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Das Schweigen des Glücks

Das Schweigen des Glücks

Titel: Das Schweigen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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es mit einer gemeinsamen Zukunft nicht ernst meinst.«
    »Es tut mir Leid«, sagte er mit belegter Stimme.
    »Mir auch.«
    Er streckte seine Hand nach ihr aus..
    »Ich möchte dich nicht verlieren.«
    Seine Stimme war fast ein Flüstern.
    Als sie sein angespanntes Gesicht sah, nahm sie seine Hand und drückte sie, dann ließ sie sie zögernd los. Wieder kamen ihr die Tränen und sie drängte sie zurück.
    »Aber du willst mich auch nicht behalten, oder?« Darauf hatte er keine Antwort.
    Als er gefahren war, ging Denise wie in Trance durch das Haus und schaffte es nur mit großer Anstrengung, nicht in Tränen auszubrechen. Sie hatte schon die halbe Nacht geweint, weil sie wusste, was kommen würde. Aber sie war stark gewesen, sagte sie sich, als sie auf dem Sofa saß; sie hatte richtig gehandelt. Sie konnte nicht zulassen, dass er Kyle wehtat. Sie würde nicht weinen.
    Verdammt, sie würde nicht mehr weinen.
    Aber als sie Kyle mit den Legosteinen spielen sah und ihr klar wurde, dass Taylor nicht mehr zu ihr kommen würde, schnürte sich ihre Kehle zu.
    »Ich werde nicht weinen.«
    Sie sagte die Worte laut und immer wieder wie ein Mantra. »Ich werde nicht weinen.«
    Und dann brach sie zusammen und weinte zwei Stunden lang.
    »Du hast also Schluss gemacht, wie?«, fragte Mitch empört.
    Sie waren in einer Bar, einem düsteren Schuppen, der schon zur Frühstückszeit von Stammgästen belagert wurde. Jetzt war es allerdings spät am Abend. Taylor hatte erst nach acht angerufen und Mitch war eine Stunde später gekommen. Taylor hatte ohne ihn angefangen zu trinken.
    »Ich war es nicht, Mitch«, sagte er abwehrend. »Sie hat Schluss gemacht. Diesmal kannst du es mir nicht anhängen. «
    »Und wahrscheinlich kam es aus heiterem Himmel, ja? Du hattest nichts damit zu tun.«
    »Es ist vorbei, Mitch, was soll ich dazu noch sagen?« Mitch schüttelte den Kopf.
    »Weißt du, Taylor, du bist ein ziemlich schwieriger Kandidat. Du sitzt hier und denkst, du hast alles durchschaut, aber du begreifst nichts.«
    »Danke für deine Anteilnahme, Mitch.«
    Mitch sah ihn wütend an.
    »Hör auf mit dem Scheiß! Du brauchst meine Anteilnahme nicht. Du brauchst jemanden, der dir sagt, dass du dich auf die Socken machen und zu ihr fahren sollst und wieder in Ordnung bringen, was du kaputtgemacht hast.«
    »Du verstehst das alles nicht… «
    »Na klar, ich verstehe das nicht!«, sagte Mitch und setzte das Glas klirrend auf die Theke. »Für wen hältst du dich eigentlich? Du meinst, ich verstehe nichts? Mann, Taylor, ich kenne dich wahrscheinlich besser als du dich selbst. Meinst du, du bist der Einzige mit einer Scheißvergangenheit? Meinst du, du bist der Einzige, der immer versucht, sie zu verändern? Da weiß ich Neuigkeiten für dich. Jeder hat Scheiße hinter sich, jeder hat mal Sachen gemacht, von denen er wünscht, er könne sie ungeschehen machen. Aber die meisten Leute machen sich deswegen nicht ihr Leben kaputt.«
    »Ich habe es nicht kaputtgemacht«, sagte Taylor wütend. »Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe? Sie hat das Ganze beendet. Nicht ich. Diesmal nicht.«
    »Ich sag dir mal was, Taylor. Meinetwegen kannst du das bis an dein Lebensende denken, aber wir beide wissen, dass das so nicht stimmt. Also, geh zu ihr und versuch zu retten, was zu retten ist. Sie ist der beste Mensch, der dir je begegnet ist.«
    »Ich habe nicht gefragt, ob du kommen kannst, damit du mir deine Ratschläge erteilst, Mitch… «
    »Ja, aber du kriegst den besten Rat, den ich dir je gegeben habe. Tu mir den Gefallen und hör ihn dir an, ja? Schieß ihn nicht in den Wind. Dein Vater hätte es auch so gewollt.«
    Taylor sah Mitch aus zusammengekniffenen Augen an und erstarrte.
    »Lass meinen Vater da raus!«
    »Warum, Taylor? Wovor hast du Angst? Dass sein Geist plötzlich über uns schwebt und das Bier vom Tisch fegt?«
    »Das reicht… «, knurrte Taylor.
    »Du darfst nicht vergessen, Taylor: Ich habe deinen Vater auch gekannt. Ich weiß, was für ein toller Mann er war. Er hat seine Familie geliebt, seine Frau, seinen Sohn. Er wäre enttäuscht von dem, was du da machst, das garantiere ich dir.«
    Aus Taylors Gesicht wich das Blut, er umklammerte das Glas.
    »Willst du mich fertig machen, Mitch?«
    »Nein, Taylor. Du machst dich selbst fertig. Das brauche ich nicht mehr zu tun. Wenn ich es täte, wäre es nur noch mal das Gleiche.«
    »Ich muss mir diesen Scheiß nicht anhören«, brauste Taylor auf und stand auf. Er drehte sich um und ging zur

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