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Das Schwert des Normannen: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Das Schwert des Normannen: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Das Schwert des Normannen: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Schiewe
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darfst du nicht ernst nehmen. Nein, Guaimar ist wie immer unser Mann.«
    Ich schaute dem hübschen Mädel nach, das mit dem Krug von einem zum anderen ging und mir schon zweimal einen flüchtigen Blick zugeworfen hatte.
    Onfroi hatte es bemerkt und grinste. »Lange nichts mehr gehabt, was?« Er zwinkerte mir zu. »Sei unbesorgt. Hier wird sich schon was Hübsches für dich finden, mein Junge.«
    *
    Ein paar Tage später erfuhren wir, dass es Drogo bestimmt war, Prinz Guaimars Schwester zu heiraten.
    »Bei Thors Hammer«, rief Reynard begeistert. Seine Sorge über den wiedererstarkten Pandulf schien sich gelegt zu haben. »Noch nie hat eine lombardische Prinzessin sich herabgelassen, einen Normannen zu ehelichen. Das müssen wir feiern.«
    Die Freude führte zu einem gewaltigen Saufgelage, bei dem Rollo alle unter den Tisch trank und zusammen mit Herman und Ragnar die halbe Burgwache durchprügelte, die versuchte, unseren Übermut zu mäßigen. Erst mit Verstärkung gelang es ihnen, die drei zu überwältigen und zur Ausnüchterung in eine Zelle zu werfen.
    Eine Verbindung mit dem Fürstenhaus von Salerno bedeutete nicht nur ein starkes Bündnis für Drogo, sondern auch die Anerkennung einer Art von Ebenbürtigkeit. Die Schicksalsgöttinnen schienen es gut mit uns zu meinen.
    Aber wenn Robert gedacht hatte, er könne sich jetzt wie eine Made in den fetten Speck setzen, so hatte er sich geirrt. Das zeigte mir eine Auseinandersetzung, deren Zeuge ich wurde, als Robert und seine Brüder ausritten, um die Bauarbeiten zu begutachten. Ich sollte die Pferde halten, während sie auf den Gerüsten herumkletterten.
    Was für Forderungen Robert stellte, hatte ich nicht mitbekommen, aber Drogo wurde plötzlich rot vor Zorn und brüllte ihn an. Er habe verdammt noch mal nicht vor, ihm irgendwas zu schenken. Hier müsse ein Mann sich beweisen und selbst erkämpfen, was er brauche. Außerdem könne er keinen bevorzugen, nur weil er sein Bruder sei.
    Robert machte ein finsteres Gesicht, und seine Kinnmuskeln mahlten. Immer ein untrügliches Zeichen, dass er kurz davor war, die Beherrschung zu verlieren. Aber er riss sich zusammen, wenn auch mit aufeinandergepressten Lippen. Onfroi zuckte mit den Schultern, und auf dem Rückweg herrschte eisiges Schweigen.
    »Was macht eigentlich ein Knappe?«, fragte ich Reynard. Das Wort hatte ich schon gehört, aber was meine genauen Pflichten betraf, so war ich mir nicht sicher.
    »Warum willst du das wissen?«
    »Weil Robert meint, das sei jetzt meine Aufgabe.«
    Er zog die Brauen hoch und pfiff durch die Zähne. »Darauf kannst du dir aber was einbilden«, meinte er und schlug mir auf die Schulter. »Ist zwar auch nicht viel besser als ein Knecht, aber du bist immerhin Roberts persönlicher Diener. Du musst dich um seinen Gaul kümmern, seine Waffen und Kleidung. Und wenn du’s gut machst, gibt er dir vielleicht sogar ein Pferd und Rüstung. Dann bist du ein Schildknappe und musst ihm im Kampf zur Seite stehen.«
    »Du meinst, so was wie ein berittener Söldner?«
    »Wer weiß? Wenn du dich nicht zu blöd anstellst.«
    Er lachte, als er mein strahlendes Gesicht sah. Bei Odins Raben, das waren gute Nachrichten. Mein Gebet zu Loki hatte also genützt.
    Meine neue Verantwortung sprach sich rasch herum, und die Kameraden begannen mich zu hänseln. Was für ein feiner Herr ich doch jetzt sei. Aber dafür, dass ich Robert nun ganz persönlich dienen durfte, wollte ich ihren Spott schon ertragen.
    Die Anführer unserer kleinen Truppe schliefen in der Burg. Aber auch die anderen hatten bessere Unterkünfte, obwohl nicht mehr als eine Scheune, deren unterer Teil hastig in einen großen Schlafraum verwandelt worden war. Immerhin hatten Handwerker Pritschen und sogar ein paar Bettkästen gezimmert, damit man nicht auf dem festgestampften Boden schlafen musste. Wahrlich kein Palast, aber weitaus besser, als draußen im Nassen zu schlafen, denn erst am Abend hatten sich die düsteren Regenwolken verzogen. Neben der Scheune lagen Viehställe, wo auch unsere Pferde untergebracht waren.
    »Tausend Meilen sind wir gewandert, Freunde«, rief Hamo vergnügt, »und wo enden wir? In einem Kuhstall.«
    »Sei froh, dass es kein Schweinekoben ist«, knurrte Herman.
    »Gibt doch nichts Besseres als frisches Heu zum Morgenmahl.«
    »Eine dralle Melkerin ist mir lieber«, grinste Herman und verdrehte verzückt die Augen. »Eine mit prallen Eutern.« Ich hatte schon gemerkt, der Mann hatte es besonders mit den Vollbusigen

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