarez sind.«
    »Verteiler? «
    »Er verteilt Drogen an Dealer und Geld an andere Leute, um der Organisation den Weg zu ebnen. Maritz arbeitet für ihn.«
    »Und Gardeaux hat Maritz auf mich angesetzt? Aber warum auch auf Jill?«
    »Sie stand ihm im Weg.«
    Was für ein simpler Satz. Ein Kind stand im Weg, also wurde es umgebracht.
    »Ist alles in Ordnung? « Er sah sie fragend an, und mit einem Mal war es um ihre Fassung gesehen.
    »Nein, nichts ist in Ordnung.« Sie blitzte ihn zornig an. »Ich bin wütend und krank, und ich will, daß er stirbt.«
    »Das dachte ich mir.«
    »Und Sie sagen, daß noch nicht einmal versucht werden wird, ihn vor Gericht zu stellen? «
    »Nicht wegen des Mordes an Ihrer Tochter. Vielleicht finden sie einen anderen Grund, um ihn zu verhaften.«
    »Aber das bezweifeln Sie.«
    »Gardeaux schützt seine Männer, denn alles andere brächte ihn selbst in Gefahr. Ein Großteil des Geldes, das er verteilt, geht an Polizisten und Richter.«
    Sie starrte ihn ungläubig an. »Wollen Sie damit etwa sagen, daß er Morde begehen kann, ohne daß es irgendwen interessiert? «
    »Es interessiert Sie«, sagte er ruhig. »Und es interessiert mich.
    Aber wir reden hier über Milliarden von Dollar. Gardeaux braucht nur mit dem Finger zu schnippen, und mit einem Mal hat ein Richter ein Haus an der Riviera und genug Geld, um sich zur Ruhe zu setzen und wie ein König zu leben. Selbst wenn Sie jemanden finden würden, der bereit wäre, Maritz vor Gericht zu stellen, würde Gardeaux dafür sorgen, daß die Geschworene n auf seiner Seite sind.«
    »Ich kann einfach nicht glauben, daß das wahr sein soll.«
    »Dann glauben Sie es nicht, aber trotzdem ist es wahr.«
    Die Gleichgültigkeit seines Tons überzeugte sie. Dies schien kein Überredungsversuch, sondern die Feststellung einer Tatsache zu sein. »Dann meinen Sie also, daß ich Maritz einfach vergessen soll? «
    »Ich bin nicht verrückt. Das werden Sie niemals tun. Ich bitte Sie nur, mir die Sache zu überlassen. Ich werde dafür sorgen, daß Maritz gemeinsam mit Gardeaux zur Strecke gebracht wird.«
    »Zur Strecke gebracht? «
    Tanek lächelte.
    »Sie werden ihn umbringen«, flüsterte sie.
    »Bei der erstbesten Gelegenheit. Schockiert Sie das? «
    »Nein.« Vor Medas hätte es sie schockiert, aber jetzt nicht mehr.
    »Warum tun Sie das? «
    »Egal.«
    »Sie wissen genauestens über mich Bescheid, aber offenbar wollen Sie nicht, daß ich auch nur ansatzweise erfahre, was für ein Mensch Sie sind.«
    »Genau. Das einzige, was für Sie von Interesse ist, ist, daß ich mich seit über einem Jahr mit der Sache beschäftige, und zwar mit derselben Leidenschaft wie Sie.«
    »Nein.« Soviel Hass und Leidenschaft, wie sie im Augenblick empfand, gab es auf der ganzen Welt nicht mehr.
    »Das sagen Sie, weil Sie im Moment Scheuklappen tragen.
    Sobald Sie allerdings andere Standpunkte wahrne hmen werden, werden Sie...«
    »Wo ist er? «
    »Maritz? Keine Ahnung. Wahrscheinlich hat er unter Gardeaux'
    Fittichen Schutz gesucht.«
    »Und wo ist Gardeaux? «
    »Nein«, stellte Tanek entschieden fest. »Gardeaux und Maritz sind ein Doppelpack, und der gehört alleine mir. Sobald Sie auf Gardeaux' Spielplatz auftauchen, sind Sie eine tote Frau.«
    »Dann zeigen Sie mir, wie man so etwas macht, ohne daß man dabei stirbt.«
    »Der einzige Weg, nicht zu sterben, ist der, sich von den beiden fernzuhalten. Sehen sie, Maritz hat als Frontkämpfer in Südostasien gedient. Er kennt mehr Arten zu töten, als Sie zählen können. Gardeaux hat schon Männer umbringen lassen, nur weil sie ihm sanft auf die Zehen getreten sind.«
    »Aber Sie denken, daß Sie die beiden kriegen können.«
    »Ich werde sie kriegen.«
    »Bis jetzt haben Sie sie noch nicht. Warum brauchen Sie so lange dazu? «
    Sie hatte einen Nerv getroffen, und mit zusammengepreßten Lippen knurrte er: »Weil ich leben will, verdammt. Ich habe nicht die Absicht, Gardeaux zu töten und mir anschließend selbst die Radieschen von unten anzusehen. Das wäre

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