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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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außerdem würden wir einer Konfrontation mit ihnen aus dem Weg gehen, und das ist etwas, auf das ich wirklich gern verzichten würde. Ich liebe meinen Großvater, ich möchte mich nicht gegen ihn zur Wehr setzen müssen.«
    »Ich sage es nur ungern«, sagte Cara, »aber mir erscheint das auch sinnvoller.«
    »Ich bin derselben Meinung«, erklärte Rikka.
    »Also gut, ruf die Sliph.« Sich mit einer Hand das Haar aus dem Gesicht haltend, spähte sie noch einmal hinab in den Brunnen. »Und beeil dich, bevor sie neugierig werden, warum ich so lange brauche.«
    Ohne eine Sekunde zu zögern, streckte Richard seine geballten Fäuste über den Brunnenrand. Er musste seine Gabe auf den Plan rufen, um die Sliph herbeizurufen, und sich auf seine Talente zu berufen gehörte nicht eben zu den Dingen, in denen er geübt war. Doch dann fasste er einen Entschluss: Er hatte es schon einmal getan, nun würde er es eben wieder tun müssen.
    Er ließ seine Anspannung von sich abfallen. Sofort löste das ehrliche und brennende Bedürfnis, zu tun, was immer er tun musste, um Kahlan zu helfen, tief in seinem Innern sein Verlangen aus. Deutlich spürte er, wie es aus dem Kern seines Seins tosend an die Oberfläche schoss, ihm den Atem raubte. Das machtvolle Gefühl in seinem Innern ließ ihn die Bauchmuskeln anspannen.
    Zwischen seinen ausgestreckten Handgelenken flammte ein Licht auf. Er erkannte das Gefühl augenblicklich wieder und presste die beiden gepolsterten, mit Silber durchwirkten Armbänder aneinander, die daraufhin mit einer solchen Helligkeit erstrahlten, dass er durch Fleisch und Knochen hindurch die andere Seite der schweren Silberarmbänder erkennen konnte.
    Richard konzentrierte sich voll und ganz auf sein Vorhaben, bis er keinen anderen Wunsch mehr verspürte, als dass die Sliph zu ihm komme, damit er Kahlan helfen könne. Es dürstete ihn so sehr danach, dass er es schlicht verlangte.
    Komm zu mir!
    Ein gleißendes Licht entzündete sich und zuckte unter lautem Geheul wie ein Blitz genau in der Mitte des Brunnenschachts in die Tiefe, doch statt des Donnengrollens vernahm man ein lautes Knistern, als das Gemisch aus Licht und Feuer die Luft mit lautem Getöse zerriss und mit unfassbarer Geschwindigkeit in die Tiefen der Dunkelheit hinabschoss.
    Alle, die um den Brunnenrand herumstanden, warfen einen bangen Blick in den vom Blitz erhellten Brunnenschacht, nur Nicci dachte daran, sich außerdem noch umzusehen, und hielt ein Auge auf den Raum ringsum. Offenbar befürchtete sie, die Bestie könnte plötzlich auftauchen. Das Echo der Energie, die Richard in den Brunnen hinabgejagt hatte, brauchte lange, bis es endgültig verklungen war, aber schließlich herrschte wieder völlige Stille.
    Und in dieser Stille der Burg, in der Ruhe dieses Berges aus totem Gestein, der sich ringsum und über ihnen auftürmte, war plötzlich ein fernes, tiefes Grollen zu hören.
    Das Grollen von etwas, das zum Leben erwachte.
    Eine immer stärker werdende Kraft brachte den Boden zum Zittern, bis aus den Ritzen und Spalten Staub aufzusteigen begann und kleine Steinchen über den bebenden Steinfußboden hüpften.
    Ganz unten in den fernen Tiefen begann der Brunnen sich mit etwas zu füllen, das, vom heulenden Kreischen extrem hoher Geschwindigkeit begleitet, mit unglaublichem Tempo den Schacht heraufgeschossen kam. Das Heulen schwoll immer mehr an, als die Sliph, dem Ruf folgend, nach oben raste.
    Die drei Frauen traten vom Brunnenrand zurück, als die silbrig schimmernde Masse nach oben schwappte und mit einer Plötzlichkeit zum Stillstand kam, der eine gewisse Eleganz nicht abzusprechen war.
    In der Mitte des schwappenden, silbrigen Beckens entstand ein metallisch glänzender Höcker, der sich über den Rand der steinernen, den Brunnen einfassenden Ummauerung erhob. Scheinbar wie von selbst zog er sich zu einem massigen Körper zusammen, der zu einer erkennbaren Gestalt heranwuchs, deren glänzende Oberfläche, einem flüssigen Spiegel gleich, den gesamten Raum ringsum reflektierte, immer höher wuchs, sich verformte und dabei die auf ihrer Außenseite gespiegelten Bilder verzerrte.
    Es sah in der Tat aus wie flüssiges Quecksilber.
    Die noch immer in die Höhe wachsende Gestalt verzog sich weiter, bildete Flächen und Kanten, Falten und Rundungen aus, bis schließlich das Gesicht einer Frau entstand.
    Ein silbriges Lächeln breitete sich über das Gesicht, ausgelöst, so schien es, durch das Wiedererkennen. »Du hast mich gerufen, Herr?«
    Die

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