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Das Schwert der Keltin

Das Schwert der Keltin

Titel: Das Schwert der Keltin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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Würde beschließen sollte, auf solch würdelose Art und Weise zu sterben. Dann erhob sich auch schon das Krähen-Pferd auf die Hinterhand, so dass es hoch über dem nun plötzlich einsetzenden Handgemenge aufragte, und ließ einen Vorderhuf in einem wuchtigen Schlag niedersausen, gegen den sich noch nicht einmal ein Riese wie der Schmied wehren konnte. Das Tier verließ sich darauf, dass sein Reiter den Schwerthieb des Gegners, der ihm den Bauch aufzuschlitzen drohte, rechtzeitig abwehrte, und Valerius tat genau das, indem er wie wild ein Kavallerieschwert schwang, das das Beste war, was Rom zu bieten hatte, jedoch nicht annähernd an die Qualität der Klingen heranreichte, auf die es traf.
    Dennoch genügte es, und die Funken flogen hoch über das reetgedeckte Dach des Rundhauses hinweg. Regulus brüllte: »Töte sie nicht alle! Ich will noch einen zum Aufhängen übrig behalten!«, und dann, nur zu schnell, war der Kampf auch schon wieder vorbei, und es stellte sich heraus, dass der weizenblonde Krieger noch am Leben war, wohingegen der Schmied und eine Frau den Tod gefunden hatten. Es war allerdings nicht die Frau mit dem schwarzen Haar und der ungebärdigen Tochter, wofür Valerius, wie er zu seiner eigenen Überraschung feststellte, dankbar war.
    Der römische Statthalter hatte ein Exempel gewollt, und er bekam sein Exempel. Sie peitschten den blonden Krieger der Trinovanter aus, bevor sie ihn aufhängten, und es schien wahrscheinlich, dass er durch Ersteres gestorben wäre, wenn sie mit dem Letzteren zu lange gewartet hätten. Eine halbe Schwadron von Soldaten der Hilfstruppe holte eine Stange aus dem Holzlager, balancierte sie auf zwei zwischen der Geschirrhütte und dem Getreidespeicher in den Boden gerammten Pfosten aus und zog den Mann dann daran in die Höhe, bis nur noch seine Zehenspitzen den Erdboden berührten. Während der Zeit, die er zum Sterben brauchte - und das war keine kurze Zeitspanne -, teilte Regulus die Soldaten der Hilfstruppe in drei Gruppen ein und sandte sie aus: die eine Gruppe mit der Anweisung, die Einheimischen zu bewachen, die andere, um ihre Schilde einzusammeln und zu verbrennen - denn diese waren jetzt auf Scapulas Befehl hin ebenfalls verwirkt -, und die dritte mit dem Auftrag, sämtliche Rundhäuser und Hütten nach weiteren Waffen zu durchsuchen.
    Sabinius wandte ein: »Eines der Rundhäuser gehört aber dem Priester. Er ist römischer Bürger.«
    Regulus spuckte hasserfüllt auf den Boden. »Und einer seiner Krieger hat meinen Waffenmeister ermordet. Wenn er Widerstand leistet, dann knüpft ihn gleich neben seinem Krieger auf.«
    Mit jedem Anschein von Zivilisiertheit, von Würde und Höflichkeit war es nun schlagartig vorbei. Die Durchsuchung war schonungslos und effektiv. Für jede bereits abgelieferte Waffe fanden sie noch etliche Speerspitzen, Kampfmesser oder auch Langschwerter, verborgen in den dicken Reetdächern, unter den Betten oder in den kleinen, geheimen Verstecken in den zahlreichen Ecken und Winkeln der Hütten.
    Valerius, der besser als die meisten anderen wusste, wo er nachzusehen hatte, nahm Umbricius und Sabinius mit, um den Getreidespeicher und die Geschirrhütte zu durchsuchen; dort entdeckte er unter einem Stapel brettsteifer, ungegerbter Häute und Felle ein geheimes Waffenlager, gefüllt mit in Leder eingewickelten Speeren. Draußen im Freien zerbrachen die Soldaten der Hilfstruppe die Speerhefte und warfen sie auf den lichterloh brennenden Haufen von Schilden. Die Speerspitzen hingegen wurden zu den Bündeln mit zerbrochenen Schwertklingen gelegt, damit die Soldaten der Hilfstruppe sie später, wenn sie wieder abzogen, mitnehmen konnten.
    Nur ein einziger Ort war von der Durchsuchungsaktion bislang noch verschont geblieben: eine kleine Hütte am westlichen Rand der Einfriedung. Ein halbes Dutzend Hunde bellte laut und wütend hinter dem schwarzen Stutenfell, das vor dem Eingang hing, doch die Hunde waren nicht der Grund, weshalb die Männer sich dagegen sträubten, die Hütte zu betreten. Auf dem Türsturz waren deutlich die eingeschnitzten Symbole für Nemain und Briga zu erkennen: Ein Halbmond hing über den sich schlängelnden Wellen eines Flusses, ein Zaunkönig kreiste über einer fohlenden Stute. Erst kürzlich eingeschnitzt und rot eingefärbt war das Bild einer Wölfin, die sich an eine magere Ziege, einen Widder und einen Stier anpirschte.
    Es mochte zwar nicht überall bekannt sein, dass die Quinta Gallorum den Steinbock als ihr

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