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Das Schweigen der Tukane

Das Schweigen der Tukane

Titel: Das Schweigen der Tukane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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doch was! Ich laufe Seite an Seite mit Marco. Vielleicht zehn Runden. Na ja, sagen wir fünf. Die Zuschauer werden vor Neid erblassen und die Kollegen erst. Sein Gesicht strahlte. Monika muss das unbedingt einfädeln, das wird ein Riesending. Der Kommissär nahm einen Schluck und lehnte sich zurück, Puma leistete ihm Gesellschaft. Nach einer halben Flasche Yvorne rouge, Monika stürzt sich in Unkosten, um mir das Einsiedlerdasein zu versüssen, kamen die Damen zurück.
    «Was suchst du denn hier, Paul?», wandte sich Ferrari an den Chefmechaniker der Polizei.
    «Nadine und Monika baten mich um einen kleinen Gefallen.»
    «So?!»
    Sie umschwärmten ihn wie Drohnen die Bienenkönigin. Paul hier ein Glas Wein, Paul da ein Sandwich. Paul willst du nicht aus Francescos Tellerchen essen? Paul willst du nicht in Francescos Bettchen schlafen?
    «Der Occasionhändler nimmt den Wagen zurück», warf Monika so nebenbei in die Runde.
    «Wirklich? Das kann ich gar nicht glauben.»
    «Ich schwörs!»
    Paul, der Gute, der Umschwärmte, durfte die zweite Flasche Wein kosten. Ferrari hielt sein Glas hin. Ein Wunder, dass ich auch noch ein Tröpfchen abbekomme.
    «Das verdanken wir nur Paul!»
    Och, wie süss, das verdanken wir dem guten Paulchen, dem herzigen, rosaroten Paulchen Panther. Ich dreh dem alten Sack gleich den Hahn ab, wenn das so weitergeht.
    «Bist du sauer, Francesco?»
    «Überhaupt nicht.»
    «Warum machst du denn so ein Miesepetergesicht?», foppte Nadine.
    «Mach ich doch gar nicht. Ich …»
    So, das wars! Ich lasse mich doch nicht zum Lackaffen machen. Ferrari erhob sich.
    «Willst du denn gar nicht wissen, wie Paul es geschafft hat?»
    Paul, Paul, ich höre immer nur Paul!
    «Na, was ist jetzt?»
    Eigentlich schon. Aber, wenn ich daran denke, dass der liebe, nette, sympathische Paul … na ja, da muss ich durch. Ferrari nickte zögerlich.
    «Also, ich bat Paul, das Auto zu inspizieren. Das war ganz lieb von dir!»
    «Es war mir ein Vergnügen, Nadine.»
    Ich mach gleich Hackfleisch aus dir!
    «Danach nahm Paul mit dem Prüfungsexperten der MFK Kontakt auf und eben sind wir mit dem Prüfungsbericht unter dem Arm zu Cortellini gefahren. Paul schaute zuerst die offensichtlichen Sachen an, doch erzähl am besten selbst», forderte ihn Nadine auf.
    «Ich merkte sofort, dass einiges nicht stimmt. Die Reifen waren in katastrophalem Zustand, praktisch kein Profil mehr. Die Scheibenwischer ebenso. Boris kaufte das Auto mit hundertneunzigtausend Kilometern. Jetzt zeigt der Tacho nur gerade fünfhundert Kilometer mehr und das nach drei Monaten. Da wusste ich, was Sache ist.»
    «Und jetzt wollt ihr mir weismachen, dass ihr mit diesen Erkenntnissen zum Schrottplatz gefahren seid und den Occassionheini fertiggemacht habt. Stimmts?»
    «Genau!», ertönte der zweistimmige Amazonenchor.
    «Und das soll ich euch abnehmen?»
    «Erzähls ihm, Paul.»
    Ja, erzähls mir, bevor du nur noch wie ein Greis lispeln kannst, weil du keine Zähne mehr hast, Paulchen!
    «Es war ein übler und leider nicht seltener Trick. Der Händler wusste, dass er den Wagen nicht durch die MFK kriegt. Was also macht er?»
    Paul sah Ferrari fragend an.
    Er reisst dir die Eingeweide aus dem Leib, verknotet sie und wirft sie den Raben zum Frass vor, du eingebildeter Esel!
    «Keine Ahnung», säuselte Ferrari.
    «Er ersetzte Reifen, Scheibenwischer und so ziemlich alles, was nötig ist. Nachdem er das Auto vorgeführt hatte und durchgekommen war, montierte er die Reifen, die Scheibenwischer und wahrscheinlich noch viel mehr wieder ab, um sie durch die alten Teile zu ersetzen.»
    «Und damit konfrontierten wir den seriösen Autohändler», setzte Nadine fort.
    «Hat er es zugegeben?»
    «Sicher nicht. Wir stellten ihm Paul vor und schilderten unsere Sicht der Dinge. Zuerst wollte er uns rauswerfen. Dann drohte er mit der Polizei …»
    «Jetzt mach es nicht so spannend.»
    «Nadine hielt ihm ihren Ausweis unter die Nase. Das war des Guten zu viel. Er sei ja kein Unmensch und wolle die Sache gütlich regeln. Er würde Boris morgen das Geld überweisen und den Wagen abholen lassen. Ein guter Mensch!»
    «So ein guter Mensch!», bestätigte Nadine augenzwinkernd.
    «Irgendwie riecht das ein wenig nach Erpressung oder etwa nicht?»
    «Aber nein, Darling!» Monika küsste Ferrari. «Das verstehst du vollkommen falsch. Er nimmt den Wagen freiwillig zurück.»
    «Oder so ähnlich. Wie auch immer, ihr habt euer Ziel erreicht. Ich gratuliere, Monika!»
    Paulchen, der

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