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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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vom Leib. Anschließend ließ der fromme Zauberer den Mann als Denkzettel schreiend und zuckend liegen und ging wieder nach drinnen, um sein Geschäft mit der Tochter zu Ende zu bringen. Der arme Kerl hat sich in stundenlangem Todeskampf gewunden; meine Leute berichteten, es sei das Schlimmste gewesen, was sie je gesehen haben. Seitdem hat niemand mehr so recht den Mund aufzumachen gewagt, wenn Kronos ein Auge auf eine Frau geworfen hatte.«
    In der Menge wurde unruhiges Gemurmel laut. Die Geschichte hatte viele Anwesende schockiert und wütend gemacht. Die Aussicht, dass dieser Mann Befehl hatte, ein Exempel an ihnen zu statuieren, hatte nicht wenige in Angst und Schrecken versetzt.
    Nicci dagegen schienen die Berichte über dieses Ausmaß der Brutalität nicht sonderlich zu schockieren. Nach längerem Nachdenken schüttelte sie schließlich den Kopf.
    »Mir ist dieser Ordensbruder unbekannt, allerdings trifft das auf eine ganze Reihe von ihnen zu.«
    Ishaqs dunkle Augen wechselten zwischen ihr und Richard hin und her. »Was werden wir jetzt tun? Truppen, und dann noch ein Zauberer, das klingt nicht gut. Aber Ihr habt doch sicher schon eine Idee, oder?«
    Einige in der Menge bekundeten ihre Übereinstimmung mit Ishaqs Äußerung, indem sie Richard nach seiner Meinung fragten, doch der verstand nicht recht, was es da zu diskutieren gab.
    »Ihr alle habt schon erfolgreich gekämpft und dadurch eure Freiheit erlangt«, verkündete Richard. »Deshalb möchte ich vorschlagen, dass ihr den Kampf jetzt nicht aufgebt.«
    Eine Reihe von Männern nickte, jeder von ihnen wusste nur zu gut, was es hieß, unter der Geißel der Imperialen Ordnung leben zu müssen. Aber sie hatten auch die Erfahrung gemacht, was es bedeutete, sein Leben in Freiheit selbst gestalten zu können. Nichtsdestoweniger schien sich klammheimlich eine gewisse Furcht über die allgemeine Stimmung in der Menge zu legen.
    »Aber jetzt seid Ihr ja hier, um uns anzuführen, Lord Rahl«, rief einer der Männer. »Ich bin sicher, Ihr habt schon größeren Gefahren die Stirn bieten müssen. Mit Eurer Hilfe können wir diese Soldaten zurückschlagen.«
    In der aufkommenden Dämmerung musterte Richard die ihm erwartungsvoll entgegenstarrenden Gesichter der Männer.
    »Ich fürchte, ich werde nicht bleiben können. Ich habe etwas von äußerster Wichtigkeit zu erledigen und muss gleich morgen früh bei Tagesanbruch aufbrechen.«
    Schockiertes Schweigen schlug ihm entgegen.
    »Aber die Soldaten sind doch nur noch wenige Tage entfernt«, traute sich einer der Anwesenden schließlich zu rufen. »So lange werdet Ihr doch gewiss bleiben können, Lord Rahl.«
    »Wenn ich könnte, würde ich euch hier gegen diese Soldaten zur Seite stehen, wie ich es auch früher schon getan habe, aber im Augenblick kann ich es mir nicht leisten, meine Abreise so lange hinauszuzögern. Ich werde den Kampf an anderer Stelle führen. Es ist derselbe Kampf, im Geiste werde ich also bei euch sein.«
    Der Mann schien wie benommen. »Aber es sind doch nur wenige Tage …«
    »Begreifst du nicht, dass weit mehr als das auf dem Spiel steht? Wenn ich bleibe und wir die Soldaten besiegen, die auf dem Weg hierher sind, um euch alle umzubringen, werden letztendlich immer mehr von ihnen kommen. Deshalb müsst ihr imstande sein, euch aus eigener Kraft zu verteidigen. Ihr könnt nicht darauf vertrauen, dass ich auf unbestimmte Zeit hier bleibe und euch jedes Mal helfe, eure Freiheit zu verteidigen, sobald Jagang Soldaten schickt, um Altur’Rang zurückzuerobern. Die Welt ist voller Orte wie Altur’Rang, die alle vor der gleichen harten Prüfung stehen. Früher oder später werdet ihr ohnehin die Verantwortung für eure Verteidigung übernehmen müssen, warum also nicht gleich jetzt?«
    »Ihr wollt uns also im Augenblick unserer größten Not im Stich lassen?«, rief ein anderer.
    »Ihr habt euch das Recht erkämpft, hier und jetzt in Freiheit zu leben«, erwiderte Richard, »nun müsst ihr das Feuer und die Leidenschaft aufbieten, für ein dauerhaftes Leben in Freiheit eigenständig zu kämpfen. Die Freiheit zu bewahren ist schwierig, denn sie ist ein leicht vergängliches Gut. Sie wieder zu verlieren, bedarf es nichts weiter als mutwilliger Gleichgültigkeit.«
    Mit erhobenem Arm deutete Richard hinter sich auf die Statue, die sich stolz im Nachglanz der untergehenden Sonne erhob. »Dieser Wille nach Freiheit, der Wille, das Leben zu schätzen, ist es, der den Geist jener Statue ausmacht, die wir alle

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