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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Inspiration der Menschen.
    Ihr habt gehandelt und Euch befreit, weil sie Euch die Schönheit des Lebens, die Erhabenheit des Menschen vor Augen geführt hat – etwas, das Ihr zuvor nicht für möglich gehalten hättet. Und weil die Bevölkerung von Altur’Rang in der Statue ebenfalls die Möglichkeit dessen, was sein sollte, zu erkennen vermochte, hat sie sich von ihr inspirieren lassen, sich gegen die Tyrannei zu erheben, die ihr Leben zu zerstören drohte. Mit dem Kopieren bereits vorhandener Statuen, mit der Einhaltung allgemein akzeptierter Normen, wie sie in der Alten Welt für Statuen galten, die den Menschen als schwach und unfähig darstellten, wäre das nicht möglich gewesen – wohl aber durch eine Idee der Schönheit, eine Vision der Erhabenheit, wie sie in meiner Arbeit Gestalt angenommen hatte.
    Und dabei habe ich mitnichten gegen das Charakteristische des von mir verwendeten Marmors verstoßen, im Gegenteil: Vielmehr habe ich seine Eigenarten zu nutzen gewusst, um etwas anderes zu erreichen als das, was üblicherweise daraus geschaffen wurde. Um mein Ziel zu verwirklichen, befasste ich mich mit den Eigenschaften des Steins, lernte, ihn zu bearbeiten und versuchte zu verstehen, was sich darüber hinaus mit ihm machen ließe. Ich ließ mir von Victor die besten Werkzeuge anfertigen, die mich in die Lage versetzten, die Arbeiten so auszuführen, wie mir dies für meine Zwecke erforderlich schien. So gelang es mir schließlich, das, was ich schaffen wollte – und was vor mir noch nie jemand versucht hatte -, Wirklichkeit werden zu lassen.
    Meiner Meinung nach kann Magie ebenso funktionieren, ja, ich bin überzeugt, dass solche originellen Ideen bei der Schaffung von Waffen aus Menschen eine Rolle gespielt haben müssen. Schließlich waren diese Waffen vor allem wegen ihrer Originalität so wirkungsvoll – weil niemand sie bis dahin erdacht oder gar gesehen hatte. Irgendjemand hatte es also offenbar verstanden, Magie in einem schöpferischen Sinne anzuwenden. Und genau das ist es, was Jagang meiner Meinung nach derzeit wiederum mit der Magie macht. Er hat sich mit einigen Errungenschaften aus der Zeit des Großen Krieges befasst – mit den damals geschaffenen Waffen – und daraus seine Schlüsse gezogen.
    Das Bemerkenswerteste bei dieser Art des schöpferischen Tuns ist weniger die Arbeit selbst als vielmehr die Idee und Vision, die letztendlich erst den Erfolg der Bemühungen garantieren – ganz so, wie man Tischler und Maurer, die zuvor nur einfache Wohnhäuser und Scheunen gebaut haben, für die Errichtung eines Palasts heranziehen kann. Bei der Entstehung von Palästen ist nicht so sehr deren körperliche Leistung bemerkenswert, sondern der Akt der schöpferischen Erkenntnis, der ihr eine Richtung gibt.«
    Nicci, voll konzentriert, nickte kaum merklich, während sie seine Worte abwog. »Ich kann durchaus erkennen, dass dein Gedanke nicht die krude Idee ist, für die ich ihn zunächst hielt. Bislang bin ich dieser Art zu denken noch nicht begegnet und werde darüber nachdenken müssen, welche Möglichkeiten sich damit auftun. Womöglich bist du der Erste, der den Mechanismus hinter Jagangs heimtückischem Plan – oder, was das betrifft, hinter den Schöpfungen der Zauberer aus alter Zeit – wirklich verstanden hat. Das würde auch vieles erklären, was mich schon seit Jahren quält.«
    In Niccis Worten schwang der Respekt vor einer Idee mit, die sie trotz ihrer Neuartigkeit vollkommen nachvollziehen konnte. Niemand, mit dem Richard jemals über Magie gesprochen hatte, hatte auf seine Ideen mit solch kenntnisreichem Feingefühl reagiert. Ihm war, als hätte zum allerersten Mal jemand wirklich begriffen, wie er die Dinge sah.
    »Na ja«, sagte er, »schließlich musste ich mit Jagangs Schöpfungen fertig werden. Ich sagte es bereits, dieser Nicholas hat jede Menge Ärger gemacht.«
    Nicci betrachtete sein Gesicht einen Moment lang im trüben Licht.
    »Richard, nach allem, was ich in Erfahrung bringen konnte«, sagte sie schließlich mit sanfter Stimme, »war Nicholas nicht Jagangs eigentliches Ziel. Nicholas war nur eine Fingerübung.«
    »Fingerübung!« Richard ließ seinen Kopf nach hinten gegen die Felswand sacken. »Also, ich weiß nicht, Nicci, da bin ich mir nicht so sicher. Nicholas der Schleifer war eine ungeheuerliche Schöpfung und ein übler Bursche. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie viel Ärger er uns gemacht hat.«
    Nicci zuckte mit den Schultern. »Du hast ihn

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