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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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wären die vereinten Gaben einer Hexenmeisterin und eines Zauberers noch nicht Furcht erregend genug, war dieser mächtigen Mixtur eine Portion subtraktiver Magie beigemengt, die sie im Augenblick des Todes ihres Spenders übernommen hatte, als sich der Schleier teilte. Dessen Han wirkte wie eine Art Kanal, sodass sie diese Kraft in ihrem Innern zurückbehielt, während die subtraktive Essenz durch den Schleier schlüpfte.
    Kronos drohte Nicci mit erhobener Faust. »Ganz Altur’Rang besteht nur aus Verrätern, sie haben diesen heiligen Ort entweiht. Mit ihrer Abkehr von den Lehren der Imperialen Ordnung haben sie sich vom Schöpfer abgewendet! Aber er wird sich durch unsere Hände an ihnen rächen und dieses sündige Pack bestrafen. Wir werden Altur’Rang nicht nur von ihrem Fleisch und Blut, sondern auch von ihren unerleuchteten Gedanken befreien! Dereinst wird in Altur’Rang wieder die Imperiale Ordnung herrschen, und von dort aus wird Jagang der Gerechte unter Anleitung der gerechten Lehren des Schöpfers die ganze Welt beherrschen!«
    Nicci wäre fast in Lachen ausgebrochen. Kronos hatte keinen Schimmer, dass er auf ebenjene Person einredete, der Jagang den Titel »der Gerechte« zu verdanken hatte. Damals hatte sie dem Kaiser zu verstehen gegeben, dass er mit solchen öffentlichen Urteilssprüchen unter seiner Herrschaft zahlreiche Menschen würde auf seine Seite ziehen können, ohne gegen sie kämpfen zu müssen. Der Name, den sie ihm gegeben hatte, würde die Menschen in Scharen zu ihm überlaufen lassen.
    Mit ihrer Einschätzung hatte sie mehr als richtig gelegen, da viele die bloße Absicht mit der bereits vollbrachten Tat gleichsetzten. Vielen, die so gut wie nichts über ihn und seine Imperiale Ordnung wussten, erschien der Jagang von ihr zugesprochene Titel als vollkommen gerechtfertigt. Es erstaunte sie immer wieder, dass man eine große Zahl von Menschen mit einer bloßen Behauptung von etwas überzeugen konnte, so unwahr diese auch sein mochte. Vermutlich waren die meisten einfach nur erleichtert, dass ihnen jemand das Denken abnahm.
    Dank Kronos’ Wutausbruch hatte sie etwas Zeit gewonnen, sich zu erholen. Jetzt, da ihre Kräfte allmählich wiederkehrten, durfte Nicci keinen Moment länger zögern. Mit gestrecktem Arm richtete sie ihre Faust nach oben, auf ihn. Ihre Kraft sollte sich über die gesamte Länge ihres Armes entwickeln und dann in einem Punkt unmittelbar jenseits ihrer Faust bündeln. Auch wenn das nicht unbedingt erforderlich war, sie wollte es so machen, und sei es nur, weil es ihr Spaß machte, Kronos offen zu drohen.
    Er vertraute ganz auf seine Fähigkeiten und seine Kraftschilde und fühlte sich durch ihre feindliche Geste nur genötigt, noch mehr in Rage zu geraten. »Wie könnt Ihr es wagen, mir zu drohen …«
    Sie entfesselte einen konzentrierten Blitz: einen Furcht erregenden, alles vernichtenden Strang aus miteinander verwobener additiver und subtraktiver Magie, der durch die magischen Schilde fuhr wie ein Lichtblitz durch ein Blatt Papier und ein melonengroßes Loch mitten in seine Brust sprengte.
    Schlagartig weiteten sich Kronos’ Augen, sein Mund klaffte auf in stummem Schock, als sein Verstand das Unabänderliche registrierte.
    Das Loch gewährte Nicci freien Blick in den Himmel. Fast augenblicklich presste der Druck im Innern seines Körpers die Reste der umliegenden Organe in diese Leere und durch die entstandene Öffnung nach außen, derweil Kronos’ Körper, tödlich getroffen, nach hinten sank.
    Er hatte nicht gewusst, dass seine Kräfte den ihren nicht ebenbürtig waren, denn er konnte nur Schilde aus additiver Magie erzeugen, aber diese Art von Schilden war gegen subtraktive Magie nur von begrenztem Nutzen.
    Sofort griff alles rings um sie her zu den Waffen. Bogensehnen wurden von kräftigen Muskeln bis an die Wange gerissen, Arme reckten sich bis hinter den Kopf, in den Händen Speere, deren eiserne Spitzen sich gemeinsam mit Schwertern, Äxten und Lanzen auf sie richteten.
    Unverzüglich entfesselte Nicci einen Sturm aus konträrer ineinander verschlungener Magie, deren zerstörerische Kräfte im Augenblick ihrer Zündung die Offizierszelte dem Erdboden gleichmachten und unter die Soldaten auf der Hügelkuppe fuhren. Die vernichtende Erschütterung breitete sich mit atemberaubender Geschwindigkeit ringförmig aus und riss ihnen das Fleisch von den Knochen, bis der plötzliche Blutschwall den Boden in einen morastigen Sumpf verwandelte.
    Die zu diesem Sturm

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