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Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Titel: Das Schwert des Königs - Dark City ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brunnen Verlag
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gerührt, «als würden sie miteinander tanzen! Und die Farben! Seht ihr die Farben?»
    «Ganz schön heiß», meinte Katara. «Ich bin froh, dass wir nicht an einen Pflock gebunden mittendrin stehen.»
    Miro sagte nichts. Er war in Gedanken versunken. Er erinnerte sich an Nayati und daran, worüber sie geredet hatten, kurz bevor sich der Wolf Drakars Soldaten zum Kampf gestellt hatte. Ich brauche dich!, hatte Miro innerlich geschrien, während er sich an das weiße Fell des Wolfes gekrallt und sich hundeelend gefühlt hatte. Was soll ich ohne dich tun?
    Führe sie zum König!, hatte ihm Nayati geantwortet. Er wartet auf euch. Er ist der Einzige, der Dark City retten kann! Geht!
    Miro wurde es wieder ganz mulmig zumute, als er an dieses letzte Gespräch zwischen ihm und dem Wolf zurückdachte. Er wünschte sich, Nayati wäre noch immer bei ihnen und er könnte ihn um Rat fragen. Er brauchte ihn. Er brauchte seine Weisheit. Seine Lebenserfahrung. Wie sollte er das Team führen, wenn er selbst keine Ahnung hatte, in welche Richtung sie gehen sollten? Er fühlte sich verantwortlich für die Mission und gleichzeitig hoffnungslos überfordert.
    Katara hatte ihn einen Feigling genannt. Er hätte nie gedacht, dass ihn diese Aussage so treffen würde. Er wollte kein Feigling sein. Er wollte, dass sich seine Freunde auf ihn verlassen konnten, wenn es darauf ankam. Er wollte stark und mutig sein und das Team furchtlos anführen, ganz egal, welche Hindernisse sie zu überwinden hatten. Stattdessen musste er feststellen, dass er immer wieder über seinen eigenen Charakter stolperte. Mal war es seine Feigheit, mal war es seine Arroganz, die ihm in die Quere kamen, und manchmal war es auch nur die Erfahrung, die ihm fehlte, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. In jedem Fall blieb die Verantwortung an ihm hängen, und die Last dieser Verantwortung war schwerer als ein Rucksack voller Steine. Sie machte ihm Angst. Was, wenn die Mission seinetwegen scheiterte? Was, wenn er versagte?
    Er schaute sich nach Katara um. Sie stand ihm schräg gegen-über, und der Widerschein des Feuers spielte auf ihrem Gesicht. Die andern haben es sich zu leicht gemacht, sie wieder in die Gruppe aufzunehmen, dachte er. Wie soll ich wissen, ob sie es wirklich aufrichtig meint? Sein Vater hatte ihm jedes Jahr versprochen, an seiner Geburtstagsparty dabei zu sein. Doch jedes Mal kam ihm in letzter Minute irgendeine Besprechung dazwischen, die wichtiger war als sein eigener Sohn. Seine Mutter hatte ihm nach der Scheidung hoch und heilig versprochen, ihn immer zu besuchen. Alles nur leere Worte. Das letzte Mal, dass sie sich die Mühe machte, ihn wenigstens anzurufen, lag bereits Jahre zurück. Wenn er nicht einmal dem Wort seiner eigenen Eltern trauen konnte, wie sollte er dann Katara trauen, einem Mädchen, das er im Grunde überhaupt nicht kannte?
    Auch seine Gabe, anderer Leute Gedanken hören zu können, half ihm hier nicht weiter. Er hatte nämlich feststellen müssen, dass er meist nur solche Gedanken verstehen konnte, die an ihn gerichtet waren. Einerseits fand er das im Falle Kataras sehr frustierend, andererseits bewahrte ihn diese Beschränkung wenigstens davor, ständig zu hören, was andere dachten.
    Und da war noch etwas anderes, das ihn beschäftigte.
    Was ist, wenn wir Arlo nicht finden ?, überlegte er, während er in die Feuersbrunst hineinstarrte. Joash hat Recht. Wir wissen eigentlich rein gar nichts, das uns weiterhilft. Noch sind alle voller Zuversicht, aber spätestens wenn wir tagelang ziellos in der Gegend umhergestreift sind und sich unsere Vorräte erschöpft haben, wird sich die Hoffnung schnell zerschlagen. Und was machen wir dann? Über die Mauer zurückkehren können wir nicht. Wir haben uns den Weg zurück nach Dark City selbst versperrt. Und ohne Nahrung und genügend Trinkwasser werden wir hier draußen nicht lange überleben. Was wird dann aus uns werden? Und aus Dark City?
    Das Feuer loderte zum schwarzen Himmel empor. Hoch hinaus brannte es. Miro folgte mit den Augen den stiebenden Funken, die durch die heraufdämmernde Nacht schwirrten wie verspielte Glühwürmchen.
    Wo um alles in der Welt bist du, Arlo ?, rief er in den Himmel empor. Gib mir ein Zeichen, irgendetwas, damit ich weiß, wohin wir gehen sollen! Damit ich weiß, dass es dich wirklich gibt! Und dass das hier alles nicht vergebens ist! Hörst du mich?

14
    Irgendwo in nicht allzu weiter Ferne sah noch jemand anders zum Himmel empor. Es war ein kleiner

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