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Das Schweigen des Glücks

Das Schweigen des Glücks

Titel: Das Schweigen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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antworten, wenn Sie seinen Namen rufen. Sie werden ihn finden müssen, Sie werden ihn
sehen
müssen.«
    Die Männer blickten sie fragend an. Was meinte sie damit?
    »Aber wenn wir ihm sagen, dass wir ihn suchen, dass seine Mom sich Sorgen um ihn macht?«
    Sie schüttelte den Kopf, Übelkeit überkam sie. »Er wird Ihnen nicht antworten.«
    Wie oft hatte sie diese Worte schon gesagt? Wie oft war es einfach eine Erklärung gewesen? Wie oft hatte es eigentlich nichts bedeutet im Vergleich hiermit?
    Die beiden Männer schwiegen. Denise atmete keuchend ein und fuhr fort: »Kyle spricht nicht so gut, nur wenige Worte, manchmal. Er… er kann Sprache aus irgendeinem Grund nicht verstehen… deswegen waren wir heute in Duke.«
    Sie sah von einem zum anderen und versicherte sich, dass sie ihr folgten. »Sie müssen ihn finden! Wenn Sie nur nach ihm rufen, wird das nichts nützen. Er wird nicht verstehen, was Sie sagen. Er wird Ihnen nicht antworten… weil er es nicht kann. Sie müssen ihn finden… «
    Warum er? Warum, von allen Kindern auf der Welt, Kyle?
    Unfähig, weiter zu sprechen, fing Denise an zu weinen.
    Darauf legte Taylor ihr die Hand auf die Schulter, wie er es schon vorher getan hatte.
    »Wir werden ihn finden, Miss Holton«, sagte er mit ruhiger Eindringlichkeit. »Wir werden ihn finden.«
    Fünf Minuten später, als Taylor und die anderen eine Suchstrategie ausarbeiteten, kamen noch weitere vier Männer hinzu. Mehr konnte Edenton nicht entbehren. Durch Blitzeinschlag waren drei größere Feuer entstanden, in den letzten zwanzig Minuten hatte es vier Autounfälle gegeben – zwei mit Schwerverletzten – und die herabgestürzten Stromleitungen stellten weiterhin eine Gefahr dar. Eine Flut von Anrufen ging bei der Polizei und der Feuerwehr ein, jeder Notfall wurde nach Dringlichkeit eingestuft, und wenn nicht unmittelbare Lebensgefahr bestand, wurde den Anrufern gesagt, unverzügliche Hilfe sei im Moment nicht möglich.
    Ein Kind, das verschwunden war, hatte Priorität vor fast allem anderen.
    Der erste Schritt bestand darin, die Wagen so nahe am Sumpfland wie möglich abzustellen. Der Leerlauf wurde eingelegt, die Scheinwerfer waren eingeschaltet, der Abstand zwischen den Fahrzeugen lag bei ungefähr zwölf bis fünfzehn Metern. Sie würden nicht nur zusätzliches Licht bei der Suche im unmittelbaren Umfeld liefern, sondern auch als Leuchtfeuer dienen, falls die Suchenden die Orientierung verlören.
    Stablampen, Walkie-Talkies und zusätzliche Batterien wurden an alle ausgehändigt. Elf Männer (einschließlich des Lastwagenfahrers, der mithelfen wollte) waren beteiligt und die Suche würde von dem Punkt aus beginnen, wo Taylor die Decke gefunden hatte. Von dort würden sie in drei Richtungen ausschwärmen – nach Osten und Westen, also parallel zur Straße, und nach Süden, die Richtung, in die Kyle dem Anschein nach zuletzt gegangen war. Es wurde beschlossen, dass ein Mann bei den Wagen bleiben sollte, falls Kyle die Scheinwerfer sah und von sich aus zurückkam. Der Zurückgebliebene würde einmal in der Stunde zur vollen Stunde eine Leuchtrakete zünden, damit die Männer einen Orientierungspunkt hatten.
    Nachdem Sergeant Huddle eine kurze Beschreibung von Kyle und seiner Kleidung ausgegeben hatte, sprach Taylor. Er und ein paar der anderen Männer hatten gelegentlich in dem Sumpfland gejagt und wussten, womit man zu rechnen hatte.
    Hier, am äußeren Rand des Sumpflandes, wurde dem Suchtrupp erklärt, sei der Boden immer feucht, stehe aber gewöhnlich nicht unter Wasser. Erst wenn man eine halbe Meile weiter in das Sumpfland hineingehe, treffe man auf flache Pfuhle. Der Schlamm dort bilde eine ernsthafte Gefahr, er umschließe Füße und Beine und klammere sich manchmal wie eine Schraubzwinge darum und es sei schon für einen Erwachsenen schwer, sich daraus zu befreien, ganz zu schweigen von einem Kind. Heute Nacht stehe das Wasser schon in der Nähe der Straße anderthalb Zentimeter tief und es würde schlimmer werden, wenn das Unwetter anhielte. Morastige Flächen und steigendes Wasser sei eine tödliche Kombination. Die Männer stimmten grimmig zu. Sie würden mit aller Vorsicht vorgehen.
    Das einzig Positive war, dass Kyle sich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht weit fortbewegt haben konnte. Bäume und Gestrüpp erschwerten das Vorankommen und es bestand die Hoffnung, dass er keine große Entfernung zurückgelegt hatte. Eine Meile vielleicht, auf jeden Fall weniger als zwei Meilen. Er war also noch in

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