Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
in der Falle saß, und diese Angst gab seinen Muskeln neue Energie, als er mit letzter Kraft sein Schwert schwang. Es war nicht schwer, sich vorzustellen, dass diese seltsame dunkle Masse ihn umfangen und letztendlich ersticken würde, wenn sie ihn nicht schon vorher dadurch tötete, dass sie ihm das Fleisch von den Knochen ätzte.
    Unter Aufbietung seiner ganzen Körperkraft gelang es Richard, sein Schwert immer wieder hochzureißen und eine Bresche in die schier undurchdringliche Wand aus dieser Substanz zu schlagen, doch war er letztlich drauf und dran, zu scheitern, denn seine Bemühungen machten seinen Widersacher zunehmend stärker.
    »Lord Rahl, ich muss unbedingt zu Euch!«
    Cara hatte die tödliche Gefahr klar erkannt, in der er sich befand, und wollte mit allen Mitteln einen Weg finden, ihm aus der Klemme zu helfen, aber wie er stand sie der Situation völlig ratlos gegenüber.
    »Cara, hört mir zu. Wenn Ihr Euch in diesem Geflecht verfangt, werdet Ihr darin umkommen. Haltet Euch fern davon – und was immer Ihr tut, berührt es auf keinen Fall mit Eurem Strafer. Ich werde mir schon etwas einfallen lassen.«
    »Dann sputet Euch und tut etwas, ehe es zu spät ist.«
    Als ob er das nicht längst versuchte! »Lasst mir nur eine Minute Zeit zum Nachdenken.«
    Um wieder zu Atem zu kommen, lehnte er sich keuchend unweit seines Bettzeugs mit dem Rücken gegen den schützenden Stamm einer hoch gewachsenen Föhre und versuchte, sich eine Fluchtmöglichkeit zu überlegen. Rings um den Baum war kaum noch Platz, und es würde nicht mehr lange dauern, bis auch dieser wenige Platz verschwunden sein würde. Aus den Wunden, wo ihn die rätselhafte Substanz berührt hatte, rann ihm das Blut über die Arme, und die Wunden brannten und pochten mit einer Heftigkeit, die jeden klaren Gedanken erschwerte. Er musste unbedingt einen Weg finden, durch dieses klebrige Fadengewirr zu gelangen und sich daraus zu befreien, ehe es ihn endgültig eingeschlossen hatte.
    Und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
    Benutze das Schwert für den Zweck, für den es sich am besten eignet.
    Ohne einen weiteren Augenblick zu verlieren, löste sich Richard mit einem Schritt vom Baum, wirbelte herum, holte aus und schwang das Schwert unter Aufbietung seiner ganzen Körperkraft so wuchtig wie nur irgend möglich. Wissend, dass sein Leben davon abhing, legte er seine ganze Wut, seine ganze Energie in diesen einen mit letzter Kraft geführten Schlag. Pfeifend flog die Klingenspitze mit der Geschwindigkeit eines Blitzes heran und bohrte sich in den Stamm – mit einem lauten Krachen, das wie der Einschlag eines Blitzes klang und ebenso große Wirkung zeitigte. Der Baumstamm zersplitterte, schartige Holzsplitter flogen in alle Richtungen davon. Größere Bruchstücke kreisten sirrend durch die Luft, während kleinere Späne und ein wahrer Regen aus Rindenstücken im klebrigen Gewirr dahinter hängen blieben.
    Dann begann der Baum zu kippen, und mit einem Ächzen brach die weit in den Himmel ragende Krone der mächtigen Föhre durch das dichte Laubdach. Immer schneller stürzte die Föhre durch die dicht beieinander stehenden Bäume und riss auf ihrem Sturz durch den zugewucherten Wald mit ihrem gewaltigen Gewicht mächtige Äste von anderen Bäumen ab.
    Wo der Stamm das verworrene Geflecht überragt hatte, zerfetzte er im Fallen die Fäden über ihm und riss dabei die zähen Stricke mit, ehe er krachend auf das Gewirr aus klebrigen Strängen stürzte, dieses zu Boden drückte und unter dem Rest seines Stammes sowie einem dichten Dach aus Zweigen begrub.
    Ehe das Netz Gelegenheit hatte, sich neu zu bilden und die klaffende Lücke zu schließen, sprang Richard mit einem Satz auf den Stamm, als dieser nach dem Aufprall auf dem Boden wieder nach oben federte, breitete die Arme aus und ließ sich in die Hocke fallen, um das Gleichgewicht zu wahren. Mittlerweile hatte der Regen noch weiter zugenommen, infolgedessen war der Stamm recht glitschig. Kaum war der mächtige Stamm nach einem Durchfedern auf dem Waldboden zur Ruhe gekommen, nutzte Richard die Gelegenheit und lief, noch während ein Regen aus kleinen Zweigen, Rindenstücken, Ästen, Nadeln und Blättern auf ihn niederging, der Länge nach über den mächtigen Föhrenstamm, indem er ihn wie eine Brücke über das klebrige Netz benutzte.
    Endlich aus der Falle befreit, langte er keuchend bei Cara an. Diese hatte ihn kommen sehen und war auf einen kräftigen Ast geklettert, um ihm notfalls die

Weitere Kostenlose Bücher