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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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hatten, nicht in den Dienst des Königs zu treten – einer war Pferdezüchter, der andere Schiffskapitän –, war er Soldat geworden, um zu beweisen, dass sie unrecht hatten. Er hatte sein Offizierspatent gekauft, war aber nicht besonders weit aufgestiegen – bis jetzt. Dies war seine Chance, seinen Brüdern und seinem Vater zu zeigen, dass sie sich geirrt hatten. Und er würde nicht dulden, dass der Starrsinn seiner Männer ihn auf seinem schnellen Weg zum Ruhm aufhielt.
    Seine Fußtruppen hatten aus einer Kompanie Pikenträgern und zwei Kompanien Schwertkämpfern bestanden. Aufgabe der Pikenträger war, Bogenschützen zu verteidigen, Angriffe von Berittenen zum Stillstand zu bringen und eine feindliche Linie zu durchbrechen. Jedoch machte das Gewicht ihrer massiven Waffen das Marschieren schwierig, daher hatte er diese Kompanie als Besatzung in Sendric gelassen. Aber selbst die Schwertkämpfer hatten in ihren Kettenhemden Mühe, mit seinen Berittenen Schritt zu halten.
    Um zu versuchen, die Dinge zu beschleunigen, befahl er ihnen, Schilde und Rüstung mit auf die Vorratswagen zu laden, auf denen sie die Beute ihrer nächtlichen Plünderung der Stadt transportierten, und ließ eine ganze Schwadron Jagdreiter zur Bewachung des Wagenkonvois zurück. Dies bedeutete, dass der Marsch schneller vonstattenging, obwohl immer noch nicht schnell genug für seinen Geschmack. Die Spur war breit und offensichtlich, und den Rebellen stand ihre Vernichtung unmittelbar bevor.
    Dann begann alles schiefzugehen.
    Die Spur verschwand im Wald, was einfach nicht möglich sein konnte. Wagen konnten nicht durch Büsche krachen und sich an Bäumen vorbeizwängen, ohne Spuren zu hinterlassen. Aber anscheinend war genau das geschehen. Havrick schickte Späher und eine Kompanie Schwertkämpfer vor, um die Spur wiederzufinden, während er entnervt an den Fingernägeln kaute. Sie kehrten zurück – mit einer Nachricht, die keinen Sinn ergab. Havrick, Jennar und die meisten seiner Offiziere folgten ihnen in den Wald und marschierten fünf Meilen durch schwieriges Gelände, bis sie auf die Wagen stießen. Fast alle Vorräte waren verschwunden, nur die leeren Wagen standen still mitten zwischen dicken Bäumen – ohne jeden Hinweis darauf, wie sie dort hingelangt waren, und schlimmer noch, ohne eine Spur, die ahnen ließ, wohin die Rebellen gegangen waren.
    »Es ist mir ein Rätsel, Herr«, gestand sein erster Späher.
    »Wie haben sie das gemacht?«, tobte Havrick, der seine Hoffnung auf einen leichten Sieg dahinschwinden sah.
    »Es muss Magie im Spiel gewesen sein, Herr. Es gibt keine andere Möglichkeit, wie ein Mann dort hinein- und wieder herausgelangen könnte, ohne eine Spur zu hinterlassen«, erklärte der Späher.
    »Barrett. Der Magier der Königin. Er muss es gewesen sein«, sagte Jennar.
    Havrick starrte Jennar voller Abscheu an. Dachte der Mann, dass er das Kommando führte oder irgendetwas? Nun, er würde ihn bald auf seinen Platz verweisen. »Vielleicht sollten wir Magie mit Magie bekämpfen. Gab es irgendwelche Magier in Sendric, die für uns arbeiten können?«
    Jennar seufzte. »In einer Stadt wie Sendric können nur wenige Zauberer ihr Auskommen haben. Es gibt nicht genug Leute, die es sich leisten können, für Magie zu bezahlen. Es gibt da einen alten Mann, der seine beste Zeit schon lange hinter sich hat, und einen jungen Burschen, der erst seit einem Jahr oder so hier ist …«
    »Nun, holt sie. Jede Magie ist besser als gar keine. Kümmer dich darum.«
    »Herr, diese zwei wären wahnsinnig, wenn sie gegen jemanden wie Barrett vorgehen wollten. Es ist beinahe ein Todesurteil für sie.«
    Havrick starrte ihn kalt an. »Und warum ist das meine Sorge?« Er fasste den Beschluss, dass es an der Zeit war, Jennar zu zeigen, wer wirklich der Anführer war. »Ich will, dass eine Kavalleriepatrouille in die Stadt zurückreitet und mir alle Zauberer bringt, die Ihr finden könnt. Es wird keine Ausreden geben. Schnell!«
    »Und wenn sie uns dann doch nicht helfen können, Herr?«, fragte Jennar.
    Havrick lächelte wölfisch. »Die Rebellen haben den Fehler gemacht zu denken, dass wir hier aufgeben würden. Aber dies ist unser Ausgangspunkt. Sie müssen von hier aus entweder nach Norden oder nach Osten gegangen sein, tiefer in die Wälder hinein. Also werden sich unsere zwei Kompanien Fußsoldaten in Zügen zu je zwanzig Mann auf die Suche machen; jeder Zug wird eine etwas andere Route verfolgen, bis das Lager der Rebellen gefunden

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