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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Stimme, sondern auch aller Mut verließ.
    »Und diese Späher sind sicher, dass sie hierher marschieren?«, hakte sie nach. »Könnte es nicht sein, dass sie auf ihrem Marsch nach Norden die Stadt nur streifen?«
    »Sie marschieren nicht nach Norden.« Victor zog eine Braue hoch. »Sondern sie kommen von dort.« Er wies gen Norden. »Es sind schlachterprobte Kampfeinheiten. Schlimmer, irgendwo unterwegs haben sie einen dieser Priester aufgelesen.«
    Der versammelten Menge stockte hörbar der Atem. Die Neuigkeit ging tuschelnd durch die Reihen, bis die ersten Anwesenden Fragen zu stellen begannen, wobei einer den anderen zu übertönen versuchte.
    Nicci hob eine Hand und bat um Ruhe; die minimale Geste genügte, um auf dem mit Marmorstufen bedeckten Hang, über den sich allmählich Dunkelheit senkte, wieder Ruhe einkehren zu lassen. In der angespannten Stille beugte sie sich zu dem finster dreinblickenden Schmied herab, wobei sich ihre Stirn verdüsterte wie die eines Falken, der soeben sein Abendmahl erspäht hatte.
    »Sie haben einen Zauberer dabei?«, raunte sie.
    Victor war einer der wenigen, die nicht ängstlich zurückwichen. »Angeblich handelt es sich bei dem Mann um einen Hohepriester der Glaubensgemeinschaft der Imperialen Ordnung.«
    »Sämtliche Ordensbrüder in dieser Glaubensgemeinschaft sind Zauberer«, gab Ishaq zu bedenken. »Das sind keine guten Nachrichten, wirklich nicht.«
    »Dem lässt sich schwerlich widersprechen«, stellte Victor nüchtern fest. »Nach den Berichten unserer Männer besteht jedenfalls kein Zweifel, dass dieser Kerl ein Zauberer ist.«
    Wieder ging besorgtes Getuschel durch die Menge. Einige wetterten, diese Entwicklung habe überhaupt nichts zu besagen, sie würden ohnehin jeden Versuch der Imperialen Ordnung, Altur’Rang zurückzuerobern, zurückschlagen, andere dagegen waren beileibe nicht so sicher, wie man sich verhalten sollte.
    Den Blick in die Ferne gerichtet, dachte Nicci über das Gehörte nach, bis sie sich schließlich abermals an Victor wandte. »Wissen die Späher seinen Namen, oder haben sie sonst irgendwelche Informationen, die uns helfen könnten, ihn zu identifizieren?«
    Victor hakte seine Daumen in den Gürtel und nickte ihr einmal knapp zu. »Der Name des Hohepriesters lautet Kronos.«
    »Kronos …«, murmelte sie nachdenklich.
    »Die Späher, die die Truppen gesichtet haben, waren nicht auf den Kopf gefallen«, erklärte Victor ihr. »Niemand hatte sie gesehen, also haben sie die Soldaten umgangen und sich unter die Bevölkerung einer auf der Marschroute des Heeres liegenden Ortschaft gemischt und dort ihr Eintreffen abgewartet. Ein paar Nächte lang hatten die Soldaten unmittelbar vor der Ortschaft ihr Lager aufgeschlagen, um ihre Kräfte zu sammeln und sich mit frischen Vorräten einzudecken. Dabei müssen sie offenbar alles, was nicht niet- und nagelfest war, aus dem Ort fortgeschleppt haben. Sobald sie betrunken waren, wurden sie so gesprächig, dass meine Männer die wesentlichen Züge dessen, was sie planten, heraushören konnten, und das war mitnichten nur die Beendigung des Aufstandes in Altur’Rang. Ihr Befehl lautete, die Revolte niederzuschlagen, und zwar ohne jede Rücksichtnahme. Sie behaupteten, den Befehl zu haben, an den Leuten hier ein Exempel zu statuieren, was sie offenbar für keine sonderliche Herausforderung halten, da sie sich schon ganz offen auf das Vergnügen freuen, das sie nach ihrem Sieg erwartet.«
    Es war, als hätte sich eine Decke des Schweigens über die Menge gebreitet.
    »Des Weiteren berichten sie, dieser Kerl, Kronos, sei ein frommer Bursche von durchschnittlicher Körpergröße und mit blauen Augen. Angeblich soll er sich den Saufgelagen der Soldaten nicht angeschlossen und den Bewohnern der Ortschaft stattdessen mehrfach weitschweifige Vorträge über die Notwendigkeit gehalten haben, dem Schöpfer auf seinem einzig wahren Weg zu folgen, indem sie ihren ganzen Besitz zum Wohle ihrer Mitmenschen, der Imperialen Ordnung und ihres geliebtes Kaisers spendeten.
    Wie sich jedoch herausstellte, ist er, wenn er gerade nicht predigt, ein wahrer Lüstling, den es offenbar wenig schert, mit wem er ins Bett steigt oder ob die Frau überhaupt willens ist. Als ein ziemlich aufgebrachter Mann lautstark Lärm schlug, weil seine Tochter auf Kronos’ Geheiß einfach auf der Straße aufgegriffen und verschleppt wurde, war der gute Ordensmann sogleich zur Stelle und brannte dem bedauernswerten Wicht mit einem Energieblitz die Haut

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