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Das Schwert des Normannen: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Das Schwert des Normannen: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Das Schwert des Normannen: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Schiewe
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entdecken. Mir liefen Tränen über die Wangen, und ich hob Schild und Lanze, um mich ebenfalls in den Kampf zu stürzen. Vielleicht war er ja nur verwundet. Und ich war doch sein Schildträger. Das mindeste war, ihn blutig zu rächen.
    »Gilbert!«, rief Fulko mich scharf zurück. »Du hast den Mann gehört. Ganz gleich, was geschieht, wir haben einen Auftrag zu erfüllen.«
    *
    Es hatte sich einfach angehört, sich Pandulf im Kampfgetümmel zu nähern. Doch jetzt, so wie die Schlacht sich entwickelte, schien es ein aussichtsloses Unterfangen. Am Kampf um den Hügel waren die Lombarden bisher gar nicht beteiligt gewesen. Überhaupt hatten wir die Übersicht verloren und im Grunde keine Ahnung, wo wir den Kerl finden sollten, außer irgendwo unter Tausenden nach seinem Banner Ausschau zu halten. Und dann?
    »Sollen wir uns etwa durch die gesamte feindliche Reiterei durchschlagen?«, fragte Bjarni. »Und wie wollt ihr ihn gefangen nehmen, wenn man fragen darf? Den umschwirren doch Leibwächter wie Schmeißfliegen den Misthaufen.«
    »Das wird sich schon ergeben«, brummte ich.
    Dabei hatte ich keinen Schimmer. Eine tiefe Niedergeschlagenheit hatte mich erfasst. Vielleicht sollten wir die Sache aufgeben. Unsere Männer wurden von den Schwaben in Stücke gehauen. Robert war vielleicht tot oder schwer verwundet. Jeden Augenblick konnten sie zum Rückzug blasen. Was bedeutete da noch Pandulf?
    »Wir schließen uns Drengots Leuten an«, bestimmte Fulko unbeirrt. »Die waren dicht an den Lombarden dran. Vielleicht sind sie noch nicht aufgerieben. Dann sehen wir zumindest weiter.«
    »Versuchen können wir es ja«, sagte ich.
    Als der Hügel endlich die Sicht auf die Ebene vor Civitate freigab, bot sich uns ein völlig unerwartetes Bild. Vor uns die römischen Fußtruppen des Papstes, aber sie marschierten in die falsche Richtung. Statt sich weiter zu nähern und die Schwaben auf ihrer Anhöhe zu unterstützen, befanden sie sich auf dem Rückzug in Richtung Civitate.
    »Ich werd verrückt!«, rief Thore. »Was ist denn in die Römer gefahren?«
    Was sich wenig später in nördlicher Richtung erkennen ließ, war noch viel überraschender. Wir hatten Richards Truppe ganz in der Nähe und in heißem Kampf gegen die lombardische Reiterei erwartet, vielleicht sogar auf der Flucht. Stattdessen waren die Felder vor uns leer. Eine breite Spur von niedergetrampeltem Weizen führte nach Norden. Und darauf lagen gefallene Krieger, tote und verletzte Pferde. Wenn man gut hinhörte, konnte man sogar die Klagen und Schreie der Verwundeten vernehmen.
    Und in der Ferne waren Reiter, die Scharen von Fußtruppen wie verirrte Schafe vor sich hertrieben und niedermachten. Das mussten unsere Ritter sein. Aber wie war das möglich? Und wo war die gegnerische Reiterei? Schließlich entdeckten wir eine Staubwolke am Horizont. Was immer von der feinen lombardischen Ritterschaft übrig geblieben war, befand sich anscheinend auf der Flucht. Erst viel später sollten wir erfahren, dass Drengot die Lombarden so rücksichtslos angegriffen hatte, dass sie vor seiner wilden Entschlossenheit geflohen waren.
    Wir starrten noch mit offenen Mündern, als Fulko auf die Truppen des Papstes zeigte, die jetzt fast Civitate erreicht hatten. Offensichtlich hatte Leo vor, sich hinter den Mauern der Stadt zu verschanzen.
    »Ist das nicht Pandulfs Wappen?«, fragte er.
    Ich sah genauer hin. Aus der Masse der Römer hatte sich ein halbes Dutzend Reiter gelöst und bewegte sich eilig westwärts. Auf ihren Schilden ließ sich tatsächlich so etwas wie das verfluchte Banner von Capua ausmachen. Dafür konnte es nur eine Erklärung geben.
    »Die reiten zur Brücke über den Fortore«, sagte ich aufgeregt. »Der Schweinehund glaubt die Schlacht verloren und lässt seine Leute im Stich. Das sieht ihm ähnlich.«
    Thore ließ den Speer fallen und schlang sich den Schild auf den Rücken. Er zog seinen Bogen aus dem Futteral am Sattel und spannte die Sehne auf. »Dann nichts wie hinterher«, rief er.
    Aber ich hatte noch einen besseren Einfall.
    »Fulko, du und die anderen verfolgt sie, um ihnen den Rückweg abzuschneiden. Thore, Ivain und Bjarni reiten mit mir auf kürzerem Weg direkt zur Brücke. Zwischen uns beiden nehmen wir sie in die Zange. So können sie uns nicht entkommen.«
    Keiner widersprach. Viel Zeit zum Nachdenken hatten wir ohnehin nicht. Ich warf einen kurzen Blick auf die Anhöhe hinter uns. Waffengetöse tönte herüber, das Schreien von Verwundeten und das

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