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Das Schweigen der Tukane

Das Schweigen der Tukane

Titel: Das Schweigen der Tukane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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Mensch!»
    «Ich verstehe nicht, worauf Sie hinauswollen, Frau Kupfer. Wenn Sie etwas gegen mich vorbringen wollen, brauchen Sie es nicht auf diese zynische Art und Weise zu tun.»
    «Komm, Nadine, wir gehen!»
    Ferrari zog seine Kollegin weg, doch sie riss sich los.
    «Dann also deutlich. Sie mimen hier den guten, netten Freund und Kumpel. In Tat und Wahrheit sind Sie jedoch froh, dass Peter Grauwiler abgekratzt ist. So bleibt mehr für Sie übrig.»
    «Ich … ich weiss nicht, was Sie damit andeuten wollen.»
    Sonderegger und Nadine fixierten sich. Sekunden vergingen, und die Ruhe glich jener vor dem Sturm.
    «Sie mieser, hinterhältiger Drecksack! Wenn Sie glauben, dass Sie uns weiter zum Narren halten können, irren Sie sich gewaltig. Wir wissen, dass Sie und Grauwiler Kokain importiert und verkauft haben, alles unter dem Deckmantel der Stiftung. Und nebenbei haben Sie einen lästigen Mitwisser beseitigt, unseren Kollegen Arthur Koch. Jetzt sind Sie platt, was?!»
    Sonderegger holte aus. Ferrari reagierte blitzschnell, drängte ihn an die Wand und hielt ihn fest.
    «Nadine, die Handfesseln!»
    «So. Das ist nur zur Beruhigung. Wenn Sie mir garantieren, dass Sie nicht nochmals auf meine Kollegin losgehen, lasse ich Sie wieder frei.»
    Er nickte und kehrte wortlos in sein Büro zurück, nachdem ihm der Kommissär die Handfesseln abgenommen hatte.
    «Das … das, das ist nicht Ihr Ernst, oder?», stammelte er. «Wer … wer behauptet, dass Peter und ich mit Drogen handeln?»
    «Das werde ich Ihnen sicher nicht verraten.»
    Er atmete tief durch.
    «Setzen Sie sich, Frau Kupfer … setzen Sie sich, Herr Ferrari. Bitte. Sie halten mich also für einen Dealer … weit schlimmer, für einen Mörder und einen Dealer.»
    Zögernd nahmen Nadine und der Kommissär Platz.
    «Ich will das hier und jetzt mit Ihnen ausdiskutieren. Wie kommen Sie darauf, dass ich mit Drogen handle?»
    Das Pulver war endgültig verschossen, Nadines Temperament hatte ein strategisches Vorgehen vereitelt. Jetzt kommt es auch nicht mehr darauf an, dachte Ferrari und konfrontierte Sonderegger mit dem Ermittlungsstand.
    «Und Sie glauben dieser Nora Schüpfer?»
    «Weshalb sollte sie lügen? Sie hat nichts mehr zu verlieren. Mit der Entführung von Julie haben Sie Ihr Ziel erreicht, Nora Schüpfer nimmt beide Morde auf sich. Sie sind ein freier Mann, Herr Sonderegger …»
    «Vorerst!», betonte Nadine. «Wir sitzen Ihnen im Nacken, beobachten jeden Ihrer Schritte und warten wie eine Spinne in ihrem Netz darauf, dass Sie einen Fehler machen. Und den werden Sie machen, irgendwann. Und vielleicht finden wir auch das Drogengeld. Aber eines ist sicher, an Julie kommen Sie nicht ran, denn sie steht unter unserem persönlichen Schutz.»
    Sonderegger lächelte sanft.
    «Sie wissen so gut wie ich, dass dies ein leeres Versprechen ist.»
    Nadine wollte aufspringen, doch Ferrari hielt sie zurück.
    «Sie haben vollkommen recht, Herr Sonderegger. Wir können Julie nur bedingt schützen. Aber, falls ihr etwas passiert, wissen wir, wo wir ansetzen müssen. Und das werden wir.»
    «Ich bin weder ein Drogendealer noch ein Kindsentführer und schon gar kein Mörder. Alles, was Sie mir vorwerfen, ist blanker Unsinn. Nora Schüpfer lügt! Gehen wir?»
    «Wohin?»
    «Sie werden mich doch jetzt verhaften, Herr Kommissär. Wenn Sie mir erlauben, möchte ich noch meine Frau anrufen. Darf ich?»
    «Sie sind nicht verhaftet.»
    Nadine liess Hanspeter Sonderegger nicht aus den Augen. Seine Verblüffung schien echt.
    «Angenommen, Nora Schüpfer lügt. Haben Sie eine Vermutung, warum? Und wer ist der Mörder von Arthur Koch, wenn nicht Sie?»
    «Ich habe keine Ahnung. Glauben Sie mir, Frau Kupfer?»
    «Möglich. Kennen Sie Nora Schüpfer?»
    «Nein. Weder gesehen noch jemals von ihr gehört. Bis zu dem Moment, als mich Remo Kuster anrief.»
    «Wussten Sie, dass Peter Grauwiler mit Drogen handelt?»
    «Sind Sie sicher? Das kann ich nicht glauben.»
    «Absolut!»
    «Sie sind auf dem Holzweg, Frau Kupfer. Peter war ein grundehrlicher Mensch. Viele glauben, dass bei ihm alles nur Show gewesen ist, aber das stimmt nicht. Er mimte nicht den guten Menschen, er war es.»
    «Das erzählt Nora anders.»
    «Woher sollen die Drogen stammen?»
    Ferrari erläuterte ihre Vermutungen. Sonderegger stand auf, ging zu einem Schrank und stellte eine Flasche Cognac und drei Gläser auf den Tisch.
    «Auch einen?»
    «Nein, danke.»
    «Gerne!»
    Ferrari sah Nadine entsetzt an. Ich lehne ab und sie

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