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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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tat? Er wusste, wie sehr sie den Menschen in den Midlands zugetan war, ebenjenen Menschen, über die sie einst geherrscht hatte, also würde sie vermutlich wollen, dass er sie aus seinen Gedanken verbannte und stattdessen diese Menschen zu retten versuchte. Bestimmt würde sie sagen, es stehe zu viel auf dem Spiel, um ihr hinterherzulaufen.
    Andererseits, wenn er an ihrer Stelle verschollen wäre, würde sie ihn um nichts in der Welt aufgeben.
    Aber ganz gleich, wie Kahlan sich entscheiden würde, was für ihn zählte, war ihr Leben, es bedeutete ihm alles.
    Und als er sich schließlich fragte, ob Shota nicht vielleicht Recht hatte und er die Vorstellung der Gefahr, die Kahlans Verschwinden für den Rest der Welt bedeutete, nicht vielleicht doch als Ausrede benutzte, entschied er, dass es fürs Erste das Klügste wäre, das Thema zu wechseln – zumindest so lange, bis sich eine bessere Möglichkeit fand, die nötige Hilfe zu beschaffen, und er etwas Zeit gewonnen hatte, um seinen Mut zu sammeln und seinen Entschluss zu festigen.
    »Was hat es eigentlich mit diesem Wesen auf sich«, fragte er und machte eine unbestimmte Geste, »dieser Bestie, die mich verfolgt?« Aus seiner Stimme war alle Leidenschaft gewichen, und zum ersten Mal wurde ihm bewusst, wie sehr ihn der lange Marsch über den Pass erschöpft hatte, ganz zu schweigen von den nebelhaften Tagen des Ritts aus der Alten Welt hierher. »Könnt Ihr mir vielleicht dazu etwas sagen?«
    Mit dieser Frage fühlte er sich auf sichererem Boden, schon allein deswegen, weil die Bestie nicht nur seine Suche nach Kahlan, sondern auch die Mission gefährden konnte, zu der zurückzukehren ihn Shota drängte.
    Sie musterte ihn einen Moment lang, dann antwortete sie ihm in einem deutlich milderen Tonfall als zuvor, so als hätten sie, ohne es zu merken, wortlos eine Waffenruhe vereinbart, um die Heftigkeit ihres Streits ein wenig abzumildern. »Dieses Wesen, das dich verfolgt, ist längst nicht mehr dasselbe Wesen, das es war, als es erschaffen wurde. Es ist durch die Geschehnisse längst mutiert.«
    »Mutiert?« Plötzlich hatte Cara einen bestürzten Ausdruck im Gesicht. »Was soll das heißen? Mutiert zu was?«
    Shota maß die beiden mit einem prüfenden Blick, als wollte sie sich vergewissern, dass sie ihre Aufmerksamkeit hatte.
    »Zu einer Blutbestie.«

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    »Eine Blutbestie?«, wiederholte Richard.
    Cara trat dicht neben ihn. »Was soll denn das nun wieder sein?« Shota holte tief Luft, ehe sie zu ihrer Erklärung ansetzte. »Nun, es handelt sich nicht mehr einfach nur um eine Bestie, die, wie zum Zeitpunkt ihrer Entstehung, mit der Unterwelt verbunden ist, denn durch eine Unachtsamkeit hat sie eine Kostprobe deines Blutes bekommen, Richard. Schlimmer noch, sie hat diese Kostprobe mithilfe subtraktiver Magie erhalten – einer Magie, die ebenfalls mit der Unterwelt verbunden ist. Erst dieser Vorfall hat sie zur Blutbestie gemacht.«
    »Und … was heißt das nun?«, wollte Cara wissen.
    Shota beugte sich näher und senkte die Stimme, bis sie kaum mehr war als ein Flüstern. »Es bedeutet, dass sie jetzt ungemein viel gefährlicher ist.« Als sie sicher war, die beabsichtigte Wirkung erzielt zu haben, richtete sie sich wieder auf. »Ich bin wahrlich keine Expertin für alte, während des Großen Krieges geschaffene Waffen, aber ich glaube, wenn eine solche Bestie erst einmal auf diese Weise vom Blut ihres Opfers gekostet hat, ist es völlig unmöglich, sie jemals wieder zur Umkehr zu bewegen.«
    »Na schön, sie wird also niemals aufgeben.« Richard legte seine Hand auf das Heft seines Schwertes. »Was könnt Ihr mir sagen, das mir helfen würde, sie zu töten oder sie wenigstens aufzuhalten oder in die Unterwelt zurückzuschicken? Was genau tut diese Bestie, und woher weiß sie, dass ich …«
    »Nein, nein.« Shota machte eine abwiegelnde Handbewegung. »Du versuchst sie dir vorzustellen als eine ganz gewöhnliche Gefahr, die dir überall auflauern könnte. Du versuchst, ihr ein Wesen zu geben, ihr ein eindeutiges, charakteristisches Verhalten zuzuschreiben, aber so etwas besitzt sie nicht. Das ist ja gerade das Besondere an dieser Bestie – das Fehlen einer typischen Charakteristik, eines Wesens. Oder jedenfalls eines Wesens, mit dem man etwas anfangen könnte, da ihr Wesen sich eben gerade dadurch auszeichnet, dass sie keines hat. Deshalb ist ihr Tun vollkommen unvorhersehbar.«
    »Das ergibt doch keinen Sinn.« Richard verschränkte die Arme und fragte sich

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