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Das Schwert des Normannen: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Das Schwert des Normannen: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Das Schwert des Normannen: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Schiewe
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Rechte bestätigt hatte.
    Onfroi erhob sich wieder und lächelte freundlich.
    »Wir möchten uns mit Eurer Heiligkeit versöhnen«, sagte er. »Wir sehen keinen Sinn darin, Blut zu vergießen. Wir möchten in Frieden in diesem Land leben und gute Nachbarschaft pflegen.«
    Einige schüttelten dazu entrüstet den Kopf. »Auf solche Nachbarn verzichten wir gerne«, schrie einer erbost.
    Der Papst machte eine unmutige Handbewegung, um weitere Unterbrechungen zu unterbinden.
    »Der Kaiser und ich sind zu der Einsicht gekommen, dass ein friedliches Zusammenleben mit euch Normannen nicht länger möglich ist. Mit euren Raubzügen zerstört ihr das Land, entweiht heilige Orte und hinterlasst nichts als verbrannte Erde, Witwen und weinende Kinder. Kein Christ kann diesem Treiben länger zusehen. Die Zeit für Gottes Strafgericht ist gekommen. Was sage ich, sie ist längst überfällig.«
    »Ihr habt recht, Heiliger Vater. Unrecht ist geschehen. Aber wir versprechen Besserung. Meine normannischen Brüder sind mit mir einverstanden, in Zukunft alle ungerechtfertigten Übergriffe zu ächten und die Übeltäter aufs strengste zu bestrafen.«
    »Das haben wir schon allzu oft von euch gehört. Niemand kann solchen Versprechungen noch Glauben schenken.«
    »Jetzt, da ihnen die Vernichtung droht, werden sie auf einmal brav«, rief wieder einer dazwischen.
    Onfroi ließ sich davon nicht stören. »Wir haben einen Vorschlag zu unterbreiten, der Eure Heiligkeit vielleicht umstimmen könnte.«
    Der Papst runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf, als wollte er gar nichts davon hören, doch am Ende siegte seine Neugierde. »Was soll das sein?«, fragte er kurz angebunden.
    »Wir sind bereit, dem Stuhl Petri zu huldigen und Euch und Eure Nachfolger als unsere direkten und alleinigen Lehnsherren anzuerkennen, Euch im Krieg zu unterstützen und in allem zu gehorchen.«
    Papst Leo hob die Brauen. Auch unter den anderen Anwesenden verbreitete sich erstauntes Gemurmel. Rudolf, der Schwabe, hatte sich allerdings schon eine Weile mühsam zurückgehalten, jetzt aber ließ er ein verächtliches Schnauben hören.
    »Ach, sieh an. Sie merken, dass es schlecht um sie steht und scheißen sich jetzt in die Hosen.«
    Der Mann sprach ein passables Lombardisch, wenn auch mit fremdländischem Klang. Pierron jedenfalls hatte ihn gut verstanden und warf wilde Blicke um sich. Robert war schnell zur Stelle, um ihn daran zu hindern, sein Schwert zu ziehen und sich auf den Kerl zu stürzen. Auch der Papst war über den Zwischenruf ungehalten.
    »Ihr wollt der Kirche huldigen? Ich verstehe nicht ganz.«
    »Natürlich unter der Bedingung, dass wir Frieden schließen und dass der Stuhl Petri unsere Besitzungen anerkennt und unsere Rechte schützt, wie es die Pflicht eines treuen Lehnsherrn ist.«
    Da blieb so einigen der Mund offen stehen. Andere schüttelten mit den Fäusten und redeten aufgebracht durcheinander.
    »Was für eine Frechheit«, murmelte der Erzbischof von Amalfi. »Wir sollen die Titel auf geraubtes Land auch noch anerkennen und die angemaßten Rechte einer Diebesbande schützen?«
    »Ruhe!«, brüllte plötzlich der Papst. Diese Lautstärke hätte ich ihm gar nicht zugetraut.
    »Warum sollten wir einer solchen Zumutung zustimmen?«, wandte er sich wieder an Onfroi, als es ruhiger geworden war, diesmal mit ätzendem Spott in der Stimme. »Nur, um meine Neugierde zu befriedigen, Normanne. Erklär es mir.«
    »Verzeiht, Heiliger Vater«, erwiderte Onfroi ungerührt. »Es ist doch nicht so, dass in diesem Land nur eitel Sonnenschein herrscht. Diese Herren hier«, er wies mit der Hand auf die umstehenden Fürsten in der Runde, »die bekriegen sich seit unzähligen Generationen. Nur aus diesem Grund sind wir überhaupt ins Land gekommen. Man hat uns gerufen, um ihre Kriege zu führen. Und wenn sie sich nicht gegenseitig vergiften oder anderweitig ermorden, plündern sie das Volk aus. Sarazenen fallen ungestraft in die Dörfer ein und verschleppen junge Frauen und Männer in die Sklaverei. Frieden nenne ich so etwas nicht.«
    Die Entrüstung unter den Anwesenden wuchs bei jedem seiner Worte, wahrscheinlich weil es einfach die Wahrheit war und er sie beschämte. Onfroi aber hob die Stimme, um das wütende Gemurmel zu übertönen.
    »Mit uns Normannen als Vasallen, Heiliger Vater, hättet Ihr die Macht, wirklichen Frieden im Land zu wahren. Nutzt unseren starken Arm. Auch um den wahren Glauben gegen die anmaßende Ostkirche, gegen Byzanz, zu

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