Das Schwein - Ein obzoener Thriller
Stößen durch einen unkontrollierten Schluckauf atmen, während er sein Bestes gab, um die Kamera in Position zu halten. »Letzte Szene, Kleiner«, instruierte ihn Rocco. »Mach eine schöne Nahaufnahme.«
Rocco entfernte den Gummiball aus dem Schlund der Toten, dann setzte er sich auf einen Metallstuhl, die Hose halb auf den Schenkeln hängend. Zunächst schien es, als hätte er lediglich den skalpierten Kopf in seinem Schoß platziert, aber kurz darauf wurde ein entscheidendes Detail erkennbar. Rocco hatte seinen Penis genau an der Stelle in die Speiseröhre eingeführt, wo ihr der Nacken abgetrennt worden war, und jetzt …
»Aaaahh!«, intonierte Rocco. »Wie gefällt Ihnen das, Euer Ehren?«
… er war wieder am Urinieren, mit dem Unterschied, dass der Urin jetzt aus dem Mund des toten Mädchens spie. Leonard zoomte für eine Nahaufnahme heran, dann trat er für das Abschlussbild einen Schritt zurück: Richard Nixon, wie er durch den Mund eines abgetrennten Kopfs pisste.
»Alles klar. Zeit für deinen Schnitt, Kleiner. Gute Arbeit.« Als Leonard die Kamera ausschaltete, ließ Rocco den Kopf fallen, zog seine Hose hoch und zerrte sich die Nixon-Maske vom Gesicht. »Wir kommen morgen zurück«, sagte Rocco und winkte in den Gestank hinein. »Sieh zu, dass die Aufnahmen entwickelt und bereit sind. Wir möchten sie dem Richter so bald wie möglich schicken.«
»Ähm, klar«, versicherte ihm Leonard.
Rocco und Knuckles machten einen Abgang und ließen Leonard mit dem zweifelhaften Verdienst zurück, seinen ersten offiziellen Snuff gedreht zu haben.
Später, während sich der Film im Entwickler befand, verscharrte er den Körper und den Kopf im Hinterhof und ließ auch die Abdeckplanen unter der Erde verschwinden.
Das Zimmer sollte allerdings noch wochenlang unsäglich stinken.
Leonard ging davon aus, dass das weiter oben Geschilderte den Gipfel seiner Filmkarriere bei der Mafia markierte. Die selten verlangten anderen »Spezialitäten« wirkten da vergleichsweise harmlos. Obwohl es da noch andere Besonderheiten gab. Gelegentlich ließ Rocco Penner, obdachlose Männer, vorbeibringen – »Rumschlucker«, nannte er sie. Leonard filmte diese vom Schicksal nicht gerade begünstigten Männer, während Sissy und Snowdrop, die das Schicksal somit noch härter traf, befohlen wurde, Oralverkehr an Penissen zu vollführen, die offensichtlich seit Jahren oder gar Jahrzehnten nicht mehr gewaschen worden waren.
Herabhängende, von Milben befallene Hodensäcke, die einen Gestank verbreiteten, den sogar Leonard am anderen Ende des Raums noch deutlich riechen konnte. Geschwüre, Herpes und mit Smegma beladene Vorhäute waren keine Entschuldigung, sich der Pflicht zu verweigern. »Mach weiter, Schatz«, befahl Rocco Sissy, als er einmal dabei zuschaute. »Ein bisschen Eichelkäse kann dir nicht schaden. Scheiße, ich hätte ein paar Reiscracker mitbringen sollen!«
Rocco und Knuckles brachen in Gelächter aus.
Einmal brachten sie einen wortgewandten, parfümierten Mulatten mit, der sich in seinen 50ern befand und »Stopfer« genannt wurde. Stopfer sprach mit leicht femininem britischen Akzent und trat extrem selbstsicher auf. Er führte den Urvater der Wettbüros für die illegale Lotterie in Harlem, an dem Vinchettis Verbrecherbande ein Drittel der Anteile hielt. Er trug stets einen hellbraunen Freizeitanzug mit einem schokobraunen Seidenhemd, den Kragen hochgestellt. Trotzdem schien seine Hose mit etwas … vollgestopft zu sein.
Womit, konnte Leonard sehen, als Stopfer seine Hose auszog.
»Das ist doch was, oder, Kleiner?«, bemerkte Rocco mit einem Lächeln in den Augen.
Stopfer litt an einem sehr seltenen Krankheitssyndrom, das Experten als Endogenitalitis mit daraus resultierendem entgegengesetzten Hypogonadismus bezeichnen. Während seiner Kindheit bis hin zur frühen Pubertät verursachte eine Unregelmäßigkeit der Drüsenfunktion in Kombination mit dem Unvermögen, die Produktion von Zinkoxidmetaboliten zu regulieren, dieses Leiden, das nur einen unter zehn Millionen Männern trifft. 90 Prozent aller männlichen Betroffenen sterben bis zum Alter von elf Jahren, während sogar 99 Prozent (!) der Frauen der Krankheit erliegen. Das Syndrom verursacht genau gesagt ein hyperbeschleunigtes Wachstum der Sexualorgane. Eigentlich hören sie gar nicht mehr auf zu wachsen .
Somit zählte Stopfer zu den seltenen Überlebenden. Im Alter von 50 Jahren hatte das Syndrom seinen Penis und seine Keimdrüsen in Dinge
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